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Beraten, Trainieren, Coachen

Beraten, Trainieren, Coachen

Titel: Beraten, Trainieren, Coachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tomas Saller , Lars Foerster
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einzelnen Feldern der Matrix zuordnen:
    dagegen
nicht festgelegt
dafür
aktiv
Boykotteure Dogmatiker Saboteure
distanziert-engagiert
Innovatoren Promotoren Treiber
passiv
Skeptiker Vogel Strauß Kopf in den Sand
träge Masse Mitläufer
Assistenten Produzenten
Zuordnung der Trainingsteilnehmer in die Matrix
    Die Bezeichnungen, die sich aus der Kombination der Merkmale „aktiv“ und „passiv“ bzw. „dagegen“, „nicht festgelegt“ und „dafür“ ergeben, weichen je nach Quelle voneinander ab. Unabhängig davon lassen sich die eigenen Trainingsteilnehmer nun aber in die Matrix einordnen.
    Die Einordnung ist nicht immer ganz einfach. Während Herr Soppe sich wohl eindeutig als „aktiv-dagegen“ positioniert, würden wir einen Teilnehmer, der Kritik aufgrund tatsächlicher Fragen oder Schwierigkeiten mit einzelnen Themen hat, als „aktiv-nicht festgelegt“ bezeichnen. Auf den ersten Blick mag diese Person als Boykotteur erscheinen, beschäftigen Sie sich jedoch ernsthaft mit dieser Person, wird Sie Ihnen dies danken und im Laufe des Trainings unter Umständen auf die „Dafür-Seite“ wechseln.
Wie verteilen Sie Ihre Ressourcen als Trainer?
    Interessant ist es nun, sich die Frage zu stellen, wie viel Aufmerksamkeit und Energie in welche der sechs Gruppen von Teilnehmern fließt. Häufig stellt man dabei fest, dass man sich als Trainer gerade um die Boykotteure, Dogmatiker und Saboteure sehr viel kümmert. Die anderen Teilnehmergruppen werden weniger beachtet. Sinnvoll erscheint diese Verteilung Ihrer Ressourcen jedoch nicht. Marktforscher gehen davon aus, dass der Großteil der Personen zunächst nicht festgelegt ist. Diese Gruppe ist aber gerade noch beeinflussbar. Fokussieren Sie diese Gruppe nicht, so laufen Sie Gefahr, diese Personen an die „Dagegen-Fraktion“ zu verlieren. Eine weitere Gefahr steckt in der Vernachlässigung der positiv eingestellten Trainingsteilnehmer. Bekommen diese keine Aufmerksamkeit von Ihnen, weil Sie zu sehr mit Ihrer „Dagegen-Fraktion“ beschäftigt sind, so belohnen Sie aktive oder passive Teilnahme am Training nicht. Das Ergebnis kann im ungünstigsten Fall ebenfalls ein Abwandern zur Dagegen-Seite sein.
    Eine günstigere Verteilung Ihrer Ressourcen nehmen Sie also vor, wenn Sie positiv eingestellte Personen für ihr Verhalten mit Aufmerksamkeit belohnen. Den Teilnehmern muss klar werden, dass Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruht und sich somit auszahlt. Einen Großteil Ihrer Aufmerksamkeit sollten Sie aber auch auf die bisher nicht festgelegte Personengruppe lenken. Diese können Sie selbst beeinflussen oder durch Ihre Promotoren und Treiber indirekt überzeugen lassen.
    Dennoch können Sie die „Dagegen-Fraktion“ natürlich nicht ausblenden. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass durch das Verhalten dieser Personen das Arbeiten und Lernen der anderen Teilnehmer gestört wird. In diesem Fall greift nach wie vor unser beschriebenes Vorgehen der Trainingsreflexion.
    Aber auch die „Dafür-Personen“ können Sie aktivieren, selber mit den „Dagegen-Personen“ zu sprechen und so auf die selbstregulierende Wirkung der Gruppe hoffen.
    Sonderfall: Wenn ein Teilnehmer laufend Kritik übt
    Hin und wieder begegnen dem Trainer einzelne Teilnehmer, die es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht haben, ganz genau hinzuschauen und jeden Rechtschreibfehler in den Trainingsmaterialien ausführlich zu kommentieren. Als Trainer mit positiver Grundhaltung Ihren Teilnehmern gegenüber kommen Sie in der oben beschriebenen Trainingsreflexion wahrscheinlich zu dem Schluss, dass Sie dieser Teilnehmer nur unterstützen will und andere Teilnehmer darauf hinweisen möchte, wo das Material sprachlich anzupassen oder zu ergänzen ist. Ein freundliches Gespräch sollte dieses Problem also beheben.
    Reicht das Gespräch nicht aus und macht der Teilnehmer deutlich, dass er einfach gerne kritisiert und sich damit in der Teilnehmermatrix als aktiv-dagegen positioniert, hat es sich als sinnvoll erwiesen, Beobachtungsaufträge zu verteilen. Bei der nächsten Kritik, die Ihr Teilnehmer vorträgt, sagen Sie ihm freundlich, dass Sie seinen Blick fürs Detail gerne nutzen würden und bitten ihn: „Schreiben Sie doch einmal alles auf, was Ihnen nicht gefällt.“ Suchen Sie sich einen weiteren Teilnehmer heraus, von dem Sie wissen, dass er mit Freude am Training teilnimmt und bitten Sie ihn: „Schreiben Sie doch bitte alles auf, was Ihnen gut gefällt.“ Teilen Sie der Trainingsgruppe mit,

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