Blutseelen 03: Laira: Erotischer Vampirroman (German Edition)
Blut nicht im kalten Zustand. Sie und ihre Brut wollen Laira erwecken.“
Mai fühlte, wie ihr kalt wurde. „Das ist Wahnsinn. Keiner von uns wird sich Laira in den Weg stellen können. Sie wird alles an sich reißen und uns zu Sklaven machen.“
„Eben.“ Renes Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung. „Versprich mir, dass du es tust. Versprich mir, Gracia aufzuhalten und die Erweckung zu verhindern. Zum Dank bekommst du das, was ich noch an Blut in mir habe.“ Das lange Reden erschöpfte Rene zusehends.
Mai versteifte sich. Der Todesschluck. Das letzte Blut, das sollte sie Rene nehmen dürfen? Es würde ihre Stärke verdoppeln und sie zu einer würdigen Gegnerin für Gracia machen. Auf diese Weise war es möglich, Rache zu nehmen.
Rene lächelte gequält. „Ich brauche nicht Gedanken lesen zu können, um in deinem Gesicht zu erkennen, was du denkst. Vergiss die Rache, Mai. Rache ist nur ein albernes Gefühl. Sie macht Spaß, wenn man nichts Besseres zu tun hat, aber sie ist nichts, nachdem eine Frau ihr Leben ausrichten sollte.“ Sie hob langsam die Hand, als kämpfte sie gegen einen Widerstand an, und legte sie Mai auf den Arm. „Halt Gracia auf. Das ist wichtig. Erst wenn das erreicht ist, dann denk an Rache und massakrier die Schlampe in aller Ruhe, wenn du es willst. Vorher solltest du deinen Hass im Zaum halten. Er ist kein guter Ratgeber.“
„Ich verstehe.“
„Schwör es. Schwöre, dass du alles tun wirst, um Gracia aufzuhalten.“
Mai lief ein Schauer über den Rücken. Sie nickte und erwiderte den Blick der Älteren. „Ich schwöre es.“
„Dann tu es. Trink und töte mich.“
Mai zögerte. „Und das Gift?“
„Es wird dich weder töten noch schwächen, keine Furcht. Du bist noch zu jung, als dass es auf dich wirkt. Trink, und du wirst stark sein. Verlier keine Zeit. Lairas Auferstehung steht unmittelbar bevor.“
Ein letztes Mal fasste Mai die Hand der Vampirfürstin, eine Welle von Liebe und Zuneigung durchströmte sie. Danke. Danke für alles. Sie sprach es nicht laut aus, denn Rene hätte mit diesen Worten nichts anzufangen gewusst.
Mai trank. Sofort drang Macht in ihre Adern. Sie barst vor Energie. Mit dem letzten Schluck spürte sie, wie Renes Leben entglitt. Es war vorüber. Aber Mai lebte, und sie wusste, was zu tun war. Sie griff nach dem Revolver, der neben Rene auf dem Stein lag. Als sie feststellte, dass er leer war, ließ sie ihn wieder los. So würde es nicht gehen.
Abrupt stand sie auf. Gracia war noch immer eine machtvolle Feindin, die Marut und die Wölfe auf ihrer Seite hatte. Mai wollte ihre Sache gründlich machen und alle Verräter töten. Dafür brauchte sie Hilfe.
Die Axt sauste von unten auf Aurelius zu. Darion wollte das Blatt hinter seinem Bein einhaken, um ihn zu Boden zu reißen, doch Au’ree war nicht mehr am selben Ort. Er wich aus, fuhr herum und stürzte sich auf Darion. Erst im letzten Moment gelang es Darion, die Waffe zwischen sie zu bringen und Au’ree zum Ausweichen zu zwingen. Die Mordaxt pfiff durch die Luft, verfehlte erneut. Au’ree gelang es mit nie gekannter Schnelligkeit, die Distanz zu überbrücken, Darion zu fassen zu bekommen und ihm die Axt aus den Händen zu hebeln. Die Waffe rutschte kreischend und Funken stiebend über den Steinboden und blieb über fünfzig Meter hinter ihnen im Gang liegen.
Darion zog einen Revolver. Noch ehe er abdrücken konnte, flog auch diese Waffe hinter der Mordaxt her. Au’ree schlug zu. Unbarmherzig und mit dem Willen, Darion auszuschalten.
Darion wich aus, packte seinen Arm und wollte ihn zur Seite stoßen. Es gelang ihm nicht. Au’rees Arm stand im Raum wie eine unüberwindbare Mauer aus Stahl. Stattdessen griff Au’ree erneut an, umklammerte Darions Kehle und warf seinen vermeintlichen Bruder an die nächste Wand. Er wandte sich ab, um weiterzugehen, doch Darion hatte noch nicht genug. Von hinten sprang er Au’ree an, der sich umdrehte, ihn in der Luft am Hals packte und zu Boden schleuderte. Seine Gedanken waren ausgelöscht. Nur das Ziel zählte. Er wollte töten, wie es seine Natur war. Seine Rechte hielt Darion am Boden. Die Linke holte aus, um den Kehlkopf des anderen zu zerschmettern.
„Warte!“ Die helle Stimme hielt ihn im letzten Moment ab. Er blickte zu Mai, die hinter der Biegung hervorkam. Die Asiatin sah verändert aus. Ein bedrohliches Leuchten umgab ihren Körper. Sie war nicht mehr die Anwärterin aus Frankfurt, sondern eine stolze Vampirin. Ehe Au’ree begriff, wie
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