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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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heller, bis eine kleine, feuerrot leuchtende Dracoform vor Ryan Gestalt annahm. Sie war etwa zwei Meter groß und ähnelte der silbernen Statue, in der sich der Botengeist befunden hatte, der ihm Dunkelzahns Auftrag übermittelt hatte. Der Drache stand auf den Hinterbeinen und hatte die Flügel gespreizt, und seine silberfarbenen Augen hatten einen intelligenten Ausdruck.
    »Du mußt eine Prüfung bestehen, Ryanthusar«, sagte der Drache, wobei er den Namen benutzte, mit dem Ryan immer von Dunkelzahn angeredet worden war, »bevor ich dich durchlassen kann.«
    Ryan nickte. »Wer bist du?«
    »Wie du vermutest, bin ich als Hüter der Schwelle bekannt«, sagte der Drache. »Aber für dich nehme ich die Gestalt eines Drakos an - einer kleinen Dracoform, die vor langer Zeit gelebt hat und genau das war, was du jetzt bist - ein Diener desjenigen, dem du dienst.«
    »Dunkelzahn?«
    Der Drako neigte sein schuppiges Haupt. »Damals hatte er einen anderen Namen.«
    »Du mußt wissen, daß er tot ist«, sagte Ryan.
    »Ich weiß, was du weißt, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Dann weißt du, daß ich keine Zeit zu verschwenden habe. Ich muß Thayla das Drachenherz bringen. Das ist der letzte Auftrag, den Dunkelzahn mir erteilt hat.«
    »Ich weiß, daß du dich, seit du deinen Herrn verloren hast, auf einer quälenden Suche nach deinem wirklichen Ich befindest. Ich weiß, daß du, seitdem du Roxborough überwunden und Burnout besiegt hast, glaubst, du hättest dein wahres Selbst gefunden, und ich weiß, daß du dich irrst.«
    »Ich hege keinerlei Zweifel.«
    »Lügner!«
    Die Anschuldigung traf Ryan wie eine glühendheiße Flammenzunge. Plötzlich materialisierten zwei andere Kreaturen in der Dunkelheit ringsumher. Ryan nahm eine abwehrend geduckte Haltung an und versuchte die Situation einzuschätzen. Eine Kreatur schimmerte kaum sichtbar in der Luft, als sei sie von einem Hitzeflimmern umgeben. Ihre äußere Erscheinung war die einer Windhose.
    Ein Luftelementar.
    Auf Ryans anderer Seite befand sich eine Kreatur aus geschmolzenem Gestein. Flüssige Lava, von deren leuchtend roter Haut Hitze ausging.
    Ein Feuerelementar.
    »Ryanthusar, in Abwesenheit deines Herrn bist du allem Wandel mit Widerwillen und Furcht begegnet.«
    Der Feuerelementar schlug mit zwei kugelförmigen Armen zu und versuchte Ryan in Feuer zu hüllen. Gleichzeitig fächelte der Luftelementar die Flammen an und verbreitete eine stechende Rauchwolke.
    Ryan konzentrierte sich und schlug zu, beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit, während seine Hiebe auf dem Feuerelementar landeten.
    Der Geist zuckte kaum merklich und rückte mit ausgebreiteten Lava-Armen gegen ihn vor.
    Ryan fuhr herum, um nicht in Reichweite der feurigen Arme zu gelangen, wobei er versuchte, das giftige Gas nicht einzuatmen, während er wiederum zuschlug.
    Seine Hiebe trafen in rascher Folge, doch der Elementar blieb ungerührt. Ryans Hände und Arme hatten Verbrennungen erlitten, aber er verdrängte die Schmerzen mit seiner Magie.
    »Du mußt wissen, daß du sie nicht beide besiegen kannst«, sagte der Drako. »Jedenfalls nicht mit deinen normalen Methoden.«
    Ryan sah sofort, daß der Hüter recht hatte. Dies waren die mächtigsten Elementare, die er je gesehen hatte. Schlau und widerstandsfähig.
    »Wenn du die Prüfung nicht bestehst, kannst du deinen Auftrag nicht erfüllen. Dann läßt du deinen Herrn im Stich.«
    Ryan versuchte die Worte des Hüters zu ignorieren. Er schlug wieder zu, aber der Feuerelementar wickelte sich um Ryan und hüllte ihn in sengende Hitze. Er empfand Schmerzen, wie er sie noch nie erlebt hatte. Die Haut schmolz von seinem Fleisch und schälte sich in brennenden Fetzen von seinen Knochen. Die Augen schienen ihm vor Hitze aus den Höhlen zu springen.
    Er versuchte seine Magie einzusetzen, um sich auf den Beinen zu halten. Er mühte sich, den Schmerz zu verdrängen, aber er war zu groß. Er holte tief Luft und sammelte die letzten noch verbliebenen Kraftreserven, um sich aus der Umklammerung des Elementars zu befreien. Seine Lungen versagten den Dienst, als Rauch seine Brust füllte, so daß er hustete und würgte.
    So geht es nicht, dachte er. Es muß einen anderen Weg geben. Der Hüter würde mir keine unmögliche Aufgabe stellen.
    Ryan erinnerte sich daran, wie er den Feuerelementar besiegt hatte, den Foster auf ihn gehetzt hatte. Ihm fiel wieder ein, was Harlekin danach gesagt hatte. »Sie haben diesen Feuerelementar gebannt, mein Freund.« Ryan hatte ihm

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