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Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Kavalleristen dort hinten hättest du ihn nicht gefunden. Er ist auf der Nordseite des Lagers stationiert.«
    Etwas Warmes breitete sich in ihrem Inneren aus. Der Gute hatte daran gedacht, nach Peter zu fragen. Sie warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. »Vielen Dank, Mylord Colonel!«
    Adrian ließ seinen Hengst neben der grauen Stute anhalten. »Vertraue mir, daß ich mich bestens um dich kümmere, Elissa. Ich verspreche dir, daß du es nicht bereuen wirst.«
    Er sah sie so ernsthaft an, daß sie am liebsten die Hand ausgestreckt und ihn gestreichelt hätte, um den Kummer aus seinem Blick zu vertreiben. Es war ein dummer Impuls, aber sie konnte einfach nichts dagegen tun.
    »Du sagst es«, flüsterte sie und wandte sich ab. Ich vertraue dir mein Leben an, Adrian, aber ich wage es nicht, dir auch mein Herz zu überlassen. Eine Welle von Traurigkeit schmälerte die Freude, die sie eben noch empfunden hatte.

18
    Adrian half Elissa beim Auspacken und Einrichten ihres gemeinsamen Zeltes. Während er ihr zusah, verscheuchte er die Erinnerung an die Angst, die ihn überfiel, als sie nicht mehr an dem vereinbarten Platz war - und auch an seine ungeheure Wut, als er sie in den Händen des Türken entdeckte.
    Es gab gute Leute unter den Soldaten, aber die meisten waren Pechvögel, oft Kriminelle und Trinker, der Abschaum der Gesellschaft. Ihr einziges Interesse am Militär bestand darin, daß keiner sie mehr einsperrte, wenn sie hier waren; manchmal kamen sie auch wegen des geringen Soldes.
    Er hätte sie vorher warnen sollen, ihr die Lage gründlicher erklären. Wie sie selbst sagte, war sie nicht dumm. Stur und eigensinnig, aber trotzdem im Besitze eines Verstands. Daran würde er in Zukunft denken und sich entsprechend verhalten.
    Inzwischen würde er sie zum Lager der Chevaulegers bringen und hoffen, daß sie ihren Bruder fand - einen lebendigen, unverletzten Peter. Danach wollte er General Klammer Bericht erstatten und einen ersten Blick auf Becker werfen. Bei passender Gelegenheit würde er die beiden dann mit Elissa bekannt machen . .. oder Becker sogar ganz ihr überlassen.
    Auf der anderen Seite des Zelts lehnte sich Elissa an den geliehenen Besen. »Jetzt ist es so gemütlich, wie es nur geht. Können wir dann nach Peter suchen?«
    Er lächelte und freute sich über die Unternehmungslust, die ihre Wangen rötete. Gegen seinen Willen schlug sein Herz heftiger, und der Gedanke daran, sie wieder in seinen Armen zu halten, durchbrauste sein Blut wie ein Sturm. Eilig zwang er ihn nieder.
    Bei einem Blick durchs Zelt sah er ihrer beider Kleidung, die sie ausgepackt und auf eine Leine gehängt hatte, sowie seine Stiefel und ein Paar stabile braune Schuhe, die darunter standen. Dann musterte er die beiden schmalen Pritschen, die in einigem Abstand voneinander aufgebaut waren, was ihn verärgerte. Er bückte sich und schob sie zusammen, so daß es aussah, als würden sie nebeneinander schlafen.
    »Du sollst als meine Begleiterin gelten, weißt du noch?«
    Sie äugte mißtrauisch herüber, beschwerte sich aber nicht. »Können wir jetzt gehen?«
    »Gleich.« Er öffnete den Zelteingang, um frische Luft hereinzulassen, und drehte sich zu ihr um. »Komm her.«
    Es lag etwas in seiner Stimme, das sie auf der Hut sein ließ.
    Zögernd gehorchte sie schließlich und blieb in der Öffnung vor ihm stehen.
    »Was ... was ist?«
    Obwohl das Zelt etwas abseits stand, befanden sich mindestens ein Dutzend Männer in Sichtweite. Er griff nach Elissa, zog sie in seine Arme und bedeckte ihren Mund mit einem glühenden Kuß. Einen Moment lang erstarrte sie, die Handflächen fest an seine Brust gedrückt. Dann gurrte es tief unten in ihrer Kehle, sie legte die Arme um seinen Hals und erwiderte die Zärtlichkeit.
    Das war mehr, als er erwartet hatte. Sein feuriger Kuß sollte zu ihrem Schutz dienen und zeigen, daß sie ihm gehörte - sollte seine unmißverständlichen Besitzansprüche klarmachen. Jetzt bebten ihre Lippen leise, und ihr Atem ging flach, so daß Adrians Blut sich hinten in seinen Lenden sammelte. Sein Schaft wurde steinhart, und er fragte sich, ob die Männer, die ihnen zusahen, vielleicht eher annahmen, daß er in ihrem Besitz war.
    Und verdammt noch mal, da hätten sie gar nicht unrecht.
    Es fiel ihm schwer, den Kuß abzubrechen, und er sehnte sich danach, sie zurück ins Zelt zu zerren, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie leidenschaftlich zu lieben. Statt dessen hob er den Kopf und schob sie sanft von sich, wobei er

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