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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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»Nein, völlig falscher Film«, flüsterte sie. Sie spürte einen plötzlichen Würgereiz. Sie musste hier raus. Ganz schnell. Jetzt.
    Bruce glotzte irritiert auf den Bildschirm. »Oh«, machte er betreten, als er genauer hinsah. »Doch nicht.«
    Da war Rachel bereits aufgesprungen und in Richtung der Waschräume verschwunden. Um ein Haar wäre sie dabei in Helen gerasselt, die mit einem weiteren Stapel Bücher auf dem Weg zum Tisch war.
    »Schätzchen?« Helen schien sich tatsächlich unter jede Klotür auf der Suche nach einem bekannten Paar Schuhe zu bücken. Aber Rachel hatte sich nach einer heftigen magenreinigenden Klobrillenumarmung am Waschbecken den Mund ausgespült, den Toilettendeckel heruntergeklappt und sich mit angewinkelten Knien daraufgesetzt. Sie wollte in Ruhe nachdenken. »Ich bringe niemandem Glück.« Auf einmal bekam dieser bescheuerte Satz einen noch dämlicheren Beigeschmack. Wieso musste sie immer in solche komplizierten Geschichten hineingeraten?
    »Rachel, sag doch was! Ich weiß, dass du da drin bist!« Helen gab nicht auf. Sie hämmerte beharrlich an die Tür, hinter der Rachel sich wünschte, einfach mit der Klospülung heruntergurgeln zu können und sich im Ozean homöopathisch zu verflüchtigen.
    »Hör mal, das hier ist die einzige Kabine ohne Füße, die verschlossen ist. Also, wenn du dich nicht durch die Kanalisation verkrümelt oder einen Geheimgang entdeckt hast, dann komm da jetzt raus.«
    Rachel vergrub ihren Kopf zwischen den Knien und kreuzte die Arme im Nacken. Sie wollte nichts und niemanden hören und sehen, obwohl es ja schon guttat, dass sich jemand um sie sorgte.
    Auf einmal ertönte Helens Stimme von oben. »Oder willst du unbedingt den Hausmeister kennenlernen? Ich warne dich, der ist ein ziemlich schräger Vogel, vor allem wenn man ihm erklären muss, wieso man quer über der Kabinenwand klemmt und …« Sie brach ab und der barsche Tonfall schlug um. Ihre Stimme klang plötzlich unsicher und angespannt. »Ähm … stehen Sie etwa schon lange da?«
    »Lang genug, Frolleinchen. Geturnt wird in der Sporthalle. Runter da, aber zackig«, hörte Rachel prompt von draußen eine ziemlich resolute männliche Stimme. Aus dem Augenwinkel erhaschte sie einen Blick auf Helen, die sich umständlich ächzend in die Nachbarkabine abseilte. Dann wummerte jemand erneut an ihre Kabine. »Und du raus da, sonst mach ich auf, und das wirst du nicht lustig finden.«
    »Ist ja gut!«, knurrte Rachel und schlug den Haken zurück, sodass Helen am Hausmeister vorbei die Kabine stürmen konnte. Als der mit grimmigem Blick registriert hatte, dass alles so weit in Ordnung war, scheuchte er die Mädchen hinaus.
    »Ganz raus!«, fauchte er mit verdeutlichender Geste, als die beiden vor der Tür in den nervös wartenden Bruce rauschten. »Und du musst dich entscheiden, Mädchen oder Bücher«, kläffte er den armen Jungen an, der in dem Tumult verzweifelt einen Stapel voller Wälzer zu balancieren versuchte.
    »Ja, ich … dann, äh …« Bruce sah völlig überfordert von einer zur anderen.
    »Ist schon gut, Hase. Ich hab das im Griff. Mach du nur mit Kathy weiter.« Beruhigend tätschelte Helen Bruce' Schulter, der mächtig erleichtert schien, dass ihm jemand die Entscheidung abgenommen hatte.
    Dann wurde Rachel von Helen zur Tür hinausgezogen. Sie war froh, an die frische Luft zu kommen. Im hellen Sonnenlicht musste sie erst einmal blinzeln.
    Helen seufzte erleichtert. »Bruce ist ja wirklich ein Schnuckel, aber ich danke dir von Herzen, dass du mir weitere Mäzenatenschinken erspart hast.« Sie sah Rachel nachdenklich an. »Nur über die Art und Weise müssen wir dringend ein Hühnchen rupfen. Den grimmigen Hausmeister und die blauen Flecken an der Hüfte werde ich dir so schnell nicht verzeihen.«
    Rachel verzog die Mundwinkel zu einem verlegenen Grinsen. »Das sah aber auch zu komisch aus, wie du da oben herumgestrampelt hast. Das hätte ich gerne von hinten gesehen …«
    »Na danke!« Helen kicherte mit. »Da drin kann ich mich jedenfalls so schnell nicht mehr blicken lassen. Wer hätte das gedacht, Hausverbot in einer Bücherei. Du schuldest mir ein Eis.«
    »Oder du mir!«, feixte Rachel. »Weil ich dich vor dicken alten Büchern gerettet habe.«
    »Na jedenfalls scheint es dir wieder besser zu gehen. Was war denn los?«
    Rachels Gesicht verfinsterte sich erneut. »Man munkelt, dir sei ein Wolf über die Leber gelaufen. Das kriegen wir wieder hin. Erzähl mir alles.«
    »Ach Helen, in

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