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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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geredet. Was immer er mir zu sagen hatte, es war zu erkennen, welch große Mühe es ihn kostete und wie schmerzlich es für ihn war. Es schien direkt aus seiner Seele zu kommen.
    „Mir steht kein Leben zu. Alles, was ich an Zukunft habe, zielt allein darauf ab, das Gleichgewicht zwischen Leben und Tod zu halten. Meine Menschlichkeit wird mehr und mehr schwinden. So wollen sie uns haben. Leer und gefühllos. Das macht es leichter, Tag für Tag Leben zu beenden. Manchmal wird es sogar zu leicht. Reaper langweilen sich auch. Dann suchen sie nach Abwechslung, irgendetwas, das die Monotonie aufbricht.“
    Er redete von Thane, das war mir klar. Ich war Thanes persönliche Unterhaltung gewesen, die Abwechslung, die seine Monotonie aufgebrochen hatte.
    „So etwas sollte eigentlich nicht passieren, genauso wenig wie das hier.“
    Mit „das hier“ meinte er wohl mich. Ich hätte Todd nicht passieren dürfen. Der nächste Atemzug brannte wie Feuer in meiner Kehle. Todd verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, er sah aus, als wollte er sich setzen, erlaubte es sich aber nicht, bis er nicht alles gesagt hatte, was er zu sagen hatte.
    „Und sie bekamen auch, was sie von mir wollten. Ich blieb in der Nähe meiner Mutter, blieb mit Nash zusammen, und für eine Weile funktionierte es, aber es reichte nicht. Ich war erst seit zwei Jahren tot, es fiel mir immer schwerer, etwas zu fühlen, überhaupt irgendetwas. Ich rutschte langsam in die Dunkelheit, in die Leere. Das Schlimmste daran war, dass es nicht einmal besonders unheimlich war. Ich verlor mich selbst, und es machte mir nichts aus. Dann traf ich dich. Ich verstand zuerst nicht, was passiert war, was sich geändert hatte. Ich wusste nur, dass ich in deiner Nähe sein wollte. Als du mir dann mit Addison geholfen und dabei dein Leben riskiert hast, als du meinetwegen fast umgebracht worden wärst, begann ich zu begreifen, dass du etwas Besonderes bist. Aber zu dem Zeitpunkt wurde die Sache zwischen dir und Nash ernster. Und er ist mein Bruder, einer der wenigen Menschen auf der Welt, die mir noch etwas bedeuten. Deshalb machte ich mich rar. Ich hab alles versucht, um Abstand zu halten.“ Seine Stimme brach, und mein Herz brach gleich mit. Tränen schossen mir in die Augen, aber ich hatte Angst, ihnen freien Lauf zu lassen. Hatte sogar Angst zu atmen, weil ich befürchtete, ich könnte auch nur ein Wort verpassen.
    „Nur hast du mich immer wieder zurückgezogen. Du bist das hellste Leuchten, das ich je gesehen habe, Kaylee. Du bist wie ein lichterloh brennender Feuerball, der seine Funken in die Welt hinaussprüht und die Dunkelheit zurückdrängt. Ich wusste immer, dass ich verbrenne, sollte ich dich berühren. Denn du gehörst nicht mir. Ich dürfte das Feuer nicht spüren, dürfte es nicht wollen, aber ich tue es. Ich will dich, Kaylee, wie ich noch nie etwas gewollt habe. Noch nie. Ich will das Feuer fühlen, will die Hitze und das Licht spüren, und ich will mich verbrennen. Aber …“
    Das Aber blieb in der Luft hängen, es musste das meistgehasste Wort in jeder Sprache der Welt sein. Und ich wusste, wie der Satz weitergehen würde.
    „Aber Nash“, vervollständigte ich für ihn, und jetzt rollten die Tränen doch brennend heiß meine Wangen hinunter.
    Todd nickte elend. „Er ist mein Bruder. Selbst wenn er mich sein Leben lang hasst, wird das nichts daran ändern, dass er mein kleiner Bruder ist. Ich sollte ihn beschützen, nicht verletzen.“
    „Wir haben ihn verletzt.“ Ich bekam das Bild von Nashs Gesicht einfach nicht aus meinem Kopf, wie er da im Schulflur gestanden und zu uns hinübergesehen hatte.
    „Ja, das haben wir.“
    „Warum …?“ Ich musste erst einmal Luft holen, um weitersprechen zu können, um die wütenden Tränen, die unbedingt laufen wollten, zurückzuhalten. Ich stand auf und drehte mich um, damit ich sie unauffällig wegwischen konnte. Mein Frust wuchs unaufhaltsam. „Warum hast du dann gesagt, dass Nash und ich nicht zusammenpassen würden, obwohl du ihn nicht verletzen willst?“ Ich drehte mich wieder zu ihm um. „Warum hast du mir dann klargemacht, dass es zu nichts führen kann?“
    „Weil es die Wahrheit ist. Selbst wenn ihr beide ewig leben würdet, irgendwann hätte er es wieder verbockt und dich verletzt. Oder du hättest ihm das Herz gebrochen. Dennoch kann ich nicht bestreiten, dass ich es aus egoistischen Gründen gesagt habe, auch wenn es die Wahrheit bleibt.“
    „Du wolltest also, dass wir uns

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