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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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Anweisung oder Beweise gegen einen ranghöheren Reaper vorgegangen bin … Nun, sagen wir es mal so … dann wird in der Pizzeria von jetzt auf gleich eine Stelle frei.“
    Meine Übelkeit wandelte sich in eiskalte Angst. Todd konnte also noch immer sterben – für etwas, das er für mich getan hatte. Und trotzdem hatte er keine Sekunde gezögert, es zu tun.
    „Es gibt noch keinen Ersatz für Thane?“ Ich wollte nicht daran denken, wie schlimm es für Todd ausgehen konnte. Tun konnte ich sowieso nichts. Ich konnte ihn ja nicht bitten, es ungeschehen zu machen, und das hätte sich auch extrem undankbar angehört.
    „Nicht, dass ich wüsste.“
    Was sollte ich darauf sagen? Zu wissen und darüber zu reden, dass Levi fieberhaft jemanden suchte, der mich töten würde, war schlichtweg bizarr. Aber eben nicht zu ändern.
    Obwohl es noch nicht so weit war, verursachte mein bevorstehender Tod anderen Leuten schon jetzt Kummer, trotz meiner besten Bemühungen, es allen so leicht wie möglich zu machen. Ich hätte Emma früher Bescheid sagen sollen. Ich hatte mir eingeredet, ihr Tage der Trauer zu ersparen, stattdessen hatte ich ihr die Chance verweigert, sich auf mein Ableben vorzubereiten.
    Und was Nash betraf …
    „Ich hätte auf deinen Rat hören sollen.“ Und schon wieder hatte mein Gehirn mich nicht vorgewarnt, dass ich überhaupt etwas sagen wollte.
    Todd warf nur einen Blick auf den Schmerz, der in meinen Augen wirbeln musste, und sofort setzte er ein herausforderndes Grinsen auf, mit einer Leichtigkeit, mit der andere eine Baseballkappe aufsetzten. „Wegen der Pizza? Ja, du hättest mir glauben sollen, dass Schafskäse mit Vorsicht zu genießen ist.“
    „Das meinte ich nicht.“ Er zwang mich also, es auszusprechen. „Wegen Nash. Du hattest recht, ich hätte ihn vor sechs Wochen Sabine überlassen sollen. Dann wäre er jetzt gut aufgehoben, und das, was am Donnerstag passieren wird, würde ihn nicht so mitnehmen.“ Und es hätte ihn dann auch nicht gestört, dass ich seinen toten Bruder mitten im Flur des Mathe-Flügels geküsst hatte.
    Todd atmete schwer aus. Als er aufschaute, überrumpelte mich der Strudel in seinen blauen Augen. Plötzlich krampfte sich mein Herz zusammen. „Ich hab gelogen, Kaylee.“
    Das war mit Sicherheit keine sehr ermutigende Einleitung für seine Eröffnung … aber auch nicht unbedingt die schlimmste, wenn man bedachte, dass seine letzte große Ankündigung die meines Todes gewesen war. „Worüber?“
    „Über Nash.“ Es war ihm anzusehen, wie unwohl er sich bei einer solchen Beichte fühlte, auch wenn ihm die Tatsache als solche nicht viel auszumachen schien. „Ich habe nie geglaubt, dass er schnell über dich hinwegkommt.“
    „Und warum hast du es dann gesagt?“ Wieso log er mich an – obwohl ausgerechnet ich sicherlich nicht das Recht hatte, ihm deshalb Vorhaltungen zu machen.
    „Weil du nicht zu ihm gehörst! Ich habe ja versucht, dir das klarzumachen, aber du wolltest nichts davon hören. Ich dachte, wenn du begreifst, dass er ohne dich besser dran ist, würdest du dich von ihm trennen, weil du es für ihn tust. Und deshalb … habe ich eben etwas übertrieben, wie leicht es für ihn wird, dich zu vergessen, vor allem, weil Sabine schon als Ersatz in den Startlöchern steht. Nur habe ich unterschätzt, wie unglaublich stur du sein kannst.“
    „Ich ziehe den Ausdruck ‚hingebungsvoll‘ vor“, murmelte ich in mich hinein.
    „Von mir aus. Je mehr Sabine an ihm zerrte, desto stärker hast du festgehalten, nur, damit sie ihn nicht bekommt.“
    „Das war bestimmt nicht der Grund!“
    „Vielleicht nicht bewusst“, gestand er mir zu und nahm meine Hand. „Aber deshalb konntest du auch nicht erkennen, was ich dir zu zeigen versuchte. Und als du es dann endlich sehen konntest und mich geküsst hast … Für mich hat das alles geändert. Jetzt bin ich mir nur noch bei zwei Sachen sicher.“
    „Welche beiden Sachen?“ Ich bekam nicht genug Sauerstoff, so schnell ich auch atmete, und mehr als darauf zu warten, was er jetzt sagen würde, konnte ich nicht tun.
    „Ich bin sicher, dass du und ich zusammengehören. Und ich weiß, dass es jetzt zu spät ist, dass es noch Bedeutung hat.“
    Ein Sprung zog sich durch mein Herz, durch den sich der Schmerz hinausschlängelte. „Das ist das Problem, Todd. Es ist zu spät für alles. Deshalb habe ich dich geküsst“, gab ich zu und zwang mich, seinem Blick nach meiner Beichte standzuhalten.
    „Du hast mich geküsst, weil

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