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Bedrohung

Bedrohung

Titel: Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Kernick
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Anschlägen heute Morgen gehört? Ich darf doch du sagen, Jones?«
    »Ja, klar, okay. Aber was ist eigentlich passiert?«
    Ich hatte keine Ahnung, was er meinte. Auf dem Weg hierher hatten wir das Autoradio nicht eingeschaltet.
    »Vor drei Stunden ist bei der Victoria Station eine Bombe hochgegangen. Neun Tote bislang, aber die Zahl steigt. Und vor weniger als einer Stunde gingen noch zwei hoch, in einer Siedlung in Bayswater. Die waren allem Anschein nach gegen die Polizei gerichtet. Vier Tote bisher. Die Islamisten haben die Verantwortung übernommen.«
    »Und waren die es auch? Soweit ich weiß, waren beim letzten Mal im Stanhope auch weiße Ex-Soldaten dabei.«
    »Den Nachrichten zufolge wurde die Bombe im Café von einem Selbstmordattentäter hereingebracht, der in letzter Sekunde das Nervenflattern bekam und sich aus dem Staub machte. Dabei geriet er unter die Räder eines Lastwagens. Er war ein in London wohnhafter Asiate.«
    Cain hielt inne und sah mich an.
    »Dieses Land wird von unsichtbaren Feinden angegriffen, Jones. Die Islamisten können ungestraft solche Anschläge verüben, weil die Regierung nicht das Rückgrat hat, zurückzuschlagen. Sie nehmen lieber in Kauf, dass unschuldige britische Bürger sterben, als diese Leute daran zu hindern, das Land zu überfluten und uns zu vernichten. Cecil sagte, du hast Familie.«
    »Ich habe eine Tochter«, antwortete ich zögerlich, weil ich Maddie nicht mit hineinziehen wollte.
    »Willst du, dass sie als Minderheit in ihrem eigenen Land aufwachsen muss? Genau das wird nämlich passieren, wenn die Regierung mit ihrem multikulturellen Experiment so weitermacht wie bisher. Dann sind die Weißen eines Tages in der Minderzahl, und in jeder Straße steht eine Moschee. Und selbst dann wird diese verdammte Regierung keinen Finger rühren, weil sie nur daran interessiert ist, ihre politische Korrektheit zu demonstrieren. Und nebenbei füllen sie sich die Taschen. Nimm Tony Blair – der ist heute Multimillionär, nachdem er unsere Soldaten in einen schwachsinnigen Krieg geschickt hat.«
    Cains Vene pochte.
    »Cecil sagte, du willst dagegen kämpfen.«
    Darum ging es also. Wenn ich ihm die richtige Antwort gab, konnte ich Mitglied der wahrscheinlich gefährlichsten Terrortruppe des Landes werden. Ich musste an meine Familie denken.
    »Ja«, sagte ich und blickte ihm fest in die Augen. »Das will ich.«
    »Cecil sagte auch, dass du in Afghanistan getötet hast.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe unzählige Male auf den Feind geschossen.«
    »Das meine ich nicht«, entgegnete er leise. »Er sagte, du hättest getötet.« Das letzte Wort betonte er, dehnte es.
    Cecil hatte ihm also das Geheimnis verraten, das wir seit Afghanistan mit uns herumschleppten und das wir alle geschworen hatten zu bewahren.
    Cain bedachte mich mit einem raubtierhaften Grinsen. Dabei zog er die Oberlippe hoch und entblößte eine Reihe strahlend weißer Zähne.
    »Dein Geheimnis ist bei mir sicher, Jones. Ich will nur wissen, ob du bereit bist, in diesen Krieg zu ziehen.«
    »Ich werde alles tun, was nötig ist, Mr. Cain«, sagte ich mit fester Stimme. »Sie kennen meine Geschichte. Kennen die Scheiße, die ich durchgemacht habe. Ich will lediglich zwei Dinge: Rache am System, das mein Leben und meine Karriere ruiniert und meine Familie gedemütigt hat. Und Geld. Ich brauche Geld, um den Unterhalt für meine Exfrau und meine Tochter zu bestreiten.«
    Das war es. Ich hatte meinen Köder ausgeworfen.
    Cain schwieg lange, ehe er wieder sprach. »Du bekommst beides, Jones. Ich zahle dir monatlich eine feste Summe. Drei Riesen in bar. Dafür hältst du dich auf Abruf bereit. Für Jobs, bei denen Waffen mit im Spiel sein können, Jobs wie dem heutigen. Für jeden Job, den du erledigst, gibt es einen Vorschuss und einen fetten Bonus obendrauf. Na, wie klingt das?«
    Ich nickte vorsichtig, wollte nicht zu enthusiastisch erscheinen. »Klingt okay.«
    »Gut. Dann haben wir einen Deal?«
    Ich sagte Ja, und wir besiegelten es mit Handschlag.
    Er zog ein Handy aus der Jacke und reichte es mir. »Hab das hier immer dabei. Eingeschaltet. Der Einzige, der dich darauf anruft, bin ich. Hast du schon Pläne für den Rest des Tages?«
    »Nichts, was nicht warten könnte.«
    »Gut. Ich bin dabei, ein Treffen mit ein paar Geschäftspartnern auf neutralem Boden zu organisieren. Das könnte bis heute Nachmittag klappen, und ich hätte gern, dass du und Cecil mir Rückendeckung gebt. Ich habe zwar schon Geschäfte

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