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Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Bann der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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bedeutete, dass er fast in Sicherheit sein könnte.
    Jeb ließ den Motor an, und der riesige Lastwagen vibrierte los. Als er den Gang einlegte, sagte Max: »Hast du keinen Hunger? Ich schon, und wie. Können wir ein bisschen länger halten, damit ich mir was zu essen holen kann?«
    Jeb fuhr den Truck hinter die Raststätte statt zurück auf die Straße. »Ich hab schon gegessen. Maggie lässt uns hier parken, also hau ich mich aufs Ohr. Geh du ruhig rein und futter was, wenn du willst. Sie hat Elcheintopf gemacht, das Beste, was ich je gekriegt habe, seit mein Pappy mir meine erste Dose Copenhagen-Schnupftabak geschenkt hat.«
    Sie hielten an? Wirklich? Und Jeb wollte schlafen? Leichter konnte es gar nicht sein, oder? Max versuchte, nicht zu strahlen, und setzte sich auf. »Ja, cool. Ich bin so hungrig, ich könnte einen Bären essen.«
    Jeb stellte den Motor ab, warf die Schlüssel auf die Ablage zwischen ihren Sitzen und sah ihn mit einem »Was ist denn in dich gefahren?«-Blick an. »Seit du im meinen Wagen gestiegen bist, hast du keine fünf Wörter geredet. Was hast du denn auf einmal für Hummeln im Hintern?«
    »Ich? Keine.«
    Jeb musterte ihn prüfend. »Du hast doch nicht vor, wegzurennen, oder? In den Wäldern hier draußen treibt sich ein übles Pack rum, musst du wissen. Und wenn dir sonst nix passiert, erfrierst du.«
    »Wegrennen?«, wiederholte Max und winkte ab. »Wo soll ich denn hin?« Er griff nach dem Türhebel, ehe Jeb ihn zurückhalten konnte. »Ich lass dich schlafen und geh was essen. Danke, Jeb.«
    Jeb schnaubte. »Okay, aber lauf nicht zu weit weg. In zwei Stunden fahren wir weiter. Ich muss meinen Zeitplan halten.«
    Max nickte und sprang aus dem Wagen. »Zwei Stunden, alles klar.«
    Jeb lehnte sich schon auf seinem Sitz zurück und zog sich die Mütze übers Gesicht, als Max die Beifahrertür zuschlug. Die Kälte biss ihm in die Haut, trotzdem holte er auf dem Parkplatz hinter dem Truck Stop erst einmal tief Luft und atmete Freiheit ein. Er hätte nie gedacht, dass er es so weit schaffen würde, und konnte sein Glück kaum fassen. Zwar war er noch nicht ganz frei, aber sowie er etwas gegessen hatte, würde er sich eine Landkarte organisieren und überlegen, wohin er von hier aus lief.
    Die Scheibe an seiner Brust wärmte ihn, und lächelnd ging er auf das Lokal zu. Hinter dem Fenster bewegte sich ein Schatten. Beim Näherkommen stellte Max fest, dass es die Frau war, die er mit Jeb gesehen hatte: Maggie. Sie winkte ihm zu, und prompt knurrte sein Magen.
    Er war beinahe bei der Hintertür, als er den Schrei hörte. Ein markerschütternder Schrei, bei dem er sofort erstarrte und sein Herz zu rasen begann.
    Aus dem Hausinnern drang ein lautes Brüllen, und etwas krachte an die Tür. Max sprang zurück. Dann wurde es still.
    Lauf weg. Schnell!
    Er machte kehrt und rannte zum Truck. So undenkbar es schien, dass die Dämonen ihn schon aufgespürt hatten, sagten ihm die rapide fallenden Temperaturen das Gegenteil. Sie waren hier.
    »Jeb!« Hör mich! Starte den Motor! Die Tür hinter ihm flog auf, dann ertönte ein scheußliches Brüllen. »Jeb!«
    Zwanzig Schritte fehlten ihm bis zum Führerhaus des Trucks, als die Fahrertür aufging und Jeb heraussprang, sein Gesicht weiß wie Schnee. Er verkroch sich nicht wie andere Menschen in solch einer Situation, und so wie er die Monster hinter Max ansah, war es nicht seine erste Begegnung mit Dämonen. »Komm, Junge, renn!«
    Max hatte keine Zeit, über das Wie oder Warum nachzudenken. So schnell er konnte, raste er auf den Truck zu, dass seine Arme und Beine flogen und sein Puls in den Ohren dröhnte.
    »Renn!«, rief Jeb wieder und fuchtelte mit den Händen.
    Als Max das hintere Ende des Sattelschleppers erreichte, wurde sein Bein von hinten gepackt. Er schlug der Länge nach hin. Schnee, Eis und Kiesel bohrten sich ihm in Gesicht und Hände. Hinter ihm knurrte der Dämon und riss an seinem Bein.
    Angst stieg ihm bis in die Kehle, als Max seine Finger in den gefrorenen Boden grub und versuchte, Halt zu finden.
    Dann hörte er wieder ein Brüllen, nur war das nicht von einem Dämon. Es kam von einem Menschen. Etwas Warmes, Flüssiges spritzte ihm über den Nacken; gleich darauf ließ der Dämon sein Bein los.
    »Hoch mit dir!«, schrie Jeb.
    Max’ Ohren schrillten, als er sich auf die Knie aufrichtete. Seine Hände und sein Gesicht waren voller Schmutz und Blut. Als er sich umdrehte, sah er Jeb, der ein Jagdmesser so lang wie sein Unterarm hielt. Der

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