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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H Keith
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fallengelassen hatte, geschlossen, daß es sich bei ihm – mit größter Wahrscheinlichkeit um einen Deserteur oder einen Agenten handelte, den Gareths Invasionstruppen aus bestimmtem Grund zurückgelassen hatten. Im Laufe eines beiläufigen Gesprächs war es ihm gestern abend gelungen, die Unterhaltung von Frauen und Sex – offenbar Langs bevorzugte Gesprächsthemen – auf ernsthafteren Boden zu lenken.
Lang war tatsächlich ein Agent, auch wenn er es zu keiner Zeit zugegeben hatte, jedenfalls nicht ausdrücklich. Yoshitomi nahm an, daß er zu Gareths militarischem Nachrichtendienst gehörte. Er war sich noch nicht ganz sicher, ob Lang die Legion ausschließlich zur Beschaffung von Informationen unterwandern sollte, oder um ein weiteres Attentat vorzubereiten, aber der Mann war äußerst interessiert am Bauplan der Residenz-Krankenstation. Yoshitomi hatte erwähnt, daß er in der Festung arbeitete und eine Möglichkeit sah, sich Zugang zur Krankenstation zu verschaffen. Lang hatte darauf beinahe augenblicklich mit dem Angebot reagiert, Yoshitomi 50.000 C-Noten für einen detaillierten Lageplan der Krankenstation und eine Liste mit den Namen der Patienten, ihrem Aufenthaltsort, für die Schichtpläne der MedTechs und einen Zeitplan der Routinearbeiten zu zahlen.
Das klang nach einem Attentat, aber es bestand die Möglichkeit, daß Langs Auftraggeber nur eine Bestätigung für die Informationen haben wollten, die sie über die Anwesenheit eines bestimmten Legionsoffiziers auf der Krankenstation besaßen. Für Yoshitomi war das ohnehin nicht von Bedeutung. Er hatte seine Befehle schon.
Isamu Yoshitomi hatte bei seinem Gespräch mit dem Söldneroffizier zwar die reine Wahrheit gesagt, doch war ihm klar: McCall wußte, daß er manches zurückgehalten hatte. Die Mitteilung, daß er ein Ronin war, ein herrenloser Samurai, würde eine weitgehende Erklärung für seine erstaunlichen und beeindruckenden Fähigkeiten liefern, ohne McCalls professionelles Mißtrauen soweit zu steigern, daß es Yoshitomis wahrer Mission gefährlich wurde.
Yoshitomi gehörte neben der Tatikaze noch einer anderen Organisation an, die weitaus geheimer, verschwörerischer und viel zielgerichteter war als jene philosophische Vereinigung. Yoshitomi war ein Nekekami, eine Geisterkatze.
»Wie wollen Sie überhaupt da reinkommen?«
»Wie ich Ihnen bereits sagte, besitze ich einen Passierschein. Ich arbeite in der Anlage.«
»Ja. Ja, haben Sie gesagt.« Lang listete kurz die genauen Informationen auf, die er benötigte.
»Sehr schön.« Als Lang seine Aufzählung beendet hatte, drehte Yoshitomi sich um und streckte ihm nach der Art der Kaukasier die Hand hin. »Morgen abend habe ich, was Sie benötigen. Hier?«
Lang ergriff die ausgestreckte Hand und schüttelte sie. Sein Griff war schlaff, seine Handfläche kühl. »Besser nicht. Kennen Sie das Hotel Ryman? In der Edinburgh-Straße?« Yoshitomi nickte.
»Zimmer 280. Nehmen Sie den hinteren Aufgang, damit man Sie nicht sieht. Klopfen Sie so.« Lang klopfte zweimal kurz, zweimal lang, zweimal kurz auf die Tischplatte. Yoshitomis Miene war unbewegt wie eine Maske, trotz der geradezu tölpelhaften Vorstellung seines Gesprächspartners. Gareths Nachrichtendienst mußte schwer unter Druck stehen, wenn er gezwungen war, solche Idioten einzusetzen. »Dann bekommen Sie auch Ihr Geld.« Etwas in Längs Haltung bei diesen Worten bestätigte, was Yoshitomi bereits vermutet hatte: Der Mann hatte nicht vor, sich an die Vereinbarung zu halten. Er betrachtete Yoshitomi als bequemen und nützlichen Schwachkopf. »Vielleicht habe ich danach noch eine Arbeit für Sie. Wenn Sie sich bewähren.«
»Das würde mir gefallen.« Yoshitomi glitt aus der Nische und drehte sich zu einer Abschiedsverbeugung zu Lang um. Der Mann sah mit einem seltsamen Gesichtsausdruck auf seine rechte Hand, rieb den Daumen an den Fingerspitzen und verzog säuerlich Mund und Nase. »Einen schönen Abend noch.«
Lang sah hoch und wischte sich gedankenlos die Hand am Hemd ab. Dann trat ein Glitzern in seine Augen. »Oh, den werd ich haben, kleiner Freund, ganz sicher. Hast du das Honigpüppchen gesehen, das ich auf dem Schoß hatte?« Er zwinkerte und schnalzte zweimal, als wolle er ein Pferd antreiben.
»Dann lassen Sie es mich anders ausdrücken, Mr. Lang. Einen vergnüglichen Abend.«
Yoshitomi begab sich unverzüglich auf die Toilette der Bar, wo er sich über ein Waschbecken beugte und mit großer Sorgfalt seine rechte Hand wusch, insbesondere

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