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Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Bei Tränen Mord: Roman (German Edition)

Titel: Bei Tränen Mord: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Lauriel
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begegnet mir ein dunkelgrüner Mini Cooper S, und ich
bin mir sicher, dass Frank Kraus – mein Kommissar – hinter dem Steuer sitzt. Am
liebsten würde ich sofort umkehren, um ihm zu folgen und mit ihm zu plaudern, aber
ich bin auf den Geburtstag einer ehemaligen Studienkollegin eingeladen.
    Gegen Abend
ruft meine Schwester auf dem Handy an. Ich hänge noch immer auf dem Geburtstag fest
und schaufle Torte in mich hinein, um auf die nervigen Fragen nach Haus, Mann und
Kindern nicht antworten zu müssen. Gleichzeitig versuche ich, den beiden Brüllwürfeln
meiner ehemaligen Freundin nonverbal zu kommunizieren, dass ich keine ›liebe Tante‹
bin und nicht knuddeln oder spielen oder vorlesen will. Aus dieser Situation rettet
mich Kat mit ihrem Anruf. Ich zeige auf mein Handy, stehe auf, die Kuchenkrümel
von der Hose schüttelnd, und murmle etwas von Notfall. Dann hänge ich mir meine
Tasche über die Schulter, werfe meiner armen Freundin, der Grundschullehrerin, eine
Kusshand zu und verlasse fluchtartig ihre Wohnung.
    Draußen
lehne ich mich gegen die von der Abendsonne aufgewärmte Hausfront und stöhne. »Uff,
Kat, dein Anruf kam genau rechtzeitig. Danke, dass du mich von diesem Geburtstag
geholt hast!«
    »So schlimm?«
    »Ich war
die einzige kinderlose Singlefrau. Und die Einzige, die das Studium geschmissen
hat …«
    Sie schnaubt.
»Alles klar, brauchst nicht weiterzusprechen. Hör mal, weshalb ich anrufe: Mich
hat heute ein Kriminalbeamter nach dir ausgefragt.«
    Mein Herz
vollführt einen Hüpfer. »Frank?« Ich stoße mich von der Hauswand ab und mache mich
auf den Weg.
    Ich höre,
wie sie die Luft einsaugt. »Frank? Ja, Frank Kraus. Er stellte mir Fragen über dich
und deine Arbeit und ob du zu Wutausbrüchen neigst.«
    »Puh, ja,
da geht es um diese Unfälle. Stell dir nur vor, der Schaaf und der Kunze hatten
einen Unfall, und ich war jedes Mal in der Nähe. Außerdem haben sie kurz vorher
mit mir telefoniert und wurden ziemlich ausfallend.«
    »Das weiß
ich ja, aber wieso ermittelt deshalb die Kriminalpolizei? Vermutet sie Morde hinter
den Unfällen?« Ihre Stimme schraubt sich in eine unangenehme Höhe. »Bist du etwa
verdächtig?«
    »Tja, das
ist wirklich eine blöde Sache. Malermeister Müller hat auch noch mit mir gesprochen,
bevor er vom Gerüst segelte.« Ich schließe den Twingo auf, werfe meine Tasche auf
den Beifahrersitz und lasse mich hineinfallen. »Verstehst du? Alle haben sie mich
beleidigt, und dann war ich auch noch immer in der Nähe, als die Unfälle geschahen.«
    »Pff, das
ist lächerlich. Du hast doch überhaupt kein Motiv. Genauso gut könnte die Polizei
mich verdächtigen! Ich hasse diese Flachwichser, die ihren Frust an dir am Telefon
auslassen. Das sagte ich übrigens auch dem Kommissar.«
    Ich stöhne.
»Ach, Kat, hoffentlich hast du dich damit nicht auf die Liste der Verdächtigen gebeamt!«
    »Ääh … Der
Kommissar fragte mich tatsächlich nach meinen Alibis. Als ob ich noch lückenlos
rekonstruieren könnte, wo ich am 2. Mai, vorgestern Abend und gestern Nachmittag
war. Ich hatte mit den Hühnern so viel zu tun …«
    Mir fällt
schlagartig wieder ein, dass ich Kat gestern bei Klopfer gesehen habe. »Was hast
du ihm denn gesagt?«
    »Dass ich
es nicht mehr weiß. Der soll sich einen anderen Idioten suchen für seine Verdächtigungen.
Bullenschwein.«
    Ich zucke
zusammen. »Kat, ich mag den Kommissar sehr …«
    »Oh nein,
sag mir, dass das nicht wahr ist. Ich höre es an deiner Stimme. Du hast dich in
ihn verknallt.«
    »Er ist
unglaublich nett und süß und sexy.«
    »Tja, das
macht die Sache nicht gerade einfacher.«
    »Hey, Kat,
ich bin doch unschuldig! Das wird sich herausstellen, und dann ist gut.«
    »Ja, hast
ja recht. Weißt du was?«
    »Was denn?«
    »Er ist
tatsächlich ganz süß. Wenn Jungs mir gefallen würden, dann wäre er einer davon.«
Sie seufzt. »Meinen Segen hast du. Nicht dass dich das interessieren würde.«
    Ich lache.
»Immerhin: schön zu wissen.«
    »Noch was,
Schwesterlein. Wir müssen morgen bei den Altvorderen antanzen. Pfingstbrunch. Ich
soll es dir sagen. Mutter hat dich auf dem Festnetz nicht erreicht, auf den AB wollte
sie nicht sprechen und auf dem Handy ruft sie grundsätzlich niemanden an, wie du
weißt.«
    Mein schöner
fauler Pfingstsonntag. Damit geht er dahin … Wenn die Eltern zum Appell rufen, haben
wir Kinder strammzustehen. Na gut, es ist ja auch schön, die Familie wieder mal
zu sehen. Außerdem haben meine Eltern für

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