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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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zusammenbrach, weil ich auf Sie gehört habe.«
    Claire senkte den Blick, sie wollte die Diskussion nicht weitertreiben. Das Schweigen schien sich endlos hinzuziehen. » Hören Sie, Claire«, sagte Curtin schließlich, und er klang, als wäre ihm nicht wohl in seiner Haut. » Ich würde für keinen dieser Patienten mein Leben riskieren. Und deshalb ist es das Letzte, was ich von einem meiner Studenten erwarten würde, dass sie ihres riskieren.«
    Claire sah ihn an. Er meinte es wirklich so. Aber das änderte nichts an dem, was passiert war. » Quimby ist irgendwo da draußen. Und er ist gefährlich. Was sollen wir tun?«
    » Sie müssen es der Polizei sagen«, erwiderte Curtin sofort. » Wenn dieser Mann herumläuft und Leute tötet, ist es unsere Pflicht, sie darauf aufmerksam zu machen, dass er erneut zuschlagen könnte.«
    » Aber was, wenn ich mich irre? Wenn das Ganze nur ein schrecklicher Zufall ist?«, fragte Claire. » Ich kann meine Schweigepflicht nur verletzen, wenn ich mir absolut sicher bin.«
    » Die Schweigepflicht schützt einen Patienten nicht, wenn er seine Therapeutin angreift«, sagte Curtin. » Quimby hat Sie angegriffen. Er hat ein Verbrechen begangen. Das ist Grund genug, zur Polizei zu gehen.«
    Claire kannte sich mit der New Yorker Polizei nicht aus. » Gehe ich einfach zum nächsten Revier?«, fragte sie.
    » Nein«, sagte Curtin. » Das Morddezernat Manhattan Süd wird den Mord am Times Square bearbeiten. Ich rufe Lieutenant Wilkes an und sage ihm, dass Sie kommen. Wir sind alte Freunde.«
    Der Sonntagnachmittag war schon weit vorgerückt, als Wilkes mit Nick in das heruntergekommene Polizeirevier zurückkehrte, in dem das Morddezernat Manhattan Süd untergebracht war. Nachdem er die ganze Nacht auf den Beinen gewesen und von dem Mord auf Coney Island zu der Leiche am Times Square geeilt war, hätte er vor Müdigkeit zusammenbrechen können. Für Nick war die ganze Übung ein massiver Adrenalinstoß gewesen. Auch wenn er es niemandem sagte, war Nick zum ersten Mal seit einem Jahr wieder glücklich. Er zog los, um Mordopfer zu rächen. Er war wieder im Spiel.
    Aber der Rausch endete in dem Moment, in dem er das Revier betrat. Hier drin fühlte er sich immer klamm– winters wie sommers. Die blaugraue Farbe blätterte von den wasserfleckigen Wänden, und die alten Stühle und Tische aus Ahornholz fühlten sich klebrig an. Als er am Empfangstisch vorbeiging, sah er die misstrauischen Blicke, die Feindseligkeit von Polizisten, die ihm noch ein Jahr zuvor auf die Schulter geklopft oder Witze und Sticheleien mit ihm getauscht hatten. Jetzt machten sie einen Bogen um ihn, aber ihre brennenden Blicke spürte er dennoch. Nick wurde klar, dass er in ihren Augen immer noch schuldig war, als er mit Wilkes die Treppe hinaufging.
    » Geben Sie Ihnen Zeit, Nick«, sagte Wilkes. » Die beruhigen sich schon wieder.«
    Nick war sich da nicht so sicher, sagte aber nichts.
    Sie waren jetzt im zweiten Stock des Gebäudes und näherten sich dem Zimmer des Morddezernats. Nick konnte an nichts anderes denken, als daran, wie seine Kollegen ihn empfangen würden. Er hatte den Kontakt mit ihnen vor einem Jahr abgebrochen und seine Freundschaften geopfert, damit der schlechte Geruch, der von seinen Problemen ausging, nicht an ihnen haftete.
    Wilkes blieb vor der Tür stehen und gestikulierte müde in Richtung Nick. » Alter vor Schönheit«, scherzte er.
    Nick fürchtete sich davor hineinzugehen. Die Schreibtische standen sehr nahe beisammen, und die Neonlichter an der Decke waren zu grell. Man konnte den verurteilenden Blicken der anderen Detectives nicht ausweichen.
    Nick holte Luft, als er die Tür öffnete… und wurde von einem grellen Lichtblitz geblendet. Er hörte nur kräftige Stimmen rufen: » Überraschung!«
    Er machte offenbar ein langes Gesicht, denn jemand sagte: » Hey, freust du dich nicht, uns zu sehen?«
    » Ich sehe verdammt noch mal gar nichts«, erwiderte Nick.
    Aber in dem Augenblick, in dem er es sagte, kehrte sein Sehvermögen zurück. Seine Kollegen standen vor ihm und strahlten alle über das ganze Gesicht. Detective Tony Savarese, kahl und drahtig und wie üblich mit blauem Sakko und rot-blau gestreifter Krawatte bekleidet, hielt die Digitalkamera in der Hand, mit der die Detectives sonst Tatorte fotografierten. Ein schlampig von Hand geschriebenes Banner mit den Worten WELCOME BACK , NICK hatten sie mit Büroklammern und gelbem Absperrband an der Decke befestigt. Auf einem Schreibtisch

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