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Blackmail: Thriller (German Edition)

Blackmail: Thriller (German Edition)

Titel: Blackmail: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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eintippt, steigt in mir plötzlich siedend heiße Angst auf, Mia könnte auf der Suche nach mir den Hügel herunterkommen. Ich möchte nicht, dass Marko weiß, wer mich hierher auf diese Party gebracht hat.
    »Na dann, viel Glück«, sage ich und ziehe mich weiter zurück.
    Marko spürt meine Angst; ich sehe es in seinem Gesicht. Doch es ist mir egal. Angst ist unendlich viel mächtiger als Stolz, und ich habe eine Menge zu verlieren. Ich hoffe wirklich, dass ich Marko Bakic nie wiedersehe.
    Als ich die Straße erreicht habe, renne ich zu Mias Wagen.
    »Fahr los!«, brülle ich, während ich mich in den Beifahrersitz werfe. »Wir müssen von hier verschwinden, sofort!«
    »Was ist passiert?«, fragt sie. »Du warst eine Ewigkeit weg.«
    »Ich habe Marko getroffen. Nun fahr schon! Ich möchte nicht, dass er weiß, wer mich hierher gebracht hat.«
    Mia legt den Rückwärtsgang ein, setzt auf die Straße zurück und beschleunigt rasant in Richtung Tor.
    »Fahr normal«, sage ich zu ihr, während ich im Handschuhfach nach einem Umschlag krame.
    »Scheiß drauf!«, antwortet sie. »Ich will weg von hier.«
    Ganz behutsam schiebe ich Markos Haar in den Umschlag, der die Papiere von Mias Wagen enthält.
    »Die sind hier wahrscheinlich alle viel zu breit, um sich an irgendwas zu erinnern.«
    Ja, sicher, denke ich. Alle bis auf Marko.

32
    Q uentin Averys Penthouse-Suite liegt verlassen. Lucien Morse ist offensichtlich nach Hause gegangen, doch nach dem benutzten Geschirr auf dem Wohnzimmertisch zu urteilen, hat er sich eine komplette Mahlzeit plus mehrere Nachtische einverleibt, bevor er seine Bemühungen aufgab, die Sony Flashkarte zu entschlüsseln, die ich aus Markos Apartment mitgenommen habe. Die Karte liegt auf der Tastatur vor dem Flachbildschirm des Computers. Obwohl Mitternacht längst vorbei ist, sieht Mia hellwach aus. Der Rave ist vergessen. Ihre Aufregung darüber, endlich zu sehen, was Kate vor der Welt verborgen hat, ist ihr deutlich anzumerken.
    »Warum bist du so aufgeregt wegen dem, was auf Kates Flashkarten gespeichert ist?«, frage ich sie, während ich mich vor den Computer setze und die Sony Flashkarte in meine Tasche schiebe.
    Mia zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich neben mich. »Ich möchte einfach nur verstehen, was in Wirklichkeit inihrem Kopf vorgegangen ist. Vielleicht weiß ich dann auch, warum sie gestorben ist.«
    Als ich die erste Lexar Flashkarte einschiebe, bietet Windows mir an, einen Ordner zu öffnen und die Dateien anzuzeigen. »Danke, Lucien.« Ich klicke mit der Maus, und eine Gruppe von Ordnern und einzelnen Dateien öffnet sich. Einige sind Jpeg-Dateien, andere WordPerfect-Dokumente, und noch andere scheinen Html-Dateien zu sein, die Kate aus dem Internet heruntergeladen hat.
    »Was sehen wir uns zuerst an?«, fragt Mia.
    »Die Bilder. Ich habe das Gefühl, dass einiges von diesem Zeug ziemlich explizit ist.«
    Mia sieht mich an, als wollte sie sagen: Stell dich nicht so an.
    Ich klicke auf eine Jpeg-Datei und ein Bild von zwei Männern, die es miteinander treiben, füllt den Bildschirm.
    »Whoa!«, sage ich und spüre, wie ich rot anlaufe.
    Ich versuche, das Bild rasch wegzuklicken, doch Mia packt meine Hand. »Das ist doch nicht schlimm«, sagt sie. »Wir haben nicht mehr 1980, okay? Ich habe im Internet Frauen gesehen, die es mit Hengsten treiben. Jede in meiner Klasse kennt solche Bilder.«
    Es ist nicht Mias Enthüllung über Sodomie, die mich schockiert, sondern die Art und Weise, wie sie über 1980 spricht, als wäre es das Mittelalter. Für mich trägt 1984 immer noch die Bedrohung einer Orwell’schen Zukunft – für Mia ist es der Name eines schlechten Van-Halen-Albums, das zwei Jahre vor ihrer Geburt herauskam.
    »Schwulensex, na und?«, sagt sie. »Und die Typen sind heiß.«
    »Meinst du, dass Kate dieses Bild deswegen behalten hat?«
    Mia zuckt die Schultern. »Ich weiß nicht. Mach noch ein paar auf.«
    Weitere Bilder von homosexuellen Handlungen erscheinen auf dem Bildschirm.
    »Ich glaube, Kate hat es anal gemocht«, sagt Mia mit sachlicher Stimme.
    »Das hat Drew mir auch gesagt. Deswegen fanden sie sein Sperma in ihrem … ihrem …«
    »Ihrem Arsch?«, beendet Mia meinen Satz und sieht mich an, als wäre ich verklemmt.
    »Ja. Shad wird diese Tatsache benutzen, um es so aussehen zu lassen, als hätte Drew sie vergewaltigt. Er baut darauf, dass die Geschworenen nicht glauben wollen, ein so junges Mädchen würde so etwas freiwillig tun.«
    »Damit

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