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Blutschande

Titel: Blutschande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Therese Philpsen
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den Haupteingang rein, während zwei weitere auf der Rückseite bei der Hintertür und den Fenstern Wache halten. Liv und Max gehen rein und nehmen die Festnahme vor, Lind und Miroslav kümmern sich um die Hintertür, während Svendsen und ich uns im Garten postieren, okay?«
    Alle nickten. Miroslav sah enttäuscht aus. Carsten Svendsen brummte.
    »Was wolltest du sagen, Carsten?«, fragte Roland. »Hattest du andere Pläne für heute Abend?«
    »Ach, nicht wichtig.«
    »Gut, die sind auf jeden Fall gecancelt. Dann beenden wir jetzt die Besprechung. Geht etwas essen. Die Aktion beginnt um 18.00 Uhr, in knapp zwei Stunden. Zieht euch um und bereitet euch vor.«
    *
     
    »Scheißwetter«, schimpfte Liv, als sie mit Max aus dem Auto stieg. Die Bäume schwankten beunruhigend im Wind, während ihnen der Sprühregen ins Gesicht fegte. Sie steckte sich den Ohrhörer des Walkie-Talkies ins Ohr.
    »Liv, Max? Bitte kommen!«, krächzte Roland.
    Liv antwortete.
    »Wir sind gerade angekommen. Over.«
    »Sind alle Einheiten am Platz? Miroslav und Lind? Bitte kommen«, war wieder Roland zu hören.
    Nach reichlich Knistern drang endlich Mirsolavs Stimme durch.
    »Wir stehen bis zu den Knien im Matsch – oder ist das vielleicht sogar Kuhscheiße? Ich hoffe nur, ihr wisst es zu schätzen, dass ihr den Haupteingang nehmen könnt. Wir nähern uns dem Haus jetzt von hinten. Warten weitere Befehle ab. Over.«
    »Seid so leise und unauffällig wie eben möglich«, knisterte Roland. »Und denkt an den Ohrhörer! Carsten, bitte kommen!«
    »Mir ist bereits eiskalt«, kam es jetzt von Svendsen. »Ich liege hier zwischen irgendwelchen stacheligen Büschen in einem arschkalten Wind. Melde, dass ich langsam zu alt für diesen Scheiß bin. Over.«
    »Wir sind jetzt auf dem Weg zum Haupteingang. Over«, gab Liv durch und setzte sich gemeinsam mit Max in Bewegung. Mit gezückter Dienstpistole schlichen sie am Rand der geschotterten Einfahrt entlang, um möglichst wenig Krach zu machen. Dann fielen sie in einen leichten Trab, wenn bei Max Motor denn überhaupt irgendetwas als leicht bezeichnet werden konnte.
    »Wir sind gleich da, over«, sagte Liv.
    »Alle Einheiten am Platz«, gab Roland durch. »Stand-by, bis es losgeht. Over.«
    »Wir sind da«, krächzte Miroslav. »Er ist im Wohnzimmer. Ich präzisiere: Der Verdächtige sitzt im Wohnzimmer auf dem Sofa und sieht fern. Er hat uns den Rücken zugedreht, sieht also in eure Richtung. Ich habe ihn im Visier. Könnte ihn grad so wegblasen. Over.«
    »Halt deine Gangsterneigungen im Zaum, bis du wieder im Ghetto bist. Beobachte all seine Schritte. Liv und Max nehmen ihn fest. Ist das verstanden? Bitte kommen.«
    »Verstanden«, brummte Miroslav.
    »Liv und Max. Seid ihr da? Bitte kommen!«, fragte Roland noch einmal nach.
    »Wir sind bereit. Wir rücken vor. Over«, sagte Liv. Sie gab Max ein Zeichen, weiter zum Haus vorzurücken.
    Im gleichen Moment nahm der Regen zu, und sie hielt sich den Arm über die Augen, um besser sehen zu können. Die Regentropfen klatschten an die Fensterscheiben. Liv schlich bis direkt vor die Tür und bezog daneben Stellung, während Max sich auf der anderen Seite postierte.
    »Wir sind jetzt da. Over«, flüsterte sie ins WalkieTalkie.
    »Gut«, antwortete Roland. »Wie ist der Status des Verdächtigen? Miroslav? Bitte kommen!«
    »Der Verdächtige ist gerade aufgestanden und hat das Wohnzimmer verlassen«, kam es von Miroslav. »Ich habe keinen Sichtkontakt mehr. Ich wiederhole, ich kann den Verdächtigen nicht mehr sehen. Over.«
    »Versuch ihn wieder in den Blick zu bekommen, Miroslav! Bitte kommen«, bat Roland.
    »Verdammt ich kann ihn nicht mehr sehen. Over.«
    »Versuch es durch ein anderes Fenster, over!«
    »Verstanden, over.«
    »Liv und Max, noch nicht reingehen«, kam es von Roland. »Alle sind im Stand-by. Svendsen, wo bist du? Bitte kommen!«
    »Ich hocke noch immer in meinem Busch und friere. Over«, meldete sich Carsten.
    Liv hockte sich hin und presste ihren Rücken gegen die Wand. Ihre Finger umklammerten die Dienstwaffe so fest, dass sie zu schmerzen begannen. Komm schon, verdammt!, dachte sie.
    »Ich habe ihn wieder. Er ist in der Küche, er telefoniert. Over.«
    »Wartet, bis er fertig ist. Ich wiederhole: Wartet, bis er mit dem Telefonat fertig ist. Over«, rief Roland in Livs Ohr.
    Sie seufzte und sah zu Max auf. Er lächelte.
    »Jetzt ist er fertig und legte das Telefon auf den Tisch. Er geht in den Flur ... und nimmt ein … Seil. Over.«
    »Er

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