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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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dass meine Hand blutüberströmt war. Mir wurde ganz schlecht von dem Geruch, der in der Luft lag: nach Honig und Kupfer. Der Geruch meines Bluts. Was sollte ich tun? Es lagen ja jede Menge Waffen herum – aber die durfte ich nicht nehmen, denn das hätte den Kreis geöffnet. Und ich wollte schließlich nicht in dieser Leere da draußen landen, das gehörte nicht zu unserem Plan. Mit einer Göttin kämpfen natürlich ebenso wenig. Aber wenn ich mir nicht das Herz herausschneiden lassen wollte, blieb mir keine andere Wahl.
    Ich packte das mächtige Stierhorn am Ansatz und machte mich bereit für ihren nächsten Angriff. Dann geriet ich ins Schwanken, und mir wurde ganz schwindlig. Zu spät wurde mir bewusst, dass ihr hypnotisches Hin- und Herschwingen daran schuld war. Sie grinste höhnisch, ihre giftgelben Augen funkelten gehässig. Sie stieg fast zehn Meter in die Höhe, ihr kahler grüner Schädel streifte die Decke der transparenten Blutkuppel. Sie packte den Dolch fester. Mit einem entsetzlichen Schrei fuhr sie auf mich nieder. Ich hielt den Atem an, wartete bis zur letzten Sekunde, dann stieß ich das spitze Ende des Horns durch ihren Aalleib und nagelte sie ans Gras.
    Ein grässlicher Schrei ertönte, und ich krabbelte auf allen vieren hastig von ihr weg, zur anderen Seite der Kuppel. Jeden Moment erwartete ich, dass mir der Dolch in den Rücken fahren würde, aber nichts passierte. Keuchend brach ich auf der anderen Seite zusammen, schaute mich um.
    Die Morrígan schwankte etwa anderthalb Meter über dem Rasen hin und her, einen verblüfften Ausdruck auf dem Gesicht. Fassungslos musterte sie das Horn, mit dem sie an den Boden genagelt war.
    Mist. Sie musste das Horn einfach nur rausziehen.
    Ich brauchte eine andere Waffe. Ich schaute zu dem Bronzebrunnen, dort lag doch noch das silberne Messer, mit dem ich mir in die Hand geschnitten hatte … Aber ich musste es erwischen, bevor die Morrígan das Offensichtliche tat und …
    Tavish lag, auf einen Ellbogen gestützt, neben dem Brunnen und ließ das Messerchen gelangweilt durch seine Finger gleiten. Neben ihm stand die Flasche Jameson’s. Sie war halb leer. Er schien sich recht gut unterhalten zu haben.
    »Hab dir doch gesagt, du kannst mir nicht mehr trauen, Püppchen.« Er grinste, aber seine Zinnaugen blickten finster. »Hab dir doch gesagt, ich bin nicht mehr Herr meiner selbst, aber du hast mir ja nicht glauben wollen.«

justify
    46. K apitel
    E s stimmte: Tavish hatte mir gesagt, dass ich ihm nicht mehr trauen konnte. Aber das bedeutete nicht, dass er nicht mehr auf meiner Seite stand. Die Morrígan benutzte ihn vielleicht nur, um mich auf die Probe zu stellen oder um mich von ihm verzaubern zu lassen, aber er war ihr Gefangener. Und Tavish gehörte nicht zu der Sorte, die alle viere von sich streckten und sich in ihre Sklaverei ergaben. Er war trickreich genug, um mir einen versteckten Hinweis zu geben – was er, wie ich hoffte, genau jetzt tat.
    »Keine Sorge«, brummelte ich, »ich vertraue weder dir noch deinem fangzähnigen Kumpan, mit dem du wer weiß was ausheckst.«
    Er setzte sich auf und stützte das Kinn auf sein Knie. Die Augen bedeutsam auf mich gerichtet, strich er mit dem Silbermesser über die zarten Glieder der goldenen Kette, die an seinem Fußgelenk befestigt war; das kratzende Geräusch, das dabei entstand, tat in den Zähnen weh. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, ein Aufblitzen seiner spitzen weißen Zähne. Er zog ein Stück Kette aus dem Bronzebecken, wickelte es auf und rammte dann die Messerspitze durch eines der Glieder in die Erde. Er hatte sich festgenagelt, so wie ich die Morrígan.
    Toller Hinweis.
    Wenn ich ihn bloß verstehen könnte.
    Verstehen oder nicht, sein Hinweis musste erst mal warten. Zunächst mal musste ich die Morrígan dazu überreden, mir die zwei Spezial-Eintrittskarten in den Tower zu gewähren.
    Stirnrunzelnd schaute ich zu ihr hin. Ihr Oberkörper hing schwingend über dem Horn, das durch den Aalteil ihres Leibs gerammt war. Noch immer musterte sie das Horn interessiert, berührte es fast mit der Nasenspitze. Na, hoffentlich blieb das noch ein Weilchen so, denn den Kampf gegen sie gewinnen konnte ich nicht, nicht gegen eine Göttin. Ich musste mir was anderes einfallen lassen, und zwar schnell. Ich stemmte mich mühsam hoch und blieb schwankend stehen. Alles um mich herum drehte sich, und ich musste blinzeln, um wieder klar sehen zu können. Ich tastete nach meiner Kehle. Verblüfft schaute ich

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