Belladonna
fiel ein, dass er an genau diese Situation gedacht hatte, als er am Morgen im Krankenhaus aufgewacht war. «Ich erinnere mich.»
«Du hast mir mindestens eine Stunde lang das Haar gebürstet.
Weißt du das auch noch?»
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Er lächelte.
«Du hast mir einfach nur das Haar gebürstet, bis es dann Zeit fürs Abendessen wurde. Erinnerst du dich?»
Er nickte.
«Was habe ich falsch gemacht?», fragte sie, und ihr Blick brachte ihn fast um. «War es der Sex?»
Er schüttelte den Kopf. Sex mit Sara war die erfüllendste Erfahrung seines Erwachsenenlebens gewesen. «Natürlich nicht», sagte er.
«Wolltest du, dass ich dir das Abendessen mache? Oder öfter da wäre, wenn du nach Hause kamst?»
Er wollte sich ein Lachen abringen. «Du hast mir doch mal das Abendessen gemacht, weißt du nicht mehr? Ich war drei Tage lang krank.»
«Ich mein es ernst, Jeff. Ich will wissen, was ich falsch gemacht habe.»
«Es lag nicht an dir», antwortete er und wusste, dass es abgedroschen klingen musste, noch bevor er den Satz beendet hatte. «Es lag an mir.»
Sara seufzte tief. Sie griff nach dem Glas und leerte es in einem Zug.
«Ich war dumm», fuhr er fort, obwohl er wusste, dass er lieber den Mund halten sollte. «Ich hatte Angst, weil ich dich so sehr liebte.» Er hielt inne, weil er sich richtig ausdrücken wollte. «Ich dachte, dass du mich nicht so sehr brauchtest, wie ich dich brauchte.»
Sie nahm ihn mit ihrem Blick gefangen. «Möchtest du noch immer, dass ich dich brauche?»
Zu seiner Verblüffung spürte er ihre Hand auf seiner Brust, spürte, wie ihre Finger sein Haar streichelten. Er schloss die Augen, als sie die Finger hinauf zu seinen Lippen klettern ließ.
Sie sagte: «Im Moment brauche ich dich wirklich.»
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Er öffnete die Augen. Einen Sekundenbruchteil lang dachte er, dass sie nur einen Scherz machte. «Was hast du gesagt?»
«Jetzt, da du es hast, willst du es nicht?», fragte Sara. Sie berührte immer noch seine Lippen.
Er leckte über ihre Fingerspitze.
Sara läche lte und kniff die Augen zusammen, als wolle sie seine Gedanken lesen. «Willst du mir nicht antworten?»
«Doch», sagte er, obwohl er sich nicht einmal mehr an die Frage erinnerte. «Ja. Ja, ich will dich noch immer.»
Sie küsste seinen Hals, und ihre Zunge strich leicht über seine Haut. Er fasste um ihre Taille und zog sie an den Rand des Tresens. Sie schlang die Beine um seine Taille.
«Sara.» Er stöhnte und wollte sie auf den Mund küssen, aber sie entzog sich, und ihre Lippen wanderten an seiner Brust hinunter. «Sara», wiederholte er, «lass mich mit dir Liebe machen.»
Sie sah ihn an, ein listiges Lächeln auf den Lippen. «Ich will aber keine Liebe machen.»
Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. «Was soll das bedeuten?», brachte er schließlich doch heraus.
«Es bedeutet...», begann sie, nahm dann seine Hand und hielt sie an den Mund. Er sah zu, wie sie mit ihrer Zungeüber die Spitze seines Zeigefingers fuhr. Langsam nahm sie seinen Finger in den Mund und saugte daran. Es dauerte nicht annähernd lange genug, da zog sie ihn schon wieder heraus. Sie lächelte neckisch. «Na?»
Jeffrey beugte sich vor, um sie zu küssen, aber sie ließ sich vom Tresen rutschen. Er stöhnte, als Sara sich alle Zeit der Welt ließ, seine Brust abzuküssen bis hinunter zum Bündchen seiner Boxershorts, das sie zwischen die Zähne nahm. Unter Schwierigkeiten kniete er sich vor sie hin und versuchte abermals, sie auf den Mund zu küssen. Wieder entzog sie sich.
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«Ich möchte dich aber küssen», sagte er, überrascht von dem flehenden Ton seiner Worte.
Sie schüttelte den Kopf und knöpfte sich das Hemd auf. «Mir fallen da ein paar andere Dinge ein, die du mit deinem Mund machen könntest.»
«Sara-»
Sie schüttelte den Kopf. «Nicht reden, Jeffrey.»
Es kam ihm sehr seltsam vor, dass sie das sagte, denn das Beste am Sex mit Sara war das Reden gewesen. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. «Komm her», sagte er.
«Was?»
«Was ist los mit dir?»
«Nichts.»
«Das glaube ich dir nicht.» Er wartete darauf, dass sie seine Frage beantwortete, aber sie starrte ihn nur an.
Er fragte: «Warum lässt du mich dich nicht küssen?»
«Mir ist einfach nicht nach Küssen.» Ihr Lächeln war nicht mehr so verschmitzt. «Auf den Mund.»
«Was ist denn los?», wiederholte er.
Fast schon warnend sah sie ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
«Antworte mir», wiederholte er.
Sara wandte den Blick nicht von
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