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Billigflieger

Titel: Billigflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
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Wildwestfilmen). Es ist platt, trocken und unglaublich heiß. Auf der roten Erde kümmern ein paar vertrocknete Pflanzen vor sich hin, und die vielen alten Windmühlen lassen ahnen, wie die Menschen hier noch vor dreißig oder vierzig Jahren gelebt haben - bevor wir Urlauber kamen und die Insel zum Leben erweckt haben. (Weiß schon, manche Leute sehen das umgekehrt. Ist halt Geschmackssache.)
    Auf der Fahrt erkläre ich Katie die Spielregeln für unseren Ausflug. »Damit wir uns nicht missverstehen: Heute genießen wir Malle einmal auf meine Art. Einverstanden?«
    »Das klingt wie eine Drohung.«
    »Ist es auch. Aber mach dir keine Sorgen. Es wird Spaß machen, das verspreche ich dir.«
    »Und ich darf mich nicht wehren? Schließlich hast du das gestern auch getan!«
    »Stimmt. Aber im Nachhinein tut es mir leid. Und du musst meine Fehler ja nicht wiederholen.«
    »Das werde ich nicht. Verlass dich drauf. Außerdem bin ich neugierig. Ich möchte schließlich wissen, was Mallorca für dich ausmacht.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen!«
    Nach unserer Ankunft in Cala Ratjada spazieren wir erst einmal durch den Ortskern, in dem sich Bars, Souvenirläden und Hotels aneinanderreihen.
    »Und hier gefällt es dir?«, fragt Katie gedehnt. Sie lächelt dabei zwar tapfer, aber ihr Tonfall würde jedem Einwohner von Cala Ratjada das Rückenmark gefrieren lassen.
    »Klar gefällt’s mir hier. Und es wird noch besser. Du musst den Ort erst mal sehen, wenn es Abend wird und hier was los ist.«
    »O ja, da bin ich sehr gespannt drauf.«
    »Und mach dir keine Sorgen. Ortschaften und Frauen haben eines gemeinsam - man kann sie sich schöntrinken.«
    »Siehst du, das ist genau der Unterschied zwischen uns. Ich bin lieber an Orten, die mir auch nüchtern gefallen.«
    »Das wollen wir doch erst einmal ausprobieren.«
    Unser nächstes Ziel ist der Strand, wo ich versuchen will, Katie das Windsurfen beizubringen.
    Am Anfang ist sie noch euphorisch. »Ich wollte das schon immer lernen. Ich finde das irre, so ganz alleine auf dem Meer zu sein und durch die Wellen zu schießen, und unter sich sieht man die Schatten von riesigen Haien und Walfischen. Meinst du, ich werde es schaffen?«
    »Klar, allerdings wird das mit dem Durch-die-Wellen-Fahren noch etwas dauern. Erst einmal solltest du nur üben, auf dem Brett zu stehen.«
    »Pah, Kleinigkeit.«
    Eine Stunde später entschließt Katie sich dazu, ihr Board lieber so zu benutzen, wie der Junge aus Flipper . Sie schleppt das Segel an Land, legt sich bäuchlings auf das Brett und paddelt dazu mit den Armen.
    »Fehlt nur noch ein Delfin, der mich zieht«, ruft sie mir zu.
    »Ich befürchte, so dicht am Ufer wirst du lange auf einen warten müssen.«
    »Dann musst du das eben machen.«
    Was glaubt ihr, wie ich reagiere? Genau, ich tue es. Ich schwimme neben ihr im Wasser, reiche ihr die Flosse und ziehe sie durch die Wellen. Und es macht mir sogar Spaß.

38. Ihr erstes Mal
    Die Stunden im Wasser haben uns müde und hungrig gemacht.
    »Ich könnte jetzt einen Bären verschlingen«, verkündet Katie übermütig, während wir am Hafen von Cala Ratjada entlangschlendern und dabei zusehen, wie sich die Lokale mit Gästen für den Abend füllen.
    »Tut mir leid, mit einem Bären kann ich nicht dienen. Ich dachte mehr an örtliche Spezialitäten. Der Ort verfügt über einige wirklich bemerkenswerte Restaurants.«
    »Da bin ich aber mal gespannt.«
    Wir nehmen in Thilo’s Imbiss Platz - einer kleinen, aber feinen Bretterbude an einer Straßenecke, in der es nach Pommes, Bratwurst und Fischfrikadellen riecht. Ich kenne das Lokal von früheren Besuchen und habe es in bester Erinnerung.
    Wir entscheiden uns für einen der hinteren Tische, die mit rot-weiß karierten Papiertischdecken und Plastikbesteck eingedeckt sind. Kurz darauf kommt Thilo zu uns, um die Bestellung aufzunehmen. Er hat ungefähr die Figur von Hacki, trägt ein Unterhemd, eine Jeans und eine Schürze, die vermutlich vor zehn Jahren das letzte Mal gewaschen wurde und als Speisekarte dienen könnte: Von allen Gerichten, die es so gibt, klebt ein kleiner vertrockneter Rest auf dem Stoff. Man weiß also gleich, was die Küche zu bieten hat.
    Katie will gerade etwas bestellen, als ich gebieterisch die Hand hebe und sie daran hindere weiterzusprechen.
    »Schon vergessen? Heute bin ich mit dem Programm dran. Und das gilt auch fürs Essen.«
    Ich flüstere Thilo etwas ins Ohr. Er nickt, schreibt was auf seinen Block und sagt: »Geht klar.

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