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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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einer derart kleinen Gestalt erstaunlich kräftig zu sein. Das war seltsam. Mehr noch, hinter Katherines atemlos mädchenhaftem Auftreten glaubte Marion etwas Merkwürdiges zu spüren. Doch war es nicht so, dass die Kamera sehr oft Merkwürdigkeiten in Eigenschaften verwandelte, die das Kinopublikum ansprachen? Sie wollte schon bestätigen, dass diese junge Frau über Qualitäten verfüge, die eine Kamera Sicherlich lieben werde, und ihr lag eine Einladung in ihr Studio bereits auf der Zunge. Doch an dieser jungen Frau war auch noch irgendetwas, das Marion Unbehagen bereitete.
    Dann spürte Marion, wie sich Lowell Falconer neben ihr aufplusterte, was er immer tat, sobald er eine schöne Frau sah. Die Frau, die sich ihnen jetzt näherte, war jene hochgewachsene Brünette, die Isaac schon vorher schöne Augen gemacht hatte.
    Lowell trat vor und streckte die Hand aus.
    Marion fand, dass Dorothy Langner sogar noch bemerkenswerter war, als nach den Beschreibungen, die sie bisher gehört hatte, zu erwarten gewesen war. Ihr fiel ein Begriff ein, den ihr seit langem verwitweter Vater, der trotz seines mittlerweile vorgerückten Alters endlich wieder einen Sinn für die Freuden des Lebens entwickelte, einmal gemurmelt hatte: »Ein echter Hingucker.«
    »Dorothy, es freut mich besonders, dass Sie hierhergefunden haben«, sagte Falconer. »Ihr Vater wäre Sicherlich sehr stolz, Sie hier zu sehen.«
    »Ich selber bin stolz, seine Geschütze betrachten zu können. Alle bereits montiert. Dies ist eine hervorragende Werft. Sie erinnern sich an Ted Whitmark?«
    »Natürlich«, antwortete Falconer und ergriff Whitmarks Hand, um sie zu schütteln. »Ich denke, Sie werden Sicherlich sehr beschäftigt sein, wenn die Flotte in San Francisco einläuft, um Nachschub zu fassen. Dorothy, darf ich Sie mit Miss Marion Morgan bekannt machen?«
    Marion war sich darüber bewusst, dass sie genau taxiert wurde, während sie einander begrüßten.
    »Und natürlich kennen Sie Katherine«, beendete Falconer die Begrüßungszeremonie.
    »Wir sind gemeinsam mit der Eisenbahn hierhergekommen«, erklärte Whitmark. »Ich habe einen Privatwagen gemietet.«
    Marion sagte: »Entschuldigen Sie mich, Captain Falconer, ich sehe gerade einen Gentleman, dessen Bekanntschaft zu machen Isaac mich gebeten hat. Es war sehr nett, Sie kennenzulernen, Miss Langner, Mr Whitmark, Miss Dee.«
    Das Hämmern verstummte plötzlich. Das Schiff ruhte jetzt mit seinem gesamten Gewicht auf dem Schlitten. Isaac Bell eilte zur Treppe, um einen letzten prüfenden Blick nach unten zu werfen.
    Dorothy Langner fing ihn am oberen Ende der Treppe ab. »Mr Bell, ich hatte gehofft, Sie hier zu treffen.«
    Sie reichte ihm ihre behandschuhte Hand, und Bell ergriff sie höflich. »Wie geht es Ihnen, Miss Langner?«
    »Seit unserer Unterhaltung viel besser. Meinen Vater zu rehabilitieren, das bringt ihn zwar nicht zurück, aber es ist doch ein großer Trost, und dafür bin ich Ihnen schon jetzt äußerst dankbar.«
    »Ich hoffe, dass wir recht bald eindeutige Beweise vorlegen können, aber, wie ich schon sagte, ich habe nicht die geringsten Zweifel, dass Ihr Vater ermordet wurde, und wir werden seinen Mörder seiner gerechten Strafe zufuhren.«
    »Gibt es bereits einen Verdächtigen?«
    »Darüber möchte ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht äußern. Mr Van Dorn wird Sie auf dem Laufenden halten.«
    »Isaac - ich darf Sie doch Isaac nennen, oder?«
    »Natürlich, wenn Sie wollen.«
    »Da ist noch etwas, das ich schon einmal gesagt habe. Ich möchte Sie nochmals daran erinnern.«
    »Wenn es um Mr Whitmark geht«, meinte Bell mit einem entwaffnenden Lächeln, »dann sollte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass er soeben im Anmarsch ist.«
    »Ich wiederhole«, sagte sie ruhig, »ich habe es absolut nicht eilig. Außerdem reist er in Kürze nach San Francisco ab.«
    Bell erkannte, dass der wesentliche Unterschied zwischen Marion und Dorothy darin bestand, wie sie die Männer betrachteten. Dorothy ging es nur darum, ihrer Liste von Eroberungen einen neuen Namen hinzufügen zu können. Wohingegen Marion Morgan keinen Zweifel hatte, Männer für sich gewinnen zu können, und es sich daher nicht ständig beweisen musste. Es zeigte sich in ihrer Art zu lächeln. Marions Lächeln war so einnehmend wie eine Umarmung, während Dorothys eine einzige Herausforderung war. Aber Bell blieb die Verzweiflung und Zerbrechlichkeit hinter der selbstsicheren Fassade nicht verborgen. Fast war es so, als drängte

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