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Blutschande

Titel: Blutschande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philpsen
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und den Restaurants und dann das Espergærde-Center auf der anderen Seite oben am Bahnhof. Dort hält die Küstenbahn. Außerdem hat die Stadt ein Gymnasium, das in der Gegend ziemlich beliebt ist. Ich war selbst eine gewisse Zeit dort. Wer was auf sich hält, wohnt natürlich unten am Wasser in einer der großen, alten Villen, während oben am Bahnhof und am Center die Blocks und Reihenhaussiedlungen liegen. Dazwischen findet sich das ›alte‹ Espergærde, mit all den kleinen Häuschen, die noch aus der Zeit stammen, als das hier ein netter, kleiner Fischerort war.«
    Per Roland nickte und fuhr fort.
    »Danke. Wir müssen auch Kontakt mit Europol und der schwedischen Polizei aufnehmen. In Schweden gab es zwei ähnlich geartete Fälle, bei denen Kinder reicher Eltern entführt worden sind und dann Lösegelder in Millionenhöhe erpresst wurden. Wir wissen, dass Europol auf der Spur einer osteuropäischen Bande ist, die verdächtigt wird, hinter solchen Straftaten in ganz Europa zu stecken. Wir brauchen Details über die beiden entführten schwedischen Kinder. Gibt es da Ähnlichkeiten zu unserem Fall? Darum kümmere ich mich selbst.«
    Roland schrieb »Verbindung nach Schweden« und notierte dahinter seinen eigenen Namen.
    »Das Fahrrad ist vermutlich bei der Kriminaltechnik zur Untersuchung?«
    Liv nickte.
    »Gut. Wir müssen das gesamte Hafenareal absuchen und eventuelle Spuren sichern. Lind, das ist etwas für dich. Wir haben noch keinen wirklichen Tatort, zum Glück, aber der Fundort des Fahrrads muss untersucht werden.«
    »Jau«, sagte der Lange.
    »Und dann muss der Computer des Mädchens untersucht werden. Mit wem hat sie gesprochen, an welchen Foren hat sie sich beteiligt? Ist sie bei Facebook, Messenger, Arto, und wie diese Dinger noch heißen?«
    »Das werde ich schon herausfinden«, kam es von Miroslav.
    »Und schließlich die unangenehmen Themen«, sagte Roland und sah zu Max hinüber.
    »Die lokalen Pädophilen«, brummte er.
    »Die stadtbekannten Geisteskranken, vorbestrafte Sexualverbrecher und so weiter. Liv?«
    Sie sah ihn an.
    »Du machst mit Max die Runde. Du kennst dich hier aus, das ist ein Vorteil.«
    Liv nickte.
    »Wir sind noch immer mit Hunden und Suchtrupps in der Gegend unterwegs und haben auch noch Taucher im Øresund«, sagte sie, »aber bis jetzt haben sie nichts gefunden. Keine Spur von dem Mädchen. Weder Kleiderfasern noch Haare. Die lokalen Sexualverbrecher haben wir schon befragt. Es gibt drei in der näheren Umgebung, zwei davon haben wir verhört, aber die hatten von Cecilies Verschwinden offensichtlich keine Ahnung und wasserdichte Alibis. Der Letzte war nicht zu Hause, dabei ist das der Interessanteste von denen, da er genau an ihrem Schulweg wohnt.«
    »Mit dem reden wir heute noch«, sagte Roland und warf Max einen Blick zu.
    »Wie war die Laune des Mädchens, als sie gestern von zu Hause aufgebrochen ist?«, fragte der Kollege.
    »Laut Aussage der Eltern wirkte sie glücklich und zufrieden, ganz normal«, sagte Lise und zeichnete mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft.
    »Haben die bemerkt, ob sie vor etwas oder jemandem Angst hatte? Hat sie mitunter nervös oder ängstlich gewirkt?«
    »Überhaupt nicht, meinte die Mutter, als wir mit ihr gesprochen haben. Sie sei genau wie immer gewesen.«
    »Das finden Eltern doch immer. Ist sie an diesem Morgen denn von niemandem sonst gesehen worden? Auf dem Schulweg? Oder hat sie morgens schon mit einer Freundin telefoniert?«, fragte Anders Lind.
    Liv schüttelte den Kopf.
    »Es hat sie an diesem Morgen niemand gesehen oder mit ihr gesprochen. Nur die Mutter, die mit ihr gefrühstückt und sie losgeschickt hat.«
    »Was macht denn die Mutter, dass sie morgens so viel Zeit hat?«, fragte Max.
    »Sie ist zu Hause.«
    »Ah so, eine Direktorenfrau?«, sagte Miroslav. Er trommelte selbstzufrieden mit einem Kugelschreiber auf die Tischplatte.
    »Sie war früher mal Hebamme, hat aber zu arbeiten aufgehört, als sie mit Cecilie schwanger war. Ihr Mann ist wirklich Direktor, er hat eine eigene Firma, die Wasserfilter herstellt.«
    »Ist damit Geld zu machen?«
    »Oh ja. Sie haben das Patent auf eine bestimmte Art von Filter, der weltweit verwendet wird, um Wasser zu reinigen. Er hat ein Ingenieurstudium an der Dänischen Technischen Hochschule absolviert.«
    »Wie sieht es mit Geschwistern aus?«
    »Cecilie ist Einzelkind. Die Eltern waren ziemlich lange kinderlos, Cecilie war, als sie endlich kam, wirklich ein Wunschkind. Deshalb hat

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