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Bergfriedhof

Bergfriedhof

Titel: Bergfriedhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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niedergeschlagen? Warum haben sie Katerina nicht oben hängen lassen? Und warum haben sie nicht die Polizei alarmiert?«
    »Gute Fragen«, gab ich zu.
    »Danke, sehr verbunden. Du hättest sie Bünting stellen sollen.«
    »Ich hätte genauso gut seinen Regenschirm fragen können. Der lässt sich nicht in die Karten blicken. Aber noch mal zurück: Wenn es kein Unfall war – welches Motiv hätte Bünting für einen Mord an Katerina?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht wusste sie etwas.« Er führte den Becher zum Mund.
    Ich lachte bitter. »Wenn das stimmt, dann ...« Ich vollendete den Satz nicht. Dann trägt sie selbst Schuld, hätte seine Fortsetzung gelautet. Dann hätte sie es mir sagen müssen, verdammt, ich war schließlich der Profi. Oder so etwas ähnliches. Ihr Wissen brachte sie schließlich in Gefahr. Vielleicht hatte sie Bünting sogar erpresst, ich traute es ihr inzwischen zu. Aber das brauchte ich Fatty ja nicht auf die Nase zu binden.
    »Nein«, hörte ich ihn sagen. »Das darf nicht wahr sein.«
    »Was?«
    »Du hast doch nicht ...?« Er glotzte in den Becher, dann stand er auf und griff nach der Büchse mit dem Kaffeepulver. »Ist das wieder dein französisches Rattengift?«
    »Na, na, na. Nur weil der Kaffee in Frankreich ein bisschen billiger ist ...«
    »Abgelaufen war er letztes Mal.«
    »Dann ist er noch billiger.«
    »Wie kann man nur ...« Angewidert schüttete er den Inhalt des Bechers in die Spüle. Keine Ahnung, was er hatte. Mir schmeckt deutscher Kaffee nicht, und der hier weckte Tote wieder auf. Zumindest metaphorische Tote.
    »Was ist nun mit deinem Bericht?«, fragte ich. »Wie erging es dir gestern?«
    »Wenn ich gewusst hätte, was Bünting mit Katerina anstellt, hätte ich ihn ...«
    »Ja?«
    »Ich weiß nicht, was ich getan hätte. Ihn jedenfalls nicht ungeschoren davonkommen lassen.«
    »Wir brauchen Beweise, Fatty. Also schieß los. Oder ist dir Bünting gestern wieder entwischt?«
    »Ist er nicht! Ich habs jetzt raus, Leute zu beschatten.«
    Ich grinste.
    »Okay, hauptsächlich habe ich gewartet. Im Oberen Auweg, stundenlang. Vormittags passierte überhaupt nichts. Die typische Feiertagsruhe. Die Einzige, die das Haus verließ, war kurz nach Mittag Katerina.«
    »Und eine gute Stunde später kam sie zurück.«
    »Keine Ahnung. Da war ich nicht mehr da. Ich hatte Hunger, Max!«
    »Wie, Hunger?«
    »Na, hör mal, ich sitze da stundenlang ...«
    »Schon gut, schon gut. Wann bist du zurückgekommen?«
    »Gegen halb vier. Wieder musste ich warten. Außer dass die beiden Frauen für ihre Runde herauskamen, tat sich nicht viel. Erst zwei Stunden später erschien Bünting auf der Bildfläche. Ging zu seinem Auto und fuhr los.«
    »Wohin?«
    »Wieder in diese Tiefgarage unter dem Kaufhaus Kraus. Ich hinterher, und gemeinsam marschierten wir durch die Fußgängerzone. Vor der Geschäftstelle der Neckar-Nachrichten blieb er stehen und klingelte.«
    »War da jemand?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber er versuchte es auch nebenan, in der Privatwohnung des Herausgebers. Schnappauf, oder wie der heißt.«
    »Was wollte er denn da?« Ich überlegte. »Das kann eigentlich nur eins bedeuten: Bünting hat von meiner Aktion in Darmstadt Wind gekriegt und vergewissert sich beim Chef, was an der Sache dran ist.«
    »Dann weiß er jetzt, dass du ihm nachspionierst.«
    »Soll er. Es wird ihm hoffentlich ein wenig Kopfzerbrechen bereiten.«
    »Jedenfalls wurde ihm dort geöffnet. Er war aber höchstens eine Minute im Haus. Dann hieß es zurück in die Tiefgarage und ab in die nächste. Die hinten in der Altstadt, bei der Bergbahn.«
    »Dieser Typ macht wirklich keinen Schritt zu viel.«
    »Weißt du, was mich das an Parkgebühren gekostet hat? Dabei wollte ich diese stinkenden Dinger nie betreten. Und das war jetzt schon das dritte Mal.«
    »Schreib mir eine Rechnung. Was tat Bünting? Fuhr er hoch zum Schloss?«
    »Quatsch. Er ging in den Prinz Carl am Kornmarkt. Dort fand irgendeine Feier statt, ein Empfang zum ersten Mai oder so was. Wichtige Leute jedenfalls. Ich schlich ein wenig um das Gebäude herum und schaute mir diese Großkopferten an. Den Oberbürgermeister habe ich gesehen und einige vom Gemeinderat.«
    Politiker, soso. Wahrscheinlich war auch Harald zugegen, Christines sozialdemokratischer Handballer.
    »Das Gute am Prinz Carl sind seine großen Fenster; so konnte ich von außen das Foyer und Teile des Saals überblicken. Nach einer Viertelstunde trat Bünting heraus, um zu telefonieren. Per

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