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Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition)

Titel: Blutbuchen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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mitbekommen?«
»Nein, nein, ich war zu weit weg. Doch die beiden schienen ..., nun, sie waren unzufrieden, denke ich, oder nein, eher verärgert.«
»Das ist interessant. Haben Sie die Männer erkannt?«
»Nein, die waren nicht von hier. Aber abends sollen sie in der Wirtschaft großzügig gewesen sein. Dort sollten Sie nachfragen. Mein Junge war einer der Eingeladenen. Er kam angetrunken nach Hause und prahlte mit der Großzügigkeit der Fremden. Ich war ziemlich wütend, immerhin musste er am nächsten Tag zur Berufsschule. Aber es kam ja nicht wieder vor.« Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Wo der Junge nur bleibt?«
Judith Brunner wurde sich der Unruhe der Frau bewusst und beschloss, das Gespräch vorerst zu beenden: »Vielen Dank, Frau Müller. Wenn Ihr Sohn kommt, richten Sie ihm bitte aus, er soll sich möglichst bald im Polizeibüro melden. Wir möchten mit ihm reden, ja?«
Die Polizisten standen auf und gingen gemeinsam zur Gartentür. Der kleine Hund meldete sich diesmal nicht.
     
     
    ~ 23 ~
     
    Der späte Nachmittag war lange vorbei. Walter Dreyer saß mit seiner Kollegin im Büro. Judith Brunner rekapitulierte die Dinge: »Was haben wir? Anonyme Drohungen, einen Mord an einem alten Mann und einen Überfall auf diejenige, die das Mordopfer gefunden hat, auf der einen Seite. Andererseits haben wir bis jetzt nur wenig Konkretes über das Opfer. Kaum jemand scheint etwas wirklich Interessantes über Heitmann zu wissen.«
»Wir wissen, dass er etwas vorhatte, das ihn an der Teilnahme am Heimatfreunde-Treffen hindern würde«, ergänzte Walter Dreyer. »Über seine genauen Pläne hat er offenbar mit niemandem geredet.«
Judith Brunner schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht glauben. Meine Vorstellungen von dörflicher Nähe implizierten eigentlich, dass jeder von jedem alles weiß.«
»Damit haben Sie sicher auch teilweise recht. Zumindest in seiner Generation werden über Heitmann schon Dinge bekannt sein. Doch bringen die Leute das nicht mit dem Mord in Verbindung.«
»Was ist mit den zwei Männern, von denen Thekla Müller uns erzählt hat? Sind die auch anderen aufgefallen?«, wollte Judith Brunner wissen.
»Das werden die beiden sein, die ... Ich erinnerte mich vorhin daran. Ich konnte nämlich ihre Wohltaten nicht übersehen, da sie das halbe Dorf reichlich mit Bier abgefüllt hatten und einige der Zecher dann nicht nach Hause wollten. Der Wirt musste mich rufen, um sich ausreichend Autorität zu verschaffen, damit seine letzten Gäste sich endlich trollten. Und die beiden Spender des Gelages waren rascher verschwunden, als die Polizei erlaubt. Ich bin ihnen jedenfalls nicht mehr begegnet.«
Judith Brunner machte auf einen Widerspruch aufmerksam: »Thekla Müller wusste nicht, worum es bei dem Gespräch, das Heitmann mit den Fremden führte, ging, doch schienen ihr die Männer danach verärgert. Und dann feiern die abends mit dem halben Dorf? Seltsam!«
»Na, ich frage noch mal im Wirtshaus nach, vielleicht kann sich jemand erinnern, was da eigentlich los war«, schlug Walter Dreyer vor.
Judith Brunner überlegte laut, wer noch als Täter infrage kommen konnte: »Was ist mit dem Gärtner? Das ist Heitmanns Generation. Und er war gestern Abend unterwegs.«
Das konnte sie nicht ernst gemeint haben! Walter Dreyer war fassungslos. »Ach, einfach absurd. Was hätte er für ein Motiv? Er frönte mit Heitmann einem gemeinsamen Hobby, der Pflanzenzucht, dem sich auch ihr Arbeitgeber, Botho Ahlsens, verschrieben hatte. Heitmann und Ahlsens waren offensichtlich erfolgreich, doch hatte ich nicht den Eindruck, dass der alte Berger irgendwie eifersüchtig oder gar neidisch war.«
Judith hatte es auch nicht ernst gemeint, sie wollte bloß auf das launige Klischee vom mordenden Gärtner anspielen. »Auf Blumen? Das wäre ja wohl auch etwas übertrieben. Doch unterschätzen Sie das Temperament von Gärtnern nicht.«
»Und außerdem würde sich der Neid wohl eher auf die Akzeptanz oder gar die Wertschätzung des Dienstherrn erstrecken, oder?«, hatte Walter Dreyer im Moment keinen Sinn für Ironie.
»Meinetwegen. Also nicht der Gärtner! Wen hätten wir denn noch?«
Im selben Moment klingelte das Telefon. Walter Dreyer reichte ihr den Hörer. »Für Sie.«
Lisa Lenz war dran: »Frau Hauptkommissarin, im Labor hat man was gefunden, warten Sie, ich verbinde.«
Ein kurzes Klicken, dann meldete sich Dr. Grede. Er hatte wirklich eine Überraschung in petto: »Bei der Untersuchung der Kleidung des Toten

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