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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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Schultern. »Es gibt Leute, die im Verkehr ausflippen. Typen zu schneiden, während man am Handy quasselt, könnte ein Auslöser sein. Oder vielleicht wollte er sich nur den T-Bird besser ansehen.«

    »In jedem Fall rufe ich lieber mal Vance an.«
    Blaine trank einen Schluck Kaffee. »Den Detective? Er hat gestern ein paar Fragen gestellt, als er die Unterlagen abgeholt hat. Ich habe sie beantwortet.«
    »Welche Fragen?«
    »Allgemeiner Kram über Faye und ihre Verabredungen. Was wir wegen der Veränderungen an Fayes Dateien getan haben.
    Unsere Sicherheitsvorkehrungen. Ich habe ihm das Übliche erklärt: dass wir nie Adressen herausgeben und dass jede Verabredung erst nach Zustimmung beider Kunden zustande kommt. All so was.«
    »Okay, das klingt, als hättest du das gut hin …« Ich hörte auf zu sprechen, als die Tür aufging, ich mich umdrehte und Mindy eintreten sah.
    Sie blieb noch im Türrahmen stehen, ihre dunklen Augen hinter der blauen Brille sahen sich um. »Das ist also Heart Mates.«
    Ihre braunen Augen waren heute trüber – aus Enttäuschung über die Atmosphäre meiner Partnervermittlung oder aus Trauer? Dunkle Augenringe deuteten auf Trauer hin. Sie hatte ihre kinnlangen Haare mitten auf ihrem Kopf zu einem Pinsel zusammengefasst, trug ein langes Harry-Potter-T-Shirt über einem Jeansrock, der knapp zwei Zentimeter über ihren beigen Rollsocken und klobigen Schuhen endete. Es sah aus, als hätte Mindy sich im Dunkeln angezogen.
    »Mindy.« Ich versuchte zu erraten, warum sie hier war.
    »Was ist passiert? Hat die Polizei Adam gefunden? Ist er verhaftet worden?«
    Sie sah erst mich an, dann die Katze, die ich immer noch im Arm hielt. »Sam, hallo. Äh, nein, Adam geht’s gut. Ich bin gekommen, um mit dir über Fayes Beerdigung zu reden.«

    »Oh.« Ich atmete verletzt ein und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Das Kätzchen knetete und kaute inzwischen an meinem Pullover direkt über meiner rechten Brust und neben dem Taschenriemen. Ich nahm es und setzte es wieder in die Schachtel. »In Ordnung, äh« – ich sah zu meinem Assistenten –
    »wir gehen in mein Büro.«
    Blaine fragte: »Soll ich dir und Mindy Kaffee bringen?«
    Ich sah auf die fast volle Kanne Kaffee am Ende von Blaines Schreibtisch. Damit hatte ich etwas zu tun. »Danke, Blaine, aber das mache ich schon.« Ich ging zum Klapptisch und sagte:
    »Mindy, hättest du gern einen Kaffee?«
    »Ja, danke. Mit Zucker.«
    »In Ordnung, geh schon mal in mein Büro, es ist direkt dort.«
    Ich zeigte auf die Tür in der Trennwand. »Setz dich.«
    Ich ließ mir Zeit, um den Kaffee einzugießen. Mindy bekam einen unserer Styroporbecher, während ich meinen üblichen Becher mit den Herzchen nahm. Ich hatte kurz hintereinander meine Großmutter und meinen Mann beerdigt. Jetzt musste ich eine Freundin beerdigen. Aber für Adam und Mindy würde es viel schlimmer werden. Und was war mit Fayes Familie?
    »Alles in Ordnung, Boss?«
    Blaines Blick schweifte über mich, wie er über ein kaputtes Auto schweifen würde. Ich zwang mich zu einem Lächeln und sagte: »Ja. Ja, das ist es. Es ist hart, aber so ist das Leben.« Ich ging in mein Büro und wollte mich daran halten. Ich würde dem Leben entgegentreten und damit klarkommen. Früher hatte ich mich hinter meiner Rolle als Ehefrau und Mutter versteckt, war in weiten Kleidern auf Nummer Sicher gegangen und hatte mir ehrenamtliche Arbeit aufgehalst. Alles wertvolle und bewundernswerte Dinge, außer man benutzt sie, um sich selbst zu betäuben und so zu tun, als sei das Leben eigentlich ein wahr gewordener Liebesroman.

    Ich gab Mindy ihren gezuckerten Kaffee und nahm meinen mit zum Schreibtisch. Ich setzte mich hin, stellte den Becher ab, holte meinen gelben Block aus meiner Tasche und ließ die Tasche in die unterste Schublade fallen. Ich schlug die Seite mit den Notizen von meinem Gespräch mit Jim Ponn um und sah Mindy an. »Okay.« Ich nippte an meinem Kaffee. »Wie kann ich dir helfen?«
    Sie drehte den Kaffeebecher in ihren kleinen Händen.
    »Adam möchte, dass die Feier am Samstag gehalten wird. Es gibt einen Trauergottesdienst. Ich arbeite noch an den Einzelheiten.« Mit ihrem Becher in der Hand lehnte sie sich in ihrem Stuhl vor. »Es geht um Folgendes, Sam. Adam muss die Möglichkeit haben, an der Trauerfeier seiner Frau teilzunehmen.
    Du musst bis dahin herausgefunden haben, wer Faye umgebracht hat.«
    »Bis Samstag? Mindy, heute ist Mittwoch. Das sind nur drei Tage!« Vielleicht

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