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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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seinen Kommentar dazu, und ich wirbelte wütend zu ihm herum. Doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, war Nash meinem Blick gefolgt und … sah nichts.
    „Ist er das? Ist er hier?“, wollte er wissen. „Redet er etwa gerade mit dir?“
    „Wieso sollte dieser Todd unsichtbar sein?“, fragte Thane. „Hast du denn gar keine menschlichen Freunde?“
    Ich ging nicht darauf ein, sondern hielt mich allein an Nash. „Es ist nicht Todd, sondern …“
    „Hoppla …“ Thane schob sich direkt vor meiner Nase an mir vorbei, wobei er mein Gesicht leicht streifte. Ich schüttelte mich vor Ekel. „Wenn du es ihm verrätst, werde ich sein Leben beenden müssen. Und wenn ich dann schon die Regeln gebrochen habe, was sollte mich davon abhalten, gleich noch eine zu brechen und dich hier und jetzt mitzunehmen? Dann wäre ich nämlich so oder so auf der Flucht …“ Er ging langsam um mich herum, strich mit der Hand meinen Rücken entlang. Ich schloss die Augen und kämpfte gegen die Übelkeit an, die mich bei der Berührung überfiel.
    „Kaylee!“ Nash schrie jetzt. „Antworte mir endlich!“
    Ich konnte nicht. Ich konnte ja kaum die Angst und den Ekel ertragen, die in diesem Augenblick durch mich hindurchkrochen.
    „Das bleibt unser kleines Geheimnis, richtig, Kaylee?“, flüsterte der Reaper mir ins Ohr, als er auf meiner anderen Seite angekommen war.
    „Todd!“, knurrte Nash durch zusammengebissene Zähne und blickte wild im ansonsten leeren Raum umher. „Verschwinde endlich!“
    „Es ist nicht Todd“, sagte ich. Der Reaper an meiner Seite wartete lauernd, bis ich weitersprach. „Hier ist niemand.“
    „Braves Mädchen“, wisperte Thane. „Dann bis zum nächsten Mal …“ Und damit war er verschwunden. Erleichtert ließ ich mich gegen die Anrichte sacken.
    „Was ist dann los?“, fragte Nash. Meine Gedanken überschlugen sich, ich versuchte, mich wieder auch Nash zu konzentrieren, während ich gleichzeitig darum kämpfte, Thanes Invasion zu verarbeiten.
    „Ich weiß es nicht, Nash. Ich weiß nicht, ob ich Todd mag.“
    Die Wahrheit war – bis vor ein paar Stunden hatte ich überhaupt noch nicht darüber nachgedacht, weil die Vorstellung davon einfach nicht real schien. Ich war weder Emma noch Sophie. Ich hatte kein C-Körbchen vorzuweisen, das bei jedem Schritt vor mir herwippte, und ich tanzte auch nicht in knappen Röcken durch die Gegend. Die Typen schlugen sich nicht gerade um mich. Nash war dahingehend eine Anomalie. Ich wäre nie auf seinem Radar erschienen, wenn wir nicht zufällig der gleichen Spezies angehörten. Deshalb war mir auch nie in den Sinn gekommen, dass ich auf dem Radar eines anderen auftauchen könnte.
    Eigentlich war mir das Gegenteil immer logischer erschienen – dass eine andere mir Nash wegschnappen würde.
    „Magst du Sabine?“ Ich fragte es leise, forderte ihn damit aber heraus, die Wahrheit zu sagen, angesichts seiner Anschuldigungen.
    Nash drehte sich um und stapfte ins Wohnzimmer zurück. „Hier geht es nicht um Sabine.“
    Ich folgte ihm, jetzt richtig verärgert. „Vielleicht sollte es das aber. Weißt du, was ich denke?“, fragte ich, ohne ihm Zeit für eine Antwort zu lassen. „Ich denke, du magst Sabine. Ich denke, es schmeichelt dir, dass sie dich noch immer will. Und wenn ich nicht in der Nähe bin, flirtest du mit ihr, um ihr die Möglichkeiten vor die Nase zu halten. Du spielst ihr Spiel mit und genießt es.“ Ich holte tief Luft. Es überraschte mich, als ich feststellen musste, dass ich wirklich stinksauer war. Es war die pure Heuchelei von ihm.
    „Ich denke sogar, dass es noch viel weiter geht. Ich weiß, wie ernst es zwischen euch war, und ich glaube nicht, dass man über so etwas je hinwegkommt. Nicht wirklich. Und du weißt das auch. Trotzdem hängst du mit ihr ab. Ihr fordert euch praktisch gegenseitig heraus, es über die Grenzen von Freundschaft zu treiben. Und dann hast du tatsächlich die Nerven, mich zu fragen, ob ich Todd mag? Drei Tage vor meinem Tod?“
    Wie hatte es so weit kommen können, dass wir vier in solch einem Knäuel feststeckten? Und wieso hatte ich das nicht kommen sehen?
    Nash starrte mich völlig verdattert an. „Tut mir leid“, sagte er dann zerknirscht. „Ich hätte das Thema nicht ansprechen sollen, schon gar nicht jetzt. Ich schwöre, die Sache mit Sabine ist nicht mehr als Freundschaft, und ich habe auch nicht die Absicht, es weiterzutreiben. Aber das ist jetzt das zweite Mal in dieser Woche, dass du mich versetzt

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