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Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Bierleichen: Ein Fall für Kommissar Pascha (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Su Turhan
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und räusperte sich. »Ich möchte eine Aussage machen. Ist wichtig für das Protokoll.«
    »Ja? Wir hören?«, zeigte sich Leipold neugierig. Demirbilek blickte in den Hof.
    »Sie wollen bestimmt wissen, warum ich Manuela nach der Preisverleihung eine SMS geschickt habe. Deshalb bin ich doch da, oder?«
    Demirbilek und Leipold dachten beide dasselbe. Dietl hatte keine Ahnung davon, dass weder ihre Handtasche noch ihr Handy bisher aufgetaucht war.
    »Ja, natürlich«, hakte Demirbilek eilig ein, in der Befürchtung, Leipold könnte der Wahrheit den Vorzug geben.
    »Ich wollte sie mit meinem Baby heimfahren, sollte eine Überraschung sein«, gab er stolz zu.
    »Was für ein Baby?«, fragte Leipold überrascht.
    »Er meint seinen Porsche«, warf Demirbilek vor dem Fenster ein.
    » 911 er. Baujahr 1964 . Eine echte Rarität. Alles Originalteile. Nur der Aschenbecher fehlt. Deshalb hau ich die Kippen immer aus dem Fenster«, erzählte er euphorisch.
    »Wo waren Sie mit ihr verabredet?«
    »Am Hinterausgang, war näher zum Parkplatz.«
    »Ihr Porsche stand auf dem Personalparkplatz?«, fragte Leipold und drehte sich dabei zu Demirbilek, der auf den Gedanken gekommen war, die Leiche könnte in einem Auto weggeschafft worden sein.
    »Ein Spezel hat mir die Schranke geöffnet. Ist immer gut, wenn man Leute wo sitzen hat.«
    »Hat sich Frau Weigl auf Ihre Nachricht denn gemeldet?«
    »Natürlich! Sie war dankbar, ich habe sie doch der Jury als Bierkönigin vorgeschlagen. Mir war gleich klar, was sie wollte. Die hat mich abgeschleppt in den Park. Richtig fordernd. Sie verstehen sicher, was ich meine.«
    »Ach, wie schön für Sie. War es nicht zu kalt zum Vögeln?«, fragte Leipold mitfühlend. Da war er also, der Mann, der mit dem Opfer einvernehmlichen Sex hatte.
    »Die Wiese war trocken, ging schon«, antwortete er ernst. »Sie wissen ja nicht, was die Schlampe mit mir gemacht hat.« Er legte eine Pause ein. Sehr dramatisch. »Wir waren gerade bei der Sache, als ich an der Seite etwas Kaltes gespürt habe. Dann habe ich einen Stromschlag gekriegt, mit einem Elektroschocker.«
    »Hat hoffentlich weh getan«, entfuhr es Demirbilek. Er schloss das Fenster und setzte sich wieder.
    »Eine Strafmaßnahme?«, erkundigte sich Leipold und unterdrückte ein Lachen.
    »Sie wollte mir heimzahlen, dass ich mit ihr Schluss gemacht habe. Hat verdammt weh getan, der Stromschlag. Den Muskelkrampf spüre ich heute noch, konnte mich erst kaum bewegen. Als es wieder ging, habe ich mich angezogen und bin zum Parkplatz.«
    »Und Frau Weigl?«
    »Sie ist zurück zum Bierfestival.« Dietl holte ihre marineblaue Unterwäsche aus seiner Umhängetasche. »Die hat sie mir hinterhergeworfen. Hab ich ihr geschenkt. Brauchen Sie die, oder kann ich die behalten?«
    Demirbilek und Leipold sahen sich fassungslos an.
    »Das lassen Sie schön brav hier«, sagte Leipold schließlich und hielt ihm einen Beweismittelbeutel hin. Dietl legte die Unterwäsche hinein. »Und wir machen einen Speicheltest. Sie sind damit sicher einverstanden?«
    »Natürlich, kein Problem. Ich habe aber verhütet. Sie hatte was dabei.«
    »Wir suchen noch nach ihrer Handtasche. Haben Sie die auch?«, wollte Leipold wissen.
    »Nein! Was soll ich denn damit!«
    »Warum kommen Sie erst jetzt damit an?«, übernahm Demirbilek wieder.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie tot ist. Ich war doch weg. Auszeit am Ammersee. Keine Nachrichten. Kein Computer. Kein Handy. Nichts. Habe es erst heute früh erfahren.«
    Demirbilek hatte die Antwort erwartet. Er war vorbereitet. »Wie spät war es, als Sie zum Parkplatz sind?«
    »Etwa halb elf, kurz darauf habe ich Karin Zeil getroffen.« Der Biermanager gab ein entspanntes Lächeln zum Besten.
    »Wo?«
    »An der Trambahnhaltestelle. Habe angehalten und sie mitgenommen.«
    »Dann?«
    »Habe ich sie nach Haus gefahren. Vor der Haustür haben wir im Auto geredet. Bestimmt eine halbe Stunde lang. Gegen Mitternacht lag ich daheim im Bett.«
    Jetzt fing Demirbileks Magen zu knurren an. Der Argwohn, der aus seinen Augen funkelte, blieb unbemerkt.
    »Frau Karin Zeil. Assistenz der Geschäftsleitung Mingabräu?«, hakte Demirbilek nach.
    »Genau die«, bestätigte Dietl.
    »Sie haben also die Nacht allein verbracht?«, fragte Leipold mürrisch.
    Dietl strich sich mit den Fingern durch die Haare. »Kommt nicht oft vor, aber in
der
Nacht schon.«
    Sein verschmitztes Lächeln sollte wohl seine rege Sexualaktivität unterstreichen, doch Demirbilek

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