Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
erwartet, dass du heute Abend noch mal herkommst. Nicht nach der Tour über Hazy Hassocks, um Maisie abzusetzen, und Winterbrook wegen der Sachen für den Wohlfahrtsladen.«
»Ich dachte, ich schau mal, ob du noch Unterstützung beim Aufräumen brauchst, und helfe dir, alles abzuschließen.«
»Danke, aber das ist nicht nötig. Es ist jetzt alles ziemlich aufgeräumt.«
»Das sehe ich, aber ich dachte, wir gehen zur Feier des Tages noch gemeinsam auf einen Drink in den Toad in the Hole .«
»Bedaure, aber vor etwa einer halben Stunde sind alle nach Fiddlesticks abmarschiert. Dort gibt es einen Landgasthof, wo man es mit den Öffnungszeiten nicht so genau nimmt. Ich bin zu erschöpft dafür, aber wenn du möchtest, kann ich dir den Weg beschreiben.«
Dexter schüttelte den Kopf. »Nein, schon gut. Ich verzichte. Ich hatte schon mehr als genug Abenteuer für einen Abend. Das war vielleicht ein Theater … Maisie ist ja wohl ganz schön durchgedreht, wie?«
Frankie lachte. »Auf eine nette verrückte Art, ja. Obwohl ich denke, dass sie tatsächlich glaubt, irgendeine seherische Gabe zu besitzen. Vielen Dank jedenfalls, dass du sie nach Hause gebracht hast. Das war sehr nett von dir. War sie so weit in Ordnung?«
Dexter grinste. »Als wir zu ihrer Wohnung kamen, hatte sie sich schon wieder weitgehend gefangen. Ihr ist wohl klar geworden, dass sie sich ganz schön zum Narren gemacht hat und ihre Enthüllungen nicht wirklich willkommen waren. Auch hat sie kein Wort darüber verloren, noch mal wiederkommen zu wollen.«
»Na, Gott sei Dank. Ein nettes, aber verrücktes Medium, das noch vor der Eröffnung Hinz und Kunz erklärt, dass es in meiner neuen Boutique spukt, wäre das Letzte, was ich brauchen kann. Hoffentlich sterben alle Gerüchte, die heute Abend entstanden sind, eines baldigen natürlichen Todes. So – für heute will ich gar nicht weiter darüber nachdenken und über das Geschäft auch nicht. Ich will jetzt nur noch ein schönes heißes Bad.«
Dexter bekam leuchtende Augen. »Gute Idee – solange du die Seite mit dem Stöpsel nimmst.«
»Allein!«, antwortete Frankie lachend.
»Spielverderber. Aber was ist mit dem Drink im Pub? Bist du dafür auch zu müde? Wenn wir jetzt rüberflitzen, müssten wir gerade rechtzeitig für die letzte Bestellung kommen. Und offen gestanden könnte ich wirklich ein Bier vertragen.«
Frankie zögerte. Ein entspannender Drink mit Dexter, um nach der Arbeit dieses Abends wieder runterzukommen, war eine recht verlockende Aussicht. Nur ein Glas – weil sie noch Auto fahren musste und er ja auch – würde ja wohl nicht schaden. Es hatte schließlich nichts mit einem Rendezvous zu tun oder so. Und außerdem wäre es eine Gelegenheit, ihn ein bisschen besser kennenzulernen.
Und, na schön, gestand sie sich selbst ein, es wäre wirklich wunderbar, mit einem so hinreißenden Mann wie Dexter auszugehen, wenn auch nur als eine Art Arbeitskollegin. Obwohl Dexter eindeutig ganz genau die Sorte Mann war, mit der sie nicht abends ausgehen sollte …
»Okay.« Bevor sie es sich selbst wieder ausreden konnte, schnappte sie sich Mantel und Ladenschlüssel. »Prima. Das machen wir.«
Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass alles ausgeschaltet und der Laden sicher verschlossen war, hasteten sie über das Kopfsteinpflaster, wo sie von dem stürmischen Wind fast von den Füßen geweht wurden.
Einigermaßen überrascht betrachtete Dexter die Inneneinrichtung des Toad in the Hole . »Das hätte ich nicht erwartet. Dem Äußeren nach hätte ich gedacht, hier gäbe es jede Menge Holzbalken und Messingbeschläge und das Lokal wäre brechend voll mit Leuten vom Land.«
»So sollte es sein«, stimmte Frankie ihm auf dem Weg durch die minimalistische, farblose Inneneinrichtung zu. »Tja, abgesehen von den Landbewohnern natürlich. Die setzen nie wieder einen Fuß hier herein. Die fahren alle mit dem Taxi zu den Pubs in Fiddlesticks und Bagley-cum-Russet.«
»Kann ich ihnen nicht verdenken.« Dexter starrte verdrießlich auf das einsame Zugeständnis des Toad an die Adventszeit – ein höchst minimalistischer, weiß-blauer künstlicher Weihnachtsbaum. »Das ist ja schon ein etwas absurdes Zerrbild einer alten Postkutschenstation.«
»Reichlich absurd. Keine Ahnung, wie sie die Baugenehmigung dafür bekommen haben, diesen Pub dermaßen zu verschandeln. Und wie er sich überhaupt über Wasser hält, ist jedem in Kingston Dapple ein Rätsel.«
»Ja, offensichtlich tobt hier nicht gerade
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