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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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könnte. Ich liebe dich, Conrad, als Mensch. Auch wenn du morgen dein ganzes Geld verlierst oder schwer erkrankst, wird das nichts an meinen Gefühlen für dich ändern.“
    „Ach nein?“
    Nur zwei kleine Worte, aber sie machten ganz deutlich, dass Conrad ihr nicht glaubte. Und sein Gesichtsausdruck tat ein Übriges. Aber Sephy hatte ja gewusst, dass es schwierig werden würde.
    „Du vergisst da etwas, Sephy, weil du es noch nicht kennengelernt hast. Wenn sich zwei Menschen gut verstehen, reicht das noch lange nicht für eine Beziehung. Auch ihre Körper müssen im Gleichklang sein.“ Conrad hielt Sephy nun ein wenig von sich ab und sah ihr dabei tief in die Augen. „Wenn du vor mir andere Männer gehabt hättest, wüsstest du, was ich meine.“
    Plötzlich fühlte sich Sephy so erschöpft und müde, dass ihr sogar das Stehen Schwierigkeiten bereitete. Conrad und sie hatten so unterschiedliche Wertvorstellungen, dass sie nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen konnten. Er wollte eine Frau, die sich mit materiellen Dingen zufriedenstellen ließ und die nicht so dumm war, sich ein Leben lang um ihn kümmern zu wollen.
    „Ich will aber keine anderen Männer, Conrad!“, sagte sie schließlich mit Tränen in den Augen.
    „Die wirst du schon noch kennenlernen. Am Anfang glauben alle, es könnte nur einen Menschen geben, mit dem …“
    Er verstummte, und mit einem Mal begriff Sephy, warum Conrad das Vertrauen in die Liebe verloren hatte. Es lag nicht nur an seiner freudlosen Kindheit und Internatserziehung. Da hatte es bestimmt einmal eine Frau gegeben, die ihn unheimlich verletzt hatte.
    Spontan fragte Sephy nun: „Wer war sie?“
    Abrupt ließ Conrad Sephy daraufhin los, ging zum Fenster und blickte auf die sonnenüberflutete Straße hinunter, während Sephy sich wieder in ihren Morgenmantel hüllte.
    Nach einer halben Ewigkeit erklärte Conrad dann ausdruckslos: „Sie war eigentlich nur eine Frau wie jede andere auch. Aber ich war jung und idealistisch und dachte, es würde in der heutigen Zeit doch noch so etwas wie Liebe geben. Damals war ich gerade achtzehn geworden, und sie war als neue Französischlehrerin an unser Internat gekommen. Witzig, was? Wie in einem schlechten Film.“
    Er hatte sich Sephy wieder zugewandt, und seiner Körperhaltung war zu entnehmen, dass ihm die Situation äußerst unangenehm war. „Heute weiß ich, dass sie damals schon viele Liebhaber gehabt haben muss – so erfahren, wie sie war. Aber mit ihren sechsundzwanzig Jahren sah sie viel jünger aus und konnte so schön lügen, dass sie selbst dem Teufel weisgemacht hätte, er wäre im Himmel. Sie war klein und zierlich und gab jedem Jungen im Internat das Gefühl, er wäre Superman, obwohl sie nur mit mir schlief – glaubte ich zumindest. Wir wollten heiraten, sobald ich meinen Abschluss hatte. Sie war gleich nach den Prüfungen nach Frankreich gefahren, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen, und wollte so schnell wie möglich wiederkommen. Ich wartete und wartete. Und dann, nachdem die Ferien bereits begonnen hatten, erhielt ich einen Brief von ihr.“
    Das war bestimmt ein Abschiedsbrief, dachte Sephy und schluckte schmerzlich berührt, bevor sie sagen konnte: „Das tut mir leid.“
    „Darin schrieb sie mir, sie habe den Lokalmatador ihres Heimatstädtchens geheiratet“, sagte Conrad scheinbar unbewegt. „Offensichtlich war sie schon vorher mit ihm verlobt gewesen. Aber er war fünfundzwanzig Jahre älter als sie und hatte fünf Frauen an jedem Finger. Sie muss ihn wohl einige Male in flagranti ertappt haben und war daraufhin wutentbrannt nach England gekommen. Wie auch immer, die wahre Liebe hat gesiegt. Na ja, in ihrem Fall wohl eher das in Aussicht stehende Herrenhaus, der eigene Ferrari und so weiter und so weiter. Eine miese kleine Geschichte mit miesen kleinen Leuten.“
    Sephy fühlte mit ihm, und das Herz wurde ihr noch schwerer, weil sie sich an zwei Fingern abzählen konnte, dass Conrad nach dieser Enttäuschung niemals verstehen würde, wie sehr sie ihn liebte.
    Vielleicht empfand er auf seine Weise sogar etwas für sie, aber ihm war lange bevor Sephy ihn getroffen hatte, die Möglichkeit genommen worden, tiefere Gefühle an sich heranzulassen. Sephy hatte ihn viel, viel zu spät kennengelernt.
    Mittlerweile zitterte Sephy am ganzen Körper, hatte höllische Kopfschmerzen und das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie fühlte, dass Conrad noch nie über die Sache

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