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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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für mich gewesen.
    Trotzdem vermisste ich eine Person, wusste aber nicht um wen es sich handelte, bis plötzlich ein Bild in meinem Kopf Gestalt annahm. Ruckartig drehte ich mich zu Sille.
    »Kevin?«, fragte ich und dachte an den blonden, schwebenden jungen Mann, der mich mit seinen warmen, braunen Augen so zuversichtlich angelächelte hatte. Sille wandte den Blick ab und schüttelte traurig den Kopf.
    »Er hatte es fast geschafft, doch dann wurde ich von vier dieser Dreckskerle gleichzeitig in die Mangel genommen. Als er das sah, kam er zurück, um mir zu helfen und achtete nicht auf den Ubour, der sich von hinten an ihn herangeschlichen hatte«, dann brach ihre Stimme, doch ich hatte genug gehört.
    Ich konnte mir nur zu bildlich vorstellen, was dann geschehen war und auch wenn ich Kevin nur kurz gekannt hatte, so schmerzte mich sein Verlust.
    Lange Zeit saßen wir nur da, während Vasili, Balthasar und Aiden nun den Eingang bewachten. Ich starrte auf die Wand mir gegenüber und suchte krampfhaft nach einer Lösung, einem Weg, wie wir unbeschadet aus diesem Dilemma herauskommen konnten, doch ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Immer, wenn ich versuchte an einem festzuhalten, zerfiel dieser in eine Art wirbelnden Nebel und verschwand.
    Es war als wäre alle Hoffnung gewichen, als hätte sich ein Schleier der Verzweiflung über mich gelegt, der mich träge und antriebslos werden ließ.
    Ich kniff die Augen zusammen und blinzelte einige Male, denn das, was ich jetzt sah, konnte nur eine Halluzination sein.
    Gegenüber von mir nahm gerade mein Vater Gestalt an. Erst war er nur ganz undeutlich zu erkennen, doch mit jeder Sekunde wurde er sichtbarer. Ich sprang auf und eilte zu ihm. Ich hätte vor Glück heulen können, schließlich hatte ich geglaubt, ihn nie wiederzusehen.
    »Du bist zurück«, rief ich freudig und wollte ihm um den Hals fallen, doch ich prallte unsanft gegen die Felswand.
    »Ich habe nicht viel Zeit, mein Kind«, erklärte er ernst, als er sich zu mir wandte. Verstört versuchte ich ihn zu berühren, doch meine Hand glitt durch seinen Körper wie durch Rauch. Er hob die Hand und sah mich eindringlich an.
    »Claire, hör mir bitte zu! Ihr habt nur dann eine Chance, wenn du deine Macht einsetzt. Warte, bis der Tag anbricht, und lass alle, die nicht unbeschadet ins Tageslicht gehen können, einige Schlucke von deinem Blut trinken«, sagte er ruhig.
    »Was?«, schrie ich, doch es war mehr ein Piepsen. »Wieso sollen die anderen von meinem Blut trinken?«, fragte ich verwirrt. War ich etwa der kleine Snack für zwischendurch?
    Mein Vater sah mich ernst an und ich erkannte die Sorge in seinem Blick.
    »Mit deinem Blut werden sie einige Stunden im Tageslicht überleben, ohne dass es ihnen etwas anhaben kann. Du erinnerst dich, dass die Blutrubine aus dem Blut der fünf Schattenwächter erschaffen wurden?« Ich nickte und ich verstand. Da ich von einem von ihnen abstammte, floss somit auch sein Blut in meinen Adern. Das Blut, das mir Schutz vor dem Tageslicht gab.
    »Was genau soll ich tun«, wollte ich wissen.
    »Gib allen dein Blut, und wenn es draußen hell ist, dann musst du vorangehen und dein Licht heraufbeschwören«, entgegnete er.
    »Aber wenn es mir nicht gelingt, oder wenn ich nur einen Teil davon zustande bringe?«, widersprach ich.
    »Selbst ein kleiner Lichtschein kann euch retten. Hauptsache ihr schafft es nach draußen, denn ins Tageslicht können euch die Ubour nicht folgen«, antwortete er.
    Ein kleiner Lichtschein war für mich schon ein großer Erfolg. Das Einzige, was ich bei meinem Training zustande bekommen hatte, war diese kleine leuchtende Murmel und die, so befürchtete ich, würde keinen Ubour abschrecken oder verletzen.
    Gerade als ich ihm widersprechen wollte, bemerkte ich, dass seine Erscheinung wieder verblasste. Ich streckte die Arme nach ihm aus, so als könne ich ihn festhalten, doch wieder griff ich ins Leere.
    »Bitte geh nicht«, schluchzte ich. Seine Anwesenheit gab mir die Kraft und Zuversicht, die ich so bitter nötig hatte.
    »Ich muss gehen«, sagte er mit traurigem Blick und dann war er verschwunden. Ich trat einige Schritte zurück, bis ich unter der Öffnung stand. Langsam sah ich nach oben und fragte mich, ob die Mächtigen, die mir laufend meinen Vater nahmen, irgendwo dort oben saßen. Ich ballte die Faust gen Himmel und meine Stimme war so laut, dass sie von allen Wänden zurück hallte.
    »Wenn ich euch Scheißkerle in die Finger bekomme, könnt ihr

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