Blinde Verführung (German Edition)
verführte ihn spürbar mit sanftem Knabbern und immer neuem Zungenspiel.
„Lass uns ins Bett gehen, Miss Marlene“, sagte Patrick rau, als sie ihn endlich aus ihren Armen entließ. „Solange kann die Arbeit noch warten.“
Da hatte er Recht und Marlene ließ sich nur zu bereitwillig von ihm ins Schlafzimmer führen. Patrick verlangte nicht viel von ihr; er hatte seine helle Freude daran, gefühlt jeden Quadratzentimeter ihrer Haut zu küssen und sie erst mit seinen Fingern und anschließend mit seinem ganzen Körper zum Explodieren zu bringen.
„Ich revanchiere mich, sobald ich kann“, versprach Marlene völlig außer Atem. Patricks Gewicht auf und seine Härte in ihr fühlte sich unendlich gut an. Sie fühlte sich auf die beste Art beschwert, irgendwie mit ihm verankert und vertäut.
Er küsste andächtig ihre Halsbeuge und drückte sie noch ein bisschen fester an sich. „Lass dir ruhig Zeit damit, Miss Marlene. Ich habe es nicht eilig.“
Seine Worte waren so schlicht und doch so aussagekräftig, dass sie für einige Augenblicke stumm blieb.
„Okay“, murmelte sie schließlich. Seine Haut war salzig vom Schweiß, als sie seine Stirn küsste.
Wenig später fand sie sich im Atelier wieder, ausgestreckt auf der Matratze und Patricks suchenden, beurteilenden Händen völlig ausgeliefert. Aber er nahm nicht nur, er gab ihr auch etwas von seiner Arbeit zurück. Die Tonspuren auf ihrer Haut waren nur das offensichtlichste Zeichen und Marlene wünschte sich aus vollem Herzen, dass ihre gerade beginnende Beziehung eine Chance hatte.
Dass sie stark genug sein würde, um Evelinas Eifersucht zu überstehen.
Kapitel 15
Marlene tat alles weh. Andy hatte sie soeben mit militärischer Härte gefordert, obwohl immer noch jeder Muskel von der Trainingsstunde am Montag geschmerzt hatte. Nach der zweiten Einheit fühlte sie sich so ungelenkig und schwerfällig wie noch nie in ihrem Leben. Jede Bewegung erinnerte sie an die unzähligen Laufrunden, die hundert Sprünge über die Bank und natürlich die geschätzten tausend Faustschläge gegen den Sandsack. Thomas hatte ihn zur Motivation mit einem Foto von Andy beklebt, aber das Lachen war ihr und Heidi schnell vergangen.
„Na, hat’s Spaß gemacht?“, fragte Ethan, der sie vom Sport abholte. Er half ihnen zuvorkommend auf den Rücksitz seines Autos, aber so ganz konnte er sein spöttisches Lächeln nicht unterdrücken. „Habt ihr wirklich noch Lust aufs Einkaufen? Pat wäre sicher mit einer Bestellpizza und Gänsewein zufrieden.“
„Uh-oh“, murmelte Heidi.
„Willst du sterben?“, entgegnete Marlene gefährlich ruhig. „Ich werde nach dieser Tortur ganz bestimmt keine Bestellpizza essen.“
Ethan lachte nur über ihre finstere Miene. „Vielleicht solltest du ein bisschen Schokolade kaufen und dich beruhigen, bevor du ihn in die Flucht schlägst.“
„Klappe zu und Fuß aufs Gas“, befahl Heidi und schlug ihm respektlos gegen den Arm. „Sonst zeig ich dir, wie unausstehlich ich sein kann.“
Er salutierte, die Lippen zu einem gerade so das Lächeln versteckenden Strich zusammengepresst, und fuhr zackig an.
In der nächsten Viertelstunde ruhte Marlene ihre Augen aus. Sie versuchte, das dumpfe Schweregefühl in ihren Gliedmaßen zu ignorieren, doch das wollte ihr nur leidlich gelingen. Schuld waren vor allem ihre Arme, die taten ihr nämlich von den vielen, ungewohnten Bewegungen so richtig weh.
„Da wären wir“, verkündete Ethan und parkte seinen Lexus schwungvoll vor einem Supermarkt ganz in der Nähe von Patricks Wohnung. „Brauchst du Hilfe beim Tragen, Marlene? Pat tötet mich, wenn dir unterwegs ein Arm abfällt.“
„Ich brauche nur ein paar Kleinigkeiten“, lehnte sie ab. „Aber danke für das Angebot. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ein großes Essen geplant?“
„Bloß nicht.“ Heidi hielt sich den Bauch. „Einer von diesen Kräutersmoothies tut es auch. Vom Trinken wird mein Muskelkater hoffentlich nicht aufmucken.“
„ Noch nicht“, bohrte Ethan gnadenlos in der Wunde. „Wir treiben uns in der Gemüseabteilung rum, Marlene. Du hast zehn Minuten, dann kommen wir dich holen. Wenn was sein sollte, schrei, okay?“ Ethan sah auf seine Uhr. „Ab jetzt.“
Erschöpft aber zufrieden gingen sie hinein und trennten sich nach einer letzten Ermahnung, vorsichtig zu sein. Marlene stopfte eine Schale Erdbeeren, ein paar Trauben und eine Packung von Patricks Lieblingskeksen in ihre Plastiktüte.
„Und wo ist
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