Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
noch krank. Heiliges Kanonenrohr, ich habe dir doch gesagt, daß es hart werden würde!«
    »Ich beschwere mich ja nicht.«
    Er zog sich die Stiefel, das Hemd und die Hosen aus. »Du beschwerst dich überhaupt selten. Ich beschwere mich.« Er legte sich neben sie auf die Matte, zog sie an seine Brust, so daß sie eng neben ihm lag und schloß sie in die Arme. »Und jetzt schlaf. Morgen ist wieder ein anstrengender Tag.«
    Ganz sicher hatte er recht, sie wollte nicht mehr als einfach schlafen und die Anstrengungen des Marsches vergessen. Aber als Adrian sie so an sich drückte und sie jeden seiner Atemzüge an ihrem Rücken spürte, wurde ihr klar, daß es etwas gab, das sie noch mehr wollte. Sie rieb sich an ihm, preßte ihr Hinterteil an seine Leisten und hörte, wie er leise fluchte.
    »Lieg still, verdammt. Ich versuche, mich wie ein Gentleman zu verhalten. Du brauchst Ruhe.«
    Erfreut spürte sie seine wachsende Erregung. »Und wenn ich noch nicht schlafen mag? Wenn ich doch nicht so müde bin?«
    Er holte tief Luft, dann hatte sie das Gefühl, er lächele. Der Arm, mit dem er sie hielt, begann ihre Brüste zu streicheln, umfaßte sie zärtlich, zupfte an den Spitzen.
    Schließlich knabberte er an ihrem Hals. »Meine Anständigkeit hat Grenzen, Madam, und wie gewöhnlich ist es Euch gelungen, sie niederzutrampeln.«
    Sie gurrte vergnügt, spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr. Dann hob er ihr Nachthemd, strich mit der Hand über ihre Schenkel, streichelte sie genüßlich zwischen den Falten ihrer Weiblichkeit. Sie stöhnte, als er ihre Schenkel öffnete und sich in sie schob, in vollendeter Harmonie.
    »Vielleicht hast du recht«, flüsterte er und begann langsam, sich zu bewegen. »Nachher schlummern wir bestimmt wie in Abrahams Schoß.«
    Elissa lächelte und gab sich den köstlichen Empfindungen hin.
    Später fühlte sie sich zwar durchaus befriedigt, konnte aber immer noch nicht schlafen. Und es hatte ganz den Anschein, als könnte er es auch nicht.
    »Adrian?«
    »Ja, Liebes?« Eine große Hand strich durch die losen Locken um ihr Gesicht. Adrian stützte sich auf einen Ellenbogen, und sie drehte sich auf den Rücken, um ihn anzuschauen.
    »Ich möchte mehr von dir wissen. Bitte - kannst du mir nicht ein wenig erzählen? Ich kenne deinen Körper fast genausogut wie meinen, aber du läßt mich nie in deine Gedanken sehen.«
    »Warum glaubst du, daß es da überhaupt etwas zu sehen gibt?« neckte er sie.
    »Dies weiß ich einfach. Ich sehe es in deinen Augen. Major St. Giles hat gesagt, deine Eltern hätten dich schon mit fünf Jahren ins Internat geschickt. Es ist anzunehmen, daß du darüber nicht glücklich warst.«
    »Warst du es denn?« fragte er.
    Eifrig nickte sie. »O ja, ich denke sehr gern an meine Kindheit. Meine Eltern liebten einander. Meine Familie liebte mich. Ich hatte zwei nette Brüder, die mich verwöhnten - was nicht heißt, daß wir nicht auch manchmal gestritten haben.«
    Er lachte leise im Dunkeln. »Vermutlich gibt es kein Paradies auf Erden.«
    »Und wie war es bei dir?«
    Vorübergehend hielt er den Atem an. »Ich war eine unerwünschte Zugabe für eine Familie, die Liebe kaum oder gar nicht kannte. Und dann wurde ich ins Internat gesteckt, weil sie meinen Anblick nicht ertragen konnten. Sie haben sich nie etwas aus mir gemacht, und ich lernte, mir aus ihnen nichts zu machen.«
    Ihr Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen. »Wie kann das sein? Du warst doch nur ein kleiner Junge. Du mußt ein schönes Kind gewesen sein mit deinen grünen Augen und den lustigen Grübchen - es ist schwer vorstellbar, daß sie dich nicht liebten.«
    Er schüttelte den Kopf. Sie spürte die Verkrampfung in seinen Armen. »Mein Vater haßte mich. Jedesmal, wenn er mich ansah, wurde er an die Untreue meiner Mutter erinnert. Ich war ein ständiger Stein des Anstoßes zwischen ihnen, ein dauernder Grund zur Auseinandersetzung. Selbst meine Mutter wollte mich aus den Augen haben.«
    Sie hielt für einen Augenblick den Atem an und wagte dann einen Vorstoß: »Dein Vater ... dein Vater war also nicht dein Erzeuger?«
    Adrian legte sich auf die Matte zurück, und ein langer Seufzer drang aus seiner Brust. »Ich habe nie verstanden, was ich falsch gemacht hatte, warum sie mich nicht mochten und ihnen offensichtlich so viel an meinem Bruder lag - erst Jahre später wurde es mir klar. Am Tag, als meine Mutter starb, war ich gerade sechzehn geworden. Sie rief mich an ihr letztes Lager und eröffnete mir endlich die

Weitere Kostenlose Bücher