Blutzeichen: Deadly Sins 2 - Roman (German Edition)
Skye zu. »Dann machen wir uns lieber gleich auf den Weg.«
Moira ging um den Tisch herum. »Bleibt das jetzt immer so?« Alle drehten sich zu ihr, und anscheinend wusste niemand, was sie meinte. Sie sah Rafe an. »Dass wir erst wissen, wo die verdammten Dämonen sind, wenn Leute sterben?«
»Tja, genau das dachte ich auch schon«, schloss Skye sich ihr an. »Ich muss kurz ins Büro und Bescheid geben, dass ich heute nicht komme.«
»Ich packe«, verkündete Moira und verließ die Küche.
»Woher wissen wir, welcher Dämon da am Werk ist und wo er steckt?«, fragte Skye.
»Das ist simpel«, antwortete Rafe. »Wir gucken uns die Todesfälle an und erkundigen uns, was die Opfer taten, als sie starben. Diese Informationen führen uns zu dem Dämon.«
Anthony nickte. »Den Neid konnten wir fangen, weil wir den gemeinsamen Nenner bei den vier Leuten ausmachten, die gestorben waren. Sobald wir wissen, was die Opfer in L.A. verbindet, können wir unsere Falle für den Dämon planen.«
»Noch ein Tabernakel?«, riet Skye.
»Tja, was das betrifft, bin ich mir nicht sicher«, gab Anthony zu. »Ich hoffe, Dr. Lieber weiß Rat. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich mich schon über eine Theorie freuen.«
Moira kehrte zurück. Sie trug ihre maßgeschneiderte Leder jacke und hatte einen Rucksack mit ihren Werkzeugen dabei.
»Ich bin so weit, Sheriff. Und – Rico?« Sie wartete, bis er zu ihr sah. »Wenn du meine Blutergebnisse hast, lass es mich wissen!«
Nachdem sie wieder gegangen war, sah Rafe erbost zu Rico. Was hatte er mit Moira vor?
VIER
M inutenlang starrte Grant Nelson die tote junge Frau schon an, als Johnston fragte: »Nelson, alles okay?«
Grant kehrte Stephanie Fraziers gefrorenem Leib, der grotesk zusammengefaltet in Kent Galions Tiefkühltruhe lag, den Rücken zu. Zwar hatte er nichts mit Vermisstenfällen zu tun, aber Julie hatte ihm erzählt, dass Stephanie nicht mehr zur Arbeit erschienen war, seit sie sich Mittwochabend beschwerte, dass Galion sie belästigt hatte.
Die Vermisstenabteilung hatte Stephanies Verschwinden nicht ernst genommen, bis ihre Mitbewohnerin, eine Flug begleiterin, eine Woche nach Stephanies Gespräch mit Julie nach Hause gekommen war. Sie berichtete, Stephanies Wagen stünde in der Garage, die Katze wäre seit Tagen nicht gefüttert worden und Stephanies Sachen befänden sich noch vollständig in der Wohnung. Während die zuständigen Polizisten nun doch begannen, Stephanies letzte Schritte nachzuvollziehen, meldeten sich zwei Nachbarn und sagten aus, dass sie Stephanie zuletzt auf dem Beifahrersitz eines schwarzen Mercedes gesehen hätten.
Galion hatte ein schwarzes 2009er - Mercedes-Coupé ge fahren.
Da Grant den Galion-Fall bearbeitete, hatten die Kollegen von der Vermisstenabteilung ihn kontaktiert, nachdem sie die Leiche bei Galion in Glendale gefunden hatten.
»Das ergibt überhaupt keinen Sinn«, sagte Grant mehr zu sich selbst als zu Johnston. »Warum hat er das getan?«
Johnston war nicht sicher. »Wir wissen nicht, ob er …«
»Stimmt genau, wir wissen gar nichts! Letzten Freitag ging er im Velocity auf eine Kellnerin los, was ich nicht glauben würde, hätte ich es nicht gesehen. Und Julie und der Türsteher ebenfalls. Galion brach dem Mädchen den Arm.«
Nach dem, was Grant mitangesehen hatte, fiel es nicht wei ter schwer, sich vorzustellen, dass Galion Stephanie Frazier um brachte und in seinen Tiefkühler stopfte.
»Galion hat einen Bruder. Vielleicht …«
Grant wusste, worauf Johnston hinauswollte, was jedoch nicht hieß, dass er ihm recht gab. Grant vertraute seinem Gefühl, und das sagte ihm, dass sämtliche Indizien auf Galion als Mörder verweisen würden – auf Kent, nicht auf Marcus. Dennoch verließ er sich nicht allein auf seinen Instinkt. Sie mussten auch die Fakten abklären. »Wir schließen uns mit dem Glendale PD kurz, überprüfen den Bruder und jeden sonst, der Zugang zum Haus hatte. Es ist nicht unser Fall, aber ich will wissen, was sie finden.«
»Geht klar«, bestätigte Johnston. »Und übrigens denke ich, dass du richtigliegst. Trotzdem schadet es nicht, den Bruder ausschließen zu können.«
Grant ging zur leitenden Kriminaltechnikerin hinüber. »Wie transportieren und untersuchen Sie eine tiefgekühlte Leiche?«
Isabelle Juarez sah ihn über den Rand ihrer Lesebrille hinweg an. »Da wir von einem Gewaltverbrechen ausgehen – die wenigsten Leute sterben versehentlich nackt in einer Kühltruhe –, nehmen wir das ganze
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