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Bluternte: Thriller

Bluternte: Thriller

Titel: Bluternte: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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»Und es wäre einfach dumm, die Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen, dass derjenige, der die Mädchen getötet hat, Joe entführt hat. Ich frage mich, ob DCS Rushton Angst hat, diese Verbindung einzugestehen, weil das heißen würde, dass er die Verantwortung trägt, zumindest zum Teil. Wenn er bei den früheren Fällen keinen Mist gebaut hätte, würde der Mörder nicht mehr frei herumlaufen.«
    Steve trat vom Fenster weg und setzte sich wieder. »Das ist ganz schön hart, aber Sie könnten recht haben«, meinte er. »Also, was, glauben Sie, geht da vor?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, Steve«, antwortete Evi. »Wir haben es ja nicht nur mit drei Morden und einer Entführung zu tun. Wir haben Blut im Abendmahlkelch, eine Nachbildung eines Kindes, die von der Empore geworfen worden ist, Einbrüche und eine schwerbehinderte Frau, die durch die Gegend schleicht und die Leute zu Tode erschreckt. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn.«
    Steve sah sie nur an.
    »Millie Fletcher passt in das Opferschema«, fuhr Evi fort. »Ich glaube, der Mörder hatte sie von Anfang an im Visier, seit ihre Eltern dort hingezogen sind. Aber warum in aller Welt spielt jemand, der schon dreimal getötet hat und der vorhat, wieder zu töten, so viele dumme Streiche? Es ist fast, als ob er versucht …« Sie stockte.
    »Weiter«, drängte Steve sanft.
    »Die Leute zu warnen«, beendete Evi ihren Satz, weil Steve sie auf diese ganz bestimmte Art und Weise ansah und sie genau wusste, dass sie nicht damit durchkommen würde, gar nicht zu antworten. »Aber das ist doch unlogisch. Warum sollte der Mörder versuchen, diejenigen zu warnen, die in der Lage wären …«
    »Weiter.«
    Oh, warum konnte sie nur nicht klar denken? Joes Verschwinden hatte sie augenblicklich in Panik versetzt. »Der Mörder würde niemanden warnen«, sagte sie schließlich. »Der Mörder hat die Streiche nicht gespielt.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Großer Gott, es ist doch ganz klar«, fuhr sie fort. »Die ganze Zeit haben wir gedacht, wir suchen nur nach einer einzigen Person. Das stimmt nicht, wir suchen zwei.«
    »Jetzt kommen Sie allmählich weiter«, stellte Steve mit einem irritierenden Lächeln fest. »Den Mörder der kleinen Mädchen, der vielleicht Joe entführt hat, und die Person, die versucht hat, diejenigen zu warnen, die die Kinder beschützen könnten. Oder sie in Gillians Fall wissen zu lassen, was wirklich passiert ist. Was hat diese Stimme immer wieder zu Gillian gesagt: ›Mummy, Mummy, such mich‹? Vielleicht sollte sie das wörtlich nehmen – das Grab finden?«
    »Und wie passt Harry da hinein?«, fragte Evi. »Er hat doch keine Kinder.«
    »Harry ist verantwortlich für die Kirche«, antwortete Steve.
    »Den Ort, wo die Verbrechen geschehen sind«, flüsterte Evi, während eine plötzliche Vision von Joes hübschem, blassem Gesicht und seinen langen, dünnen Armen und Beinen vor ihrem inneren Auge auftauchte. Sie blinzelte heftig, um sie zu vertreiben.
    »Genau«, pflichtete Steve ihr bei. »Also, mir scheint, der Mörder kann nicht diese Frau sein, die Sie Ebba nennen. Jemand mit schwerer angeborener Hypothyreose hätte einfach nicht die mentalen und physischen Kapazitäten für drei Entführungen und drei Morde. Ganz zu schweigen davon, in einen Bus nach Blackburn zu steigen und einen kleinen Jungen aus der King George’s Hall zu kidnappen. Sehen Sie das auch so?«
    »Ja«, sagte Evi. »Ja, natürlich. Sie haben recht. Aber sie könnte diejenige sein, die versucht hat, die Leute zu warnen.«
    Steve beugte sich vor. »Denken Sie doch mal daran, was diese Stimme gesagt hat. Was hat sie zu Tom gesagt? Millie fällt . Er hat das als Drohung aufgefasst, aber drehen Sie das Ganze um, und es könnte genauso gut eine Warnung sein. Also, wann haben Sie zum letzten Mal Ihre Medikamente genommen?«
    Evi musste unwillkürlich lächeln. »Ich habe meine Sechs-Uhr-Dröhnung versäumt«, gestand sie. »Hatte es zu eilig herzukommen.«
    »Soll ich Ihnen etwas holen?«
    »Nein, wirklich, es ist nicht allzu schlimm. Ich versuche sowieso, die Dosis zu reduzieren. Steve, wenn Ebba nichts mit den Entführungen zu tun hatte, wenn sie versucht hat, andere Menschen zu warnen, dann weiß sie wahrscheinlich, wer der Mörder ist.«
    Steve nickte. »Mir scheint, wenn Sie Ebba finden, finden Sie auch Ihren Kidnapper. Wenn Sie sie finden, bevor der Entführer Joe in die Kirche schaffen kann, dann schaffen Sie es vielleicht noch, ihn zu

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