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Blutgrab

Blutgrab

Titel: Blutgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Pritsche herum und hatte versucht, Kraft zu tanken, als Fritz ihnen sein seltsames Geständnis abgelegt hatte. »Was willst du uns sagen, du Arsch?«, wiederholte er, nachdem sich Achim Fritz in Schweigen hüllte.
    »Dass ich diesen alten Sack umgebracht habe - hörst du mir nicht zu, Herbie?« Fritz sprang von der Holzkiste, auf der er gekauert hatte, auf und wanderte durch den fensterlosen Raum. Nur eine einzige Kerze sorgte für einen flackernden Lichtschein.
    »Es war ganz leicht, ein einziger Schuss mit dem Schalldämpfer, hat keiner gehört, echt nicht. Und die Gefahr war gebannt.« Fritz grinste seine Freunde an. Seine Unsicherheit war verflogen. »Jetzt muss er nur noch verschwinden.«
    »Wann kapierst du endlich, dass ich keine Alleingänge will?«, brüllte Michels. »Wir hatten das so abgemacht, und jetzt fährst du hier schon zum zweiten Mal deinen eigenen Film.«
    »Er hat mich erkannt«, wiederholte Achim Fritz. »Von damals. Und das wäre nicht gut gewesen. Er stand auf dieser Fußgängerbrücke über der Wupper, hat sich noch mal umgedreht, und da hab ich ihm genau in seine dumme Fresse geguckt.«
    »Wo ist der Leichnam?« Michels versuchte sich zu beruhigen. Ihm ging es nicht um einen Toten mehr oder weniger - er hasste es, wenn die anderen Dinge taten, die nicht im Vorfeld geplant und abgesprochen waren. Das alles konnte seine Mission gefährden.
    »Im Kofferraum. Er muss weg.«
    »Du fährst mit einer Leiche im Kofferraum spazieren?« Michels konnte es nicht glauben und fürchtete, auf die falschen Idioten gesetzt zu haben. Aber alleine hätte er den Plan niemals umsetzen können. »Der Typ muss verschwinden, sonst können wir uns auch gleich bei den Bullen stellen.«
    »Ich weiß.« Achim Fritz nickte zerknirscht und fuhr sich durch das fettige Haar. Wenn alles vorbei war, würde er drei Tage in einer Wanne voller Schaum verbringen, hübsche Madchen auf dem Wannenrand sitzen haben, sich vergnügen und seinem Körper die so überfällige Pflege gönnen. Doch noch war es nicht so weit. Der größte Bruch stand noch bevor, und so lange sie nicht miteinander zum Ziel gekommen waren, galt es, den Ball flach zu halten. In den wenigen Stunden Freizeit tankten sie Energiereserven in ihrem Versteck und schliefen. Lange dauerte es nicht mehr, und in den nächsten achtundvierzig Stunden mussten sie fit sein.
    »Wir legen ihn vor den Zoo, damit jeder weiß, dass der Kerl ein Wärter war.« Achim Fritz grinste breit. »Lass uns doch mal ein Zeichen setzen. Die müssen Angst haben vor uns.«
    »Sag mal, bist du jetzt auch völlig durchgedreht?«, schimpfte Michels und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, bis es klatschte. »Du geilst dich daran auf, eine Leiche an einem Ort abzulegen, wo richtig viele Leute darüber stolpern?«
    Grundinger nickte. » Wär doch mal was. Stell dir das vor: Der Zoo macht morgen früh auf, und die ersten Besucher finden einen Leichnam.«
    »Du bist bescheuert«, behauptete Michels. »Die werden erst recht alles daransetzen, uns zu kriegen.«
    »Vielleicht ist seine Idee gar nicht so bekloppt«, brummte Grundinger nun. »Sie werden jedenfalls in eine ganz andere Richtung ermitteln und einen kranken Mörder hinter der Sache vermuten.« Er nickte. »Das wär doch unser Ding, Leute. Die jagen einen irren Mörder, der seine Opfer da ablegt, wo er Aufsehen erregt, und wir können ganz relaxt unsere Kiste durchziehen. Find ich gut, die Bullen aufs Glatteis zu führen.«
    »Wie stellst du dir das vor?« Michels trat zu Grundinger, der rücklings auf seinem provisorischen Bett lag und zur Decke hinauf starrte. Er drehte sich auf die Seite, furzte und kicherte blöde, als seine Mitstreiter sich über den bestialischen Gestank beschwerten.
    »Stellt euch das mal vor: Die Zeitungen sind voll mit Schlagzeilen. Alle suchen einen geistig gestörten Mörder. Und wir haben unsere Ruhe und können den großen Bruch machen, ohne dass uns einer auf den Piss geht. Schöne Vorstellung.« Grundinger furzte noch einmal und lachte, als seine Mitstreiter laut fluchten.
    »Je länger ich darüber nachdenke… vielleicht hat der blöde Scheißer auf der Pritsche sogar recht«, murmelte Fritz, nachdem er einen Blick mit Michels getauscht hatte. »Worauf warten wir? Der alte Sack muss aus dem Kofferraum verschwinden, bevor er anfängt zu stinken.«
    »Wenn hier einer stinkt, dann bin ich das«, gluckste Grundinger und richtete sich auf. Er schnappte nach dem fleckigen T-Shirt, das er sich unter das

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