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Bis aufs Blut - Thriller

Titel: Bis aufs Blut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Aufwärmen ein paar Fragen stellen, okay?«
    »Okay.« Flitchs Augenlider flatterten wie junge Schmetterlinge.
    »Beschreiben Sie mir seine Bewegungen - waren sie eher steif oder geschmeidig? Wie hat er sein Glas gehoben? Haben Sie ihn gehen sehen?«
    Gerry Flitch dachte einen Augenblick lang nach und fing dann an zu sprechen.
    Hinterher wusch sich Hoffer auf der Herrentoilette Hände und Gesicht und betrachtete sich im Spiegel. Er war müde. Später würde er Walkins telefonisch einen vorläufigen Bericht durchgeben müssen. Er würde einiges zu erzählen haben. Walkins gierte nach Informationen über den Demolition Man. Man hätte meinen können, er wolle sich ein möglichst exaktes Bild von ihm machen, um es anschließend in Fetzen reißen zu können. Hoffer wurde aus Walkins einfach nicht schlau. In seinem Haus gab es nicht ein Foto von seiner Tochter, dafür jede Menge von seiner Frau, die an Krebs gestorben war. Der Mann schwamm in Geld - Geld, das er in der Politik verdient hatte. Während seiner Zeit als Senator hatte Walkins das - größtenteils wahrscheinlich saubere - Geld auf die hohe Kante gelegt. Man brauchte nicht korrupt zu sein, um in der Politik ein kleines Vermögen zu machen. Aber als er sich ins Privatleben zurückgezogen hatte, musste er irgendetwas angestellt haben, wodurch aus seinem kleinen ein großes Vermögen wurde, groß genug, um Hoffers Obsession zu finanzieren und trotzdem noch genug übrig zu behalten.
    Hoffer spielte mit dem Gedanken, sich ein paar Lines reinzuziehen. Die würden ihn wach und klar machen. Aber erst hatte er noch etwas zu erledigen, und außerdem ging sein Vorrat bedenklich zur Neige. Er verließ die Herrentoilette und beschwatzte die Frau an der Rezeption, ihm eine kleine Besichtigung von Zimmer 203 zu gestatten. Die Polizei hatte sich da schon gründlich umgetan. Auf der Kommode, an Kleiderschrank und Fernseher befand sich noch Puder von der Spurensicherung. Aber offenbar hatte »Mark Wesley« vor dem Auschecken gründlich sauber gemacht. Er hatte in seinem Zimmer ein paar trockene Handtücher auf dem Fußboden liegen lassen, und warum hätte er das tun sollen, wenn er sie nicht zum Möbelabwischen benutzt hatte? Trotzdem meinte die Polizei, an der Innenseite der Tür einen halben Handabdruck und am Wasserkocher einen Zeigefinger gesichert zu haben. Natürlich konnte man nicht wissen, wessen Abdrücke das waren. Sie konnten ebenso gut von einem Zimmermädchen wie von einem Besucher oder einem früheren Gast stammen. Mit Sicherheit würde man das erst wissen, wenn man Mark Wesley - oder wie immer er sich mittlerweile nennen mochte - festgenommen haben würde. Die Beamten hatten auch den Rettungswagen eingepudert, aber Wesley war sowohl hinein- als auch wieder herausgetragen worden. Er hatte nichts berührt.
    Das Zimmer verriet Hoffer nichts. Gerry Flitch hatte ihm auch nicht viel gesagt. Hoffer setzte sich nach und nach sein eigenes Bild vom D-Man zusammen, wusste aber nicht, inwieweit ihm das helfen würde. Er war kein Psychologe, kein ausgebildeter Profiler. Er hatte einen Freund beim FBI, der mit dem Material vielleicht mehr hätte anfangen können. Er ging zurück an die Rezeption und stellte fest, dass die Empfangsdame den Ausdruck und die Fotokopien schon für ihn bereithielt. Er gab ihr den versprochenen Zwanziger. Er hatte die Informationen schon von Bob Broome bekommen, wollte sich aber vergewissern, dass der Polizist ihn nicht zu linken versuchte. Es war alles da: Für die Zimmerreservierung hatte er eine Kreditkarte benutzt, beim Auschecken jedoch bar bezahlt. Die Polizei hatte sämtliche Geldscheine, die das Hotel am Samstag kassierte, auf etwaige Spuren untersucht und deren Seriennummern überprüft. Den potenziellen Durchbruch stellte die Kreditkarte dar. Die Privatadresse, die Mark Wesley im Hotel angegeben hatte, war falsch, aber die Kreditkarte hatte sich als echt erwiesen.
    Es hatte eine Weile gedauert, der Kreditkartenfirma die Informationen aus dem Kreuz zu leiern, aber jetzt kannte die Polizei sämtliche Lügen, die Wesley der Firma aufgetischt hatte: Beruf, Geburtsdatum, Mädchenname der Mutter... Gut, konnte alles frei erfunden sein, aber vielleicht steckten hier und da auch ein paar Halbwahrheiten und kleine Ausrutscher. Man würde alles überprüfen. Die Kreditkartenfirma schickte die Auszüge an eine Adresse in St. John’s Wood, und dorthin würde sich Hoffer aufmachen, sobald sein Chauffeur eingetroffen wäre.
    Broome verspätete sich

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