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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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vielen vor, wenn auch überdurchschnittlich groß. Doch er war alles andere als das. Er verkörperte, was alle fürchteten und hassten. »Was ist mit der einen Person, die dein Geheimnis kennt?«
    Er blickte sich verärgert zu ihr um. Seine Augen, die schwarz wurden, als er ihr Haar berührte, waren nun wieder grün. »Sei nicht dumm. Mir zu drohen, hat Folgen, die dir ganz gewiss nicht behagen.«
    Sie reckte ihr Kinn. Zum Teufel mit ihm! Sie hatte schon Schlimmeres durchgemacht, als er ihr antun könnte, hatte mit einem Gott gekämpft und es überlebt. »Ich brauche deine Hilfe, Orpheus.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich hätte diesen vermaledeiten Tarnumhang vernichten sollen, nachdem wir den Olymp verließen.«
    »Das meinte ich nicht.«
    Er stützte seine beiden kräftigen Hände auf den Tresen, der sich fast an der gesamten Wand entlang erstreckte, und lehnte sich zurück. »Dann verrate mir, was du wohl von mir wollen kannst? Ich bin ganz Ohr.«
    »Ich möchte«, begann sie zögernd, denn es hörte sich zu absurd an, »dass du mich lehrst.«
    »Dich was lehre?«, fragte er sichtlich gelangweilt.
    »Zu kämpfen.«
    Diese Bitte quittierte er mit einem verächtlichen Schnauben.
    »Ich bin stärker, als ich scheine.«
    »Du bist erbärmlich.«
    »Ich will es lernen.« Er öffnete den Mund, doch sie kam ihm zuvor. »Es gibt Gruppierungen, die mich nicht auf dem Thron sehen wollen und alles tun werden, um meine Autorität zu untergraben. Deshalb darf ich keine Schwäche zeigen. Bring mir Kämpfen bei, damit ich gleich dem Ersten, der meine Herrschaft anzweifelt, zeigen kann, dass ich keine Marionette bin.«
    Seiner Miene nach hielt er ihr Ansinnen für aberwitzig, aber er sagte wenigstens nicht gleich Nein, was sie als verkapptes Ja deutete. Was wider den Rat oder die Argonauten ging, fand grundsätzlich Orpheus’ Zustimmung, und Isadora konnte förmlich sehen, wie es in ihm arbeitete, wie er sich ausmalte, wie sie Lucian, den Ratsvorsitzenden, mit ihrem Schwert zu Fall brachte.
    Bei der Vorstellung musste sie beinahe lächeln, ehe ihr bewusst wurde, dass nicht immer der Tod die Lösung war. »Und ich möchte, dass du mir noch etwas anderes beibringst.«
    »Ach, Lara Crofts Kampftechniken reichen dir nicht?«
    Lara Croft? Sie überging die Frage, zog ein Papier aus ihrem Umhang und legte es vor ihm auf den Tresen. »Lehr mich alles hierüber.«
    Schlagartig wurde er total still, und etwas blitzte in seinen Augen. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Doch, weißt du«, entgegnete sie. »Ich bin nicht dumm, Orpheus, und habe Nachforschungen angestellt. Das Omega-Symbol war das Zeichen für die Prophezeiung, und diese Flügel hier«, sie wies auf das Blatt mit dem Symbol, das sie in der ersten Übersetzung der Horen und auf ihrer Haut entdeckt hatte, »die bedeuten noch etwas anderes.«
    Er verdrehte die Augen. »Hast du irgendwas geraucht?«
    »Nein«, sagte sie streng, denn sie wollte sich nicht von ihm verunsichern lassen. »Habe ich nicht. Irgendetwas geht vor, seit Wochen schon, seit Casey und ich vereint wurden. Ich kann es fühlen, aber es ist anders als vorher, und ich weiß nicht, was das heißt.«
    Sie trat einen Schritt vor und zeigte auf den Text, den sie abgeschrieben hatte. »Das geflügelte Omega ist das Symbol der Horen, und die waren nicht zwei, sondern drei. Göttinnen der Ausgewogenheit und Ordnung, Halbschwestern der Moiren oder Parzen. Die Drei ist eine mächtige Zahl in der Wissenschaft, der Religion und der Mythologie – die dritte Dimension, das Dreieck, Anfang, Mitte und Ende, die drei Parzen, die Dreifaltigkeit …«
    »Bist du auf einmal religiös?«
    »Der Dreiklang, die drei Phasen des Mondes, die drei Musen …«
    »Waren die nicht neun?«
    »… die drei Furien, die drei Gesichter Hekates …«
    »Schluss«, fuhr er ihr ernst über den Mund. »Über Hexerei scherzt man nicht, Isadora.«
    Sie verstummte. Das grüne Leuchten in seinen Augen war zurück, und an seiner angespannten Haltung erkannte sie, dass sie einen wesentlichen Punkt angesprochen hatte. »Ich scherze nicht.«
    »Lass es gut sein, Prinzessin.«
    »Kann ich nicht. Das Summen in meinem Kopf lässt mich nicht. Du weißt, was es bedeutet, oder? Hier geht es nicht mehr nur um Casey und mich. Da ist noch etwas.«
    Seine Wangenmuskeln zuckten, und sie wusste, dass sie recht hatte. Genauso wie sie wusste, dass es richtig gewesen war, herzukommen. Ihr Herz schlug schneller.
    »Was willst du von mir?«
    »Was kannst du mir

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