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Blood Target: Thriller (German Edition)

Blood Target: Thriller (German Edition)

Titel: Blood Target: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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gerechnet. Dietrich sprang vorwärts, wollte Victor die Wange aufschlitzen, die linke Hand ausgestreckt, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren und einen möglichen Gegenangriff abzuwehren. Victor blockte die Attacke, indem er Dietrichs rechten Unterarm mit der linken Hand von unten beiseiteschlug. Gleichzeitig machte er einen Schritt vorwärts, wollte Dietrich mit seinem Messer am Hals treffen, musste sich aber mit dem T-Shirt zufriedengeben, als Dietrich zurückfederte und sich außer Reichweite brachte. Er hüpfte auf und ab. Der Angriff war nur eine Finte gewesen, um Victors Reaktion und seine Schnelligkeit zu testen.
    Dietrich glitt wieder nach vorn, wollte mit einem schnellen Rückhandschwung Victors Hals erwischen, aber die Bewegung war zu hastig ausgeführt. Victor erkannte, dass es nur ein Trick war, der ihn dazu bringen sollte, die Arme zu heben. Darum war er auf den anschließenden geraden Stoß vorbereitet, der unterhalb seines linken Ellbogens auf seine Magengegend zielte. Er wehrte ihn ab, indem er mit ebendiesem Ellbogen Dietrichs Faust rammte und gleichzeitig zur Seite auswich. Der Stich ging ins Leere, und Dietrich geriet aus dem Gleichgewicht. Victor konterte mit einem Stoß, halb Schwinger, halb gerader Stich, der Dietrich an der Schulter erwischte und ihm eine blutende Wunde zufügte.
    Sie war nicht besonders tief, und Dietrich ließ sich davon nicht aufhalten.
    »Robert« , kreischte Francesca.
    Die Küche war zwar groß, bot aber durch den Tisch nur wenig Bewegungsfreiheit. Dennoch reichte es aus, dass die beiden in einem ständig wechselnden Vor und Zurück ihren Kampf fortsetzen konnten. Hätte Dietrich seine Angriffe konsequent zu Ende geführt und die eine oder andere oberflächliche Wunde in Kauf genommen, er hätte Victor problemlos in eine Ecke drängen können. Und dann hätte Victor seinen schnellen Attacken nicht mehr lange ausweichen können. Irgendwann hätte Dietrichs Klinge ihr Ziel erreicht. Doch Dietrich war ein erfahrener Messerkämpfer, und entsprechend verhielt er sich auch. Er stieß immer wieder vor und wich zurück, verließ sich ganz auf seine Reflexe, seine Schnelligkeit und sein Können, ohne sich um Strategie und Taktik zu kümmern. Er war blind vor Hass auf Victor, genau so, wie dieser es gewollt hatte.
    Coughlin kam zuerst herein. »Was ist denn hier los, verdammt noch mal?«
    Victor erwiderte nichts. Die Antwort lag ja auf der Hand. Und Dietrich sagte nichts, weil er viel zu beschäftigt damit war anzugreifen und er nicht beides zugleich konnte. Victor parierte seinen Stoß mit seiner eigenen Klinge. Dietrich duckte sich und wich zurück, ließ Victors Konter ins Leere laufen und schwang sein Messer in Richtung Victors Bein. Victor spürte das Brennen oberhalb der linken Kniescheibe. Er blickte nach unten. Ein kleiner Riss in seiner Hose und ein wenig Blut.
    »Aufhören«, sagte Leeson, der hinter Coughlin ankam, doch dann verharrte er in der Tür, wagte nicht, näher zu kommen. Er brüllte nicht, aber er sprach laut und voll Autorität. »Sofort aufhören. Das ist ein Befehl.«
    Victor zögerte und wartete ab, wie Dietrich auf diese Anordnung reagierte. Doch sein Gegner setzte seine Angriffe fort, versuchte, Victors Passivität auszunutzen – erst ein hoher Schwung, dann ein tiefer, die sein Gesicht und dann die Innenseite seines Oberschenkels treffen sollten. Victor brachte sich mit einem schnellen Sprung außer Reichweite.
    Leeson wiederholte seinen Befehl nicht. Ihm war wohl klar, dass keiner der beiden Männer gewillt war, nur auf Worte zu reagieren.
    »Mr. Coughlin, würden Sie bitte …«
    Coughlin fiel ihm ins Wort. »Ich gehe da auf gar keinen Fall dazwischen.«
    »Um Gottes willen, Robert, jetzt tu endlich was!«, blaffte Francesca ihn an. »Du hast schließlich eine Pistole, oder etwa nicht?«
    Dietrich machte den nächsten Ausfall, schneller und noch wütender als zuvor. Er wusste, dass eine Schusswaffe die Situation vollkommen verändern würde. Entweder war er dann gezwungen, seine Attacke auf Victor abzubrechen, oder er bekam womöglich eine Kugel verpasst.
    Victor wich zurück, hielt sich außerhalb der Reichweite der Klinge, griff nicht mehr an, weil er wusste, dass der Kampf bald zu Ende sein würde – egal wie –, und er wollte, dass es so aussah, als hätte er aus reiner Selbstverteidigung gehandelt. Er ließ sich in eine Ecke drängen, um Dietrich zu ermutigen, auf ihn loszustürmen … was dieser auch tat. Dann duckte er sich unter Dietrichs

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