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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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nach. Ebenfalls Fehlanzeige. Ich kramte ein paar ältere Ausgaben heraus und wurde fündig, in einem fünf Jahre alten Band. In der schwachen Hoffnung, dass die Auskunft nicht durchgeblickt hatte, wählte ich die Nummer.
    »Pizza Ponderosa«, meldete sich eine Frauenstimme, kaum zu verstehen vor lauter Geschrei und Geschirrklappern im Hintergrund.
    Ich unterbrach die Verbindung und fragte mich, wann und wieso die hehren Freudianer der verheerenden amerikanischen Küche gewichen waren. Ich saß ratlos an meinem Schreibtisch, kraulte der Dogge den Kopf und starrte auf die Konferenzbroschüre.
    Harvey Rosenblatt!
    In New York war es jetzt halb fünf. An der Uni dort müsste noch jemand zu erreichen sein. Ich suchte die Nummer der Medizinischen Fakultät heraus und ließ mich mit der Psychiatrie verbinden. Nach zwei Minuten Warten bekam ich die Auskunft, dass es einen Dr. Harvey Rosenblatt weder unter den permanenten noch unter den vorübergehenden Mitarbeitern gab.
    »Wir haben einen Leonard Rosenblatt«, sagte die Sekretärin, »sein Büro ist draußen in New Rochelle - und eine Shirley Rosenblatt in Manhattan, East Side, fünfundsechzigste Straße.«
    »Ist sie ein Dr. med. oder ein Dr. phil.?«
    »Sekunde - Dr. phil. Klinische Psychologin.«
    »Aber kein Harvey?«
    »Nein, tut mir leid.«
    »Haben Sie vielleicht alte Listen zur Hand, mit Leuten, die nicht mehr bei Ihnen sind?«
    »So was könnte irgendwo sein, aber ich hab wirklich keine Zeit, danach zu suchen. Wenn Sie mich jetzt -«
    »Könnten Sie mir bitte Dr. Shirley Rosenblatts Nummer geben?«
    »Einen Augenblick.«
    Ich schrieb die Nummer auf, rief die Auskunft in Manhattan an, um nach Dr. med. Harvey Rosenblatt zu fragen, und erfuhr, dass es ihn nicht gab. Danach versuchte ich Dr. phil. Shirleys Anschluss.
    Eine sanfte weibliche Stimme mit einem Hauch von Brooklyn-Akzent sagte: »Dr. Shirley Rosenblatt. Ich bin entweder in einer Sitzung oder nicht im Büro. Wenn es wirklich dringend ist, drücken Sie bitte die eins. Wenn nicht, dann die zwei, warten Sie auf den Ton, und hinterlassen Sie Ihre Nachricht. Danke schön und guten Tag.«
    Etwas Mozart, dann kam der Ton.
    »Dr. Rosenblatt, mein Name ist Dr. Alex Delaware. Ich rufe aus Los Angeles an. Ich weiß nicht sicher, ob Sie mit Dr. Harvey Rosenblatt verheiratet sind oder ihn überhaupt kennen, aber ich traf ihn vor einigen Jahren auf einer Konferenz hier bei uns und würde in einer Forschungsangelegenheit gern Kontakt mit ihm aufnehmen. Wenn Sie mir behilflich sein können, richten Sie ihm bitte meine Telefonnummer aus.«
    Ich sprach die zehn Ziffern aufs Band und legte auf.
    Eine halbe Stunde später kam die Post, wie jeden Tag um die Zeit. Als ich es am Briefkasten klappern hörte, verkrampften sich meine Hände.

5
    Ich ging in den Garten und fütterte die Fische. Dabei fiel mir ein, dass ich den Hundezüchterverein noch nicht angerufen hatte. Auch hier meldete sich nur ein Anrufbeantworter mit der Nachricht, dass die Büros geschlossen waren.
    »Also morgen«, versprach ich der Bulldogge. Ich hatte keine Wahl, ich musste mich um sie kümmern. Sie brauchte Futter, Wasser und ein Dach über dem Kopf. Und einen Spaziergang, sobald es etwas abkühlen würde.
    Das hieß, ich brauchte eine Leine. Wir fuhren zusammen zu einem Tierladen und kauften eine. Außerdem Hundefutter, Kekse und einen Plastikknochen, von dem der Händler mir versicherte, er sei gut für die Zähne.
    Als wir wieder zu Hause waren, schien es kühl genug zu sein für ein bisschen Bewegung, solange wir uns im Schatten hielten. Der Hund stand still und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, während ich die Leine festmachte. Dann erkundeten wir eine halbe Stunde lang zusammen das Tal und streiften durch die Büsche, als würden wir das jeden Tag machen.
    Danach rief ich meinen Telefondienst an. »Da war nur ein Anruf, von einer Mrs. Rodriguez. - Augenblick... jemand versucht, Sie zu erreichen.«
    Ich wartete ein paar Sekunden, dann meldete Joan sich wieder. »Ich habe einen Mr. Silk am Apparat. Er sagt, er möchte einen Termin vereinbaren.«
    »Danke. Stellen Sie ihn durch.«
    Es klickte in der Leitung. Dann Stille.
    »Hallo?«
    Nichts.
    »Mr. Silk?«
    Keine Antwort. Als ich gerade auflegen und noch mal den Dienst anwählen wollte, hörte ich etwas, sehr leise. Murmeln, nein - Gelächter. Ein tiefes, kehliges Kichern.
    »Wer ist da?«
    Hämisches Kichern. Ich sagte nichts. Nach einer Weile wurde aufgelegt. Ich wählte noch einmal.
    »Joan, der

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