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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mal nach, Michael. Er ist Journalist . Wenn wir zu einer potenziellen Story werden, wird er uns suchen.«
    Ich musste zugeben, dass da was dran war.
     
    Wir bekamen das Auto im 1-A-Zustand zurück. Die Klimaanlage funktionierte. Es war nur eine Kleinigkeit zu reparieren gewesen. Der Mechaniker hatte auch den Motor neu eingestellt. Als ich ihn anließ, schnurrte er wie ein zufriedener Kater. Und das alles für hundert Dollar cash. Wir feierten das mit einer Spritztour zum Ranching Heritage Center. Bel betrachtete das Ganze als eine eher langweilige Zeitvergeudung: die nachgebauten Plantagenhäuser und Windmühlen, die Dampflokomotive, die Exponate in den Museumsvitrinen.
    Ich für meinen Teil ging den Winchesters meine Aufwartung machen.
    An dem Abend luden wir Spike und Jazz zum Essen in ein Restaurant ein, aber ich trank nichts. Uns stand am nächsten Tag eine sehr lange Fahrt bevor, und da wäre ein Kater das Letzte gewesen, was ich hätte gebrauchen können. Ein Gläschen Jack Daniels genehmigte ich mir zum Abschluss allerdings schon, damit Spike Ruhe gab. Schließlich lagen im Kofferraum des Trans-Am Schusswaffen im Wert von mehreren tausend Dollar, und er hatte nicht mal eine Anzahlung verlangt.
    Ich fragte ihn nicht noch einmal, was wäre, wenn ich aus der Sache nicht lebend rauskommen würde. Ich wollte nicht daran denken.
    Sobald wir zurück im Hotelzimmer waren, warf Bel sich aufs Bett und schlief ein. Ich ging mir noch kurz die Beine vertreten und landete schließlich beim Buddy-Holly-Denkmal. Buddy hielt seine Gitarre so wie ein Soldat sein Gewehr. Na ja, fast. Ich hatte die Rechnung für unser Zimmer schon bezahlt und erklärt, dass wir sehr früh aufbrechen und kein Frühstück brauchen würden. Jetzt war ich froh, dass wir in einem komfortablen und sauberen, wenn auch völlig seelenlosen Hotel abgestiegen waren. Ich hatte keine Ahnung, wie es von hier aus weitergehen würde.
    Um halb zwölf legte ich mich ins Bett, konnte aber nicht einschlafen. Ich lag eine Stunde lang wach und zählte die Minuten, bis ich sicher war, dass Bel tief und fest schlummerte. Dann stand ich auf und ging ins Bad, wo sich meine Sachen befanden. Gepackt hatten wir schon vor dem Abendessen, und auf dem Weg nach draußen nahm ich meine Reisetasche mit. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, Bel ein paar Zeilen zu schreiben, doch fielen mir nicht die richtigen Worte ein. Sie würde sich schon denken können, was passiert war, und zu Spike fahren. Ich würde sie am nächsten Abend dort anrufen.
    Als ich den Parkplatz erreichte, waren die Straßen wie ausgestorben. Ich stellte mein Gepäck auf den Boden und kramte in meinen Taschen nach den Schlüsseln des Trans-Am. Ich hatte sie im Zimmer liegen lassen. Ich stieß einen lautlosen Fluch aus und schleppte das Gepäck wieder hinein. Bel und ich verfügten jeder über einen eigenen Zimmerschlüssel, und ich hatte meinen an der Rezeption abgegeben. Jetzt musste ich ihn mir wieder geben lassen und mit dem Lift in den dritten Stock fahren.
    Ich ließ das Gepäck auf dem Korridor stehen und schloss auf. Die Autoschlüssel mussten auf dem Tisch neben dem Fernseher liegen, aber ich konnte sie weder sehen noch fühlen. Bel atmete nach wie vor tief und gleichmäßig.
    »Suchst du vielleicht die hier?«, fragte eine Stimme.
    Ich drehte mich um. Sie lag noch immer mit dem Kopf unter der Decke, hatte aber einen Arm in die Höhe gereckt und klimperte mit den Schlüsseln.
    »Ich wollte bloß schon mal was ins Auto laden«, sagte ich.
    »Das hat keine Eile.«
    »Ich konnte nicht einschlafen.«
    »Lügner. Du wolltest ohne mich verschwinden.« Sie stopfte die Schlüssel wieder unter ihr Kopfkissen. »Ich hätte dich ewig gehasst, wenn du das getan hättest. Deswegen konnte ich das nicht zulassen.«
    »Du wärst hier ein ganzes Stück sicherer.«
    »Du auch.«
    »Bel, es ist nicht so, wie es aussieht...«
    »Ich weiß, wie es ist, Michael.« Sie setzte sich im Bett auf und zog die Knie an. »Und es ist okay, ich akzeptiere es. Aber ich muss mit eigenen Augen sehen, wie diese Scheißkerle ins Jenseits befördert werden. Ich muss dabei sein.«
    Ich stand einen Moment im Dunkeln da und versuchte zu begreifen. Dann holte ich mein Gepäck vom Korridor herein und zog mich wieder aus.
     
    Ich wachte um fünf auf. Bel ebenfalls. Sie machte mir keine Vorwürfe oder sagte sonst etwas wegen vergangener Nacht. Sie stand einfach auf, ging ins Bad, duschte und zog sich an.
    Aber bevor sie sich anzog, umarmte sie

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