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Blow Out (German Edition)

Blow Out (German Edition)

Titel: Blow Out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Laub
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konnten einen ungewöhnlichen Mix an Katecholaminen in Lena Schäfers Blut nachweisen, die in diesen hohen Konzentrationen arrhythmogen und kardiotoxisch sind. Es gibt diesbezüglich eindeutige Vorschriften.«
    »Katelowas?«, fragte Nick.
    »Katecholamine sind körpereigene, aber auch chemische Stoffe mit anregender Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.«
    »Soweit ich weiß, nahm meine Mutter keine solchen Medikamente.«
    »Eben, ihr Herz war in Ordnung. Die Obduktion soll klären, woher diese hohen Werte stammen.«
    Emma lag eine Frage auf der Zunge, vor deren Antwort sie Angst hatte, doch sie musste es einfach wissen. »Halten Sie es für möglich, dass ihr jemand vorsätzlich eine Überdosis dieser Substanzen verpasst hat?«
    »Um genau diese Frage zu klären, habe ich die Obduktion angeordnet.«
    »Mein Gott«, murmelte Nick und fasste sich an seine Ohrläppchen. An seinem Blick erkannte Emma, dass er dasselbe dachte wie sie.
    »Jetzt wissen wir, wie der SCS uns gefunden hat«, flüsterte sie.
    Er wirbelte herum, warf den Kopf in den Nacken und ging so einige Schritte ziellos herum. Mehrmals schlug er mit der flachen Hand gegen eines der Hinweisschilder. »Dieses Schwein bringe ich um, das schwöre ich.«
    »Was geht hier eigentlich vor?«, fragte Dr. Fuchs. »Nick, wenn du etwas über den Tod deiner Mutter weißt, solltest du es mir sagen.«
    Er warf Emma einen fragenden Blick zu. Sie nickte knapp.
    »Wir müssen reden«, sagte er zu der Ärztin.
    Emma hatte genug gehört. Wie betäubt schlurfte sie zum Jeep und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Ihr schwirrte der Kopf. Der SCS hatte Nicks Mutter getötet, das stand außer Frage. Diese Nachricht musste sie erst einmal verdauen. Sie schloss die Augen. Arme alte Frau. Armer Nick. Er tat ihr furchtbar leid.
    Emma spürte, wie sie wegdämmerte. Die Strapazen der letzten Nacht forderten ihren Tribut. Sie wollte nur noch schlafen. Leider war ihr dies nicht vergönnt. Jemand rüttelte an ihrer Schulter. Es kostete sie unglaubliche Kraft, die Augen zu öffnen.
    Vor ihr stand Nick. »Du meintest, es gäbe jemanden, der uns weiterhelfen könnte.«
    Sie nickte.
    »Ich habe Victoria gesagt, dass wir in der Klemme sitzen. Natürlich habe ich keine Details erwähnt. Victoria hat sich bereit erklärt, uns zu helfen. Sie wird uns zu der Person bringen, die uns zu Roman Leuthard führen kann.«
    64
    »Hoffentlich ist er zu Hause.« Emma drückte auf eine der Klingeln am Eingang eines riesigen Wohnkomplexes in Sputendorf, einer der unzähligen, aus dem Boden gestampften Trabantenstädte Berlins. »Wenn wir Pech haben, arbeitet er um diese Uhrzeit noch.«
    »Und du bist sicher, dass wir ihm vertrauen können?«, fragte Nick, der keinen Hehl daraus machte, dass ihm Emmas Vorschlag nicht sonderlich gefiel.
    »Er wird uns nicht verraten. Falls doch, so habe ich mich gründlich in ihm getäuscht.« Sie bedachte Nick mit einem Seitenblick. »Was mir nicht oft passiert.«
    Er überging den versteckten Vorwurf.
    In einem Monitor über den Klingeln erschien ein Gesicht. »Wer … ach du heilige Scheiße!«
    »Hi, Tom.«
    »Heilige Scheiße!«, meinte Tom Holyfield erneut.
    »Hast du ein paar Minuten für mich? Ich stecke bis zum Hals in Schwierigkeiten.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Ich brauche deine Hilfe.«
    »Meine Hilfe?«
    »Ja.«
    »Menschenskind, Emma, was hast du nur angestellt? Der Alte ist auf hundertachtzig.«
    »Tom, bitte, lass uns rein, und ich erkläre dir alles.«
    »Wer ist das neben dir?«
    »Nick Schäfer. Ein Freund. Bitte, Tom, ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden könnte.«
    Tom Holyfield zögerte. Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte er: »Zwölfter Stock, den Gang ganz nach hinten durch.« Ein Summen und die Tür schob sich zur Seite.
    »Ich sagte doch, er wird uns helfen.«
    »Noch hat er nichts getan, außer die Tür zu öffnen. Wahrscheinlich alarmiert er in diesem Moment die Botschaft.«
    »Das würde Tom niemals tun.« Sie hoffte nur, sie täuschte sich nicht. Tom war hochgradig nervös und bekam schon ein schlechtes Gewissen, wenn er während der Arbeitszeit private Mails beantwortete.
    Oben angekommen, führte Tom Holyfield seine Besucher ins Wohnzimmer und deutete auf die beiden Zweiersofas, die in einem rechten Winkel einen schwarzen Wohnzimmertisch einrahmten.
    Tom, der eine schwarze Anzugshose und ein gelbes Hemd mit kurzen Ärmeln trug, starrte Emma an. »Du siehst furchtbar aus.«
    »Ich kann mir vorstellen, wie seltsam dir das

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