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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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der Almonte abzuholen.«
    »D er neben der Getty-Tankstelle?«
    »G enau da.«
    »W ar sie allein?«
    »J a.«
    »D u hast sie also abgeholt und nach Hause gefahren?«
    »J a.«
    »W as hat sie gesagt?«
    »N icht viel.«
    »H at sie gesagt, warum sie aus Rubens Wohnung weg ist?«
    Tim holte wieder tief Luft. »E r hat sie begrapscht.«
    »U nd dann?«
    Tim zuckte die Achseln. »S ie ist abgehauen und zum Lebensmittelladen gegangen.«
    »Z u Fuß?«
    »O ffenbar.«
    »D as ist eine üble Gegend.«
    »J a.«
    »W ie war ihre Laune?«
    »S chwer zu sagen.«
    »W as hat sie sonst noch gesagt?«
    »N ur, dass ich niemandem was sagen soll.«
    »W ar sie verstört?«
    »E igentlich nicht.«
    »W ar sie bekifft?«
    »E in bisschen vielleicht.«
    Bernie stand auf. Ich auch. Genug geplaudert. Es war an der Zeit, diesen Fall auf unsere übliche Weise zu lösen, wie zwei richtige Schnüffler eben, wofür ich ja prädestiniert war. Bernie gab Tim seine Karte. »F alls dir noch etwas einfällt, das du vergessen hast, ruf mich bitte sofort an.«
    Tim nickte. »G lauben Sie, dass Ruben, na ja …?«
    »D as werden wir herausfinden.«
    Wir gingen. Auf dem Weg zur Tür machte ich einen kleinen Abstecher unter den Küchentisch, wo ich die Cheerios verputzte. Meine Lieblingssorte, die mit Honig.

Kapitel 7
    W ir kommen jetzt nach Modena«, sagte Bernie und hupte, weil plötzlich ein tiefergelegtes Auto knapp vor uns einscherte. »W as wir hier vor uns haben, ist schlicht und einfach völlig verwüstetes Land.«
    Dieses völlig verwüstete Land roch toll, fand ich: alle möglichen Sorten von Fett – fette Würste, Motoröl, Frittierfett, fettige Menschenhaare. Ich richtete mich so hoch auf, wie es der Schalensitz zuließ, und nahm mit zitternder Nase all die Gerüche auf. Wir waren bester Laune, Bernie und ich, bei der Arbeit – und zwar nicht irgendeine schreckliche Scheidung, sondern unsere Spezialität, ein Vermisstenfall. Bernie trug eines seiner schönsten Hawaiihemden, das mit dem Martiniglas-Muster. Ich trug mein braunes Lederhalsband mit den Silbernieten; zum Schickmachen hatte ich auch ein schwarzes.
    »W eißt du, was das früher war, Chet? Vor gar nicht mal so langer Zeit? Ranchland, so weit das Auge reichte.«
    Einmal waren wir auf einer Ranch gewesen, Bernie, Charlie, Leda, ich. Von den Pferden fang ich lieber gar nicht erst an – Primadonnen, jedes einzelne von ihnen, gleichzeitig völlig unterbelichtet und gefährlich. Da war mir Modena im heutigen Zustand lieber – fettig und pferdelos.
    Wir bogen in eine Seitenstraße ein, der Asphalt rissig und voller Schlaglöcher, die Häuser auf beiden Seiten klein und heruntergekommen. Bernie hielt vor einem. Er öffnete das Handschuhfach, nahm den Revolver heraus, einen . 38 er Special, und steckte ihn in seine Hosentasche. Das machte er nicht oft.
    »R eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte Bernie. »D ann wollen wir mal.«
    Ich sprang hinaus.
    »A lles wieder gut, hm?«, sagte Bernie.
    Alles wieder gut? War es mal schlecht? Wovon redete er bloß …? Ach ja. Ich schüttelte mich kurz. Bernie öffnete das Gartentor. Wir überquerten ein Stück braunen Rasen mit einer staubigen Couch mittendrauf, bei der hier und da eine rostige Sprungfeder heraussah. Bernie ging zur Haustür und klopfte.
    Von drinnen war eine Stimme zu hören. »B ist du das, Decko?«
    »J a«, sagte Bernie.
    Die Tür ging auf. Ein Mann schaute heraus, ein junger Mann, und riesengroß. Seine Augen, von Natur aus Schlitze, verengten sich noch mehr. Ein echt großer Typ mit Schlitzaugen: Ich konnte ihn nicht leiden, kein bisschen.
    »D u bist überhaupt nicht Decko«, sagte er.
    »M esserscharf beobachtet«, sagte Bernie. Ich konnte ihm nicht folgen. Welches Messer sollte er denn beobachtet haben? Wir hatten doch einen Revolver dabei. »I ch bin Privatdetektiv.« Er hielt ihm seine Karte unter die Nase. Der Mann warf nicht einmal einen Blick drauf. »I ch bin auf der Suche nach einem ehemaligen Schüler der Heavenly Valley High namens Ruben Ramirez.«
    »K enn ich nicht, nie von ihm gehört.« Der Mann wollte die Tür schließen. Bernie stellte seinen Fuß dazwischen. Diesen Schachzug kannte ich schon von Bernie, einer seiner besten.
    »N ein?«, sagte er. »W ofür steht das RR?«
    »H ä?«
    »A n der Goldkette um Ihren Hals«, sagte Bernie. »D ieses RR.«
    Der Mann fasste an seine Kette, eine von diesen dicken, schweren. Sein Mund bewegte sich, aber es kam nichts raus.
    »W ie wär ’ s mit Rolls-Royce?«,

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