Beraten, Trainieren, Coachen
Aktivitäten zum Management von Coaching in den Unternehmen zurzeit nicht alle bzw. nicht alle in einem zufriedenstellenden Ausmaß realisiert. In ca. 53 % der Unternehmen gibt es bereits einen fest definierten Pool an ausgewählten externen Coachs, allerdings gibt es nur in 36 % der Unternehmen eine verbindliche Kriterienliste zur Auswahl externer Coachs. In nur36 % der Unternehmen müssen sich externe Coachs einem systematischen Auswahlprozess unterziehen, um als Coach tätig sein zu können.
Differenzierung bei der Auswahl von Coachs
In über der Hälfte der Unternehmen zeigt sich die oben beschriebene Differenzierung bei der Auswahl von Coachs: So stimmen ca. 60 % der Unternehmen der Aussage „Es gibt in unserem Unternehmen für verschiedene Themenschwerpunkte unterschiedlich spezialisierte externe Coachs“ mit „trifft eher bis voll und ganz zu“. Bei der Auswahl von Coachs werden von den Unternehmen vor allem folgende Kriterien genannt: persönliches Auftreten (93 %), Berufserfahrung als Coach (89 %), Coaching-Ausbildung (83 %), Empfehlung durch andere (78 %), eigene Führungs- und Managementerfahrungen des Coachs (77 %), psychologische Kompetenzen (71 %) sowie Change-Management-Kompetenzen (65 %). Eine Psychotherapieausbildung spielt bei der Auswahl von Coachs kaum eine Rolle, was zeigt, dass sich Coaching in Zielsetzung, Anlässen und Methoden als ein eigenständiges Beratungsformat etabliert hat.
Themen für das Coaching-Management des Unternehmens
In ca. 58 % der Unternehmen bewerten die Teilnehmer des Coachings nach dem Coaching die Qualität des Coachs. Dies hat nach Angabe der Unternehmen allerdings zurzeit nur in einem Drittel der Unternehmen Auswirkungen auf eine zukünftige Beauftragung des Coachs. So halten Unternehmen vor allem folgende Themen bezüglich ihres „Coaching-Managements“ für wichtig:
die Evaluation und Transfersicherung von Coaching sowie
die Begleitung des Coaching-Interessenten bei der Entscheidung zum Coaching bzw. bei der Auswahl des Coachs (Beratung zum Coaching) durch die Personalabteilung.
Beratung im Vorfeld des Coachings
Dass die Abteilung Personal/Personalentwicklung den gesamten Coaching-Prozess in Zukunft begleitet und evaluiert, bezeichnen 60 % der Unternehmen als wichtig bis sehr wichtig. Hierzu ist es allerdings aus unserer Sicht notwendig, dass Personalverantwortliche entsprechende Beratungskompetenzen und Kenntnisse rund um das Themenfeld „Coaching“ aufbauen, damit sie CoachingInteressierte im Vorfeld, während und nach einem Coaching individuell beraten und begleiten können. Das Ergebnis einer Beratung im Vorfeld eines Coachings kann dabei übrigens auch sein, dass ein Coaching nicht das richtige Unterstützungsformat für einen Manager in einer spezifischen Situation ist oder das Coaching durch weitere Formate (Training, Expertenberatung, Mentoring etc.) ergänzt werden sollte. Coaching ist zwar ein wichtiges und zunehmend anerkanntes Unterstützungsinstrument, aber kein Tausendsassa – das Verständnis und die Akzeptanz der Grenzen von Coaching gehören zur Professionalisierung dazu.
Extra 2: Persönlichkeitscoaching für Studenten
von Barbara Foitzik und Marie-Luise Retzmann
Nicht nur im Fach- und Führungskräfte-Kontext gewinnt Coaching mehr und mehr an Bedeutung. Mit dem folgenden Beispiel wollen wir Ihnen einen Eindruck vermitteln, in welchen Bereichen Coaching ebenfalls sinnvoll eingesetzt werden kann – nämlich bei der Arbeit mit Studierenden.
Ziel dieses Gastkapitels ist es, Ihnen eine Idee zu vermitteln, wie Coaching in einer Organisationsform aussehen kann, die nicht dem klassischen Unternehmen entspricht – hier am Beispiel der EBS Business School. Sie werden erkennen: Viele der beschriebenen Prinzipien und Methoden, aber auch der Schwierigkeiten unterscheiden sich in keiner Weise von jenen, wie wir sie in Unternehmen oder im Beratungskontext vorfinden.
Das Programm Coaching@EBS – Persönlichkeitsentwicklung für Studierende
Als Studierender der EBS Universität für Wirtschaft und Recht begegnet man einer hohen Anforderungs- und Angebotsdichte: Klausurenphasen, Projektarbeit, Case Studies, Pflichtpraktika, Auslandssemester sowie intensives außercurriculares, gesellschaftliches Engagement bieten den Studierenden große Spielräume, die es auf individuell stimmige Weise auszugestalten gilt. Dabei gibt es Studierende, die die Angebotsvielfalt primär als Chance wahrnehmen, und andere, die die Auswahl an Möglichkeiten erst einmal
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