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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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zuschlug.«
    Das bedurfte einer Erklärung, also sagte Bell: »Die Große Weiße Flotte wird in Kürze in San Francisco einlaufen. Scully verfolgte gerade den Spion - oder seine Agenten - nach San Francisco. Dank Scully habe ich ihn höchstwahrscheinlich zurzeit genau im Visier.«
    »Welche Absichten verfolgt er Ihrer Meinung nach?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber es hat auf jeden Fall mit der Flotte zu tun, und ich werde ihn aufhalten, ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzen kann.«
    Von Dorn schwieg lange, und Bell sagte auch nichts. Schließlich meinte der Boss: »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Isaac.«
    »Er wird nach Newport ganz sicher nicht seine Sachen zusammenpacken und nach Hause zurückkehren. Als Nächstes wird er sich die Flotte direkt vornehmen.«
    »In Ordnung«, sagte Van Dorn. »Ich alarmiere Bronson in San Francisco.«
    »Das habe ich bereits getan.«
    Dann kehrte er zur Gepäckaufbewahrung zurück. Van- Dorn-Agenten berichteten, dass Herr Shafer und die Chinesen, die mit Arnold Bennett reisten, in den Overland Limited nach San Francisco umgestiegen waren, wie man aus ihren Fahrkarten hatte entnehmen können. »Ihr Zug fährt gleich ab, Isaac. Wenn Sie sie begleiten wollen, müssen Sie sich beeilen.«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    Zwei kräftige Pferde zogen einen Eiswagen, ausgestattet mit einer Federung und Druckluftreifen anstelle von Hartgummirädern, die ihn ungewöhnlich leise über das raue Kopfsteinpflaster der Straßen rollen ließen, die zum Hafen von Newport hinunterführten. Niemand bemerkte im trüben Schein der wenigen Gaslaternen, dass der Kutscher, der den Bremshebel betätigte, eine viel zu zierliche und jugendliche Statur hatte, um einhundert Pfund schwere Eisblöcke auf einem Fischerkai abzuladen. Und falls es jemand seltsam fand, dass die zarte Gestalt auf dem Kutschbock ihren Pferden mit weicher Sopranstimme
    »You can't remember
    what I can't forget«
    vorsang, so behielt er seine Meinung für sich. Die Seeleute von Newport schmuggelten schon seit dreihundert Jahren Rum, Tabak, Sklaven und Opium. Wenn eine junge Frau ihre Pferde unterhalten wollte, während sie zu nächtlicher Stunde einem Schiff Eis lieferte, dann war es ihre Sache.
    Das Schiff war ein stabiles, breites zehn Meter langes Catboat mit kurzem Mast vor einem niedrigen Wagendach. Mit seinem Gaffelsegel, das nahezu quadratisch war, und einem Kielschwert anstelle eines starren Kiels war es schneller, als es aussah, und sowohl in seichten Küstengewässern als auch auf offenem Meer zu Hause. Eine Gruppe von Männern in Ölzeug und mit Wollmützen auf den Köpfen tauchte aus der Kajüte auf.
    Während die junge Frau mit den Händen in den Manteltaschen Wache stand, zogen die Männer die Plane von der Ladung des Eiswagens herunter, bauten aus Balken eine Rampe vom Wagen hinab auf den Kai und ließen nacheinander vier knapp sechs Meter lange, zigarrenförmige Stahlröhren über das Gerüst auf den Kai rutschen. Sie verschoben die Rampe, luden alle vier Röhren in das Boot und zurrten sie auf einem weichen Bett aus Segeltauen fest.
    Als sie ihr Werk vollendet hatten, tauchte der breite Bootsrumpf tief ins Wasser ein. Bis auf einen Mann kletterten alle anderen auf den Pferdewagen und entfernten sich. Der Mann, der zurückgeblieben war, hisste das Segel und machte die Leinen los.
    Die junge Frau ergriff die Ruderpinne und lenkte das Boot geschickt vom Kai weg und in die Nacht hinein.
    In der gleichen Nacht - der ersten Nacht des nach Westen rollenden Overland Limited, nachdem er Chicago verlassen hatte - bestätigten Berichte, die in Rock Island, Illinois, für Bell bereitlagen, dass der Juwelenhändler Riker tatsächlich in den California Limited nach San Diego eingestiegen war. Immer noch äußerst misstrauisch, was Zufälle betraf, schickte Bell ein Telegramm an Horace Bronson, den Chef des Büros in San Francisco, und bat ihn, James Dashwood, einen jungen Agenten, der sich im Zusammenhang mit der Jagd auf den Zerstörer als äußerst fähig erwiesen hatte, in Marsch zu setzen, damit er den California Limited in Los Angeles abfing. Dashwood solle beobachten, ob Riker tatsächlich nach San Diego Weiterreise, um pinkfarbene Turmaline zu kaufen, oder in einen Zug nach San Francisco umstieg. Ungeachtet dessen, was Riker unternahm, sollte ihn der junge Detektiv verfolgen und seine weiteren Aktivitäten überwachen. Bell warnte Bronson außerdem, dass Riker von einem Leibwächter namens Plimpton begleitet wurde, der

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