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Boeses Spiel in Oxford

Boeses Spiel in Oxford

Titel: Boeses Spiel in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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wenn man nicht sehr viel Übung darin hat.«
    »In Ordnung«, sagte Kenrick. »Sind alle so weit?«
    »Wie geht es jetzt weiter?«, erkundigte sich Kate, obwohl sie die gesamte Prozedur mehrfach durchgespielt hatten.
    »Sie verschwinden jetzt in Ihrem Arbeitszimmer und bleiben dort«, befahl Kenrick kurz angebunden. »Ich habe keine Lust, Ihrer Mutter erklären zu müssen, dass Ihnen etwas passiert ist und ich schuld daran bin.«
    Die Beamtin, die eine blonde Perücke und Kates Blazer vom Vormittag trug, trat einen Schritt vor. Kate wusste, dass sie eine kugelsichere Weste trug; trotzdem war der Job nicht ganz ungefährlich.
    »Gehen Sie jetzt«, sagte Kenrick zu Kate. »Und kommen Sie nicht heraus, ehe ich es Ihnen ausdrücklich erlaube.«
    Kate fügte sich.
    Es war fast wie an dem Tag, als die Fosters starben. Im Arbeitszimmer herrschte völlige Stille. Kate hatte das Gefühl, als spürte sie, wie mehrere Dutzend Polizisten den Atem anhielten. Dieses Mal jedoch trug sie keine Ohrstöpsel und hörte das Knattern der automatischen Waffe.
    Das galt mir!
    Sie hoffte inständig, dass die Polizistin unverletzt geblieben war.
    Etwa zehn Minuten später kam Kenrick und holte sie. »Wir haben ihn«, sagte er.
    »Und wie geht es Kelly?« Gerade war ihr der Name der Beamtin wieder eingefallen.
    »So weit ganz gut. Einer von der Thames-Valley-Truppe hat Carter abgelenkt. Kelly hat ein paar Kratzer abbekommen, aber nichts Ernstes.«
    »Konnten Sie herausfinden, wer Camilla imitiert hat?« Dass jemand eine ihrer Freundinnen für seine Zwecke benutzt hatte, machte Kate schrecklich wütend.
    »Bisher nicht. Ich glaube allerdings, dass jemand wie Jester jederzeit problemlos eine Schauspielerin im richtigen Alter finden kann, die das für einen Fünfziger gern übernimmt. Vermutlich hat er die Fosters mit einem ähnlichen Trick aus dem Haus gelockt.«
    Er wandte den Blick nicht von der Tür, als wünschte er sich, weit weg zu sein.
    »Was passiert denn jetzt?«, fragte Kate.
    »Wir haben damit angefangen, die anderen Mitglieder der Clique dingfest zu machen.«
    »Auch Jester? Konnten Sie seine Adresse entziffern?«
    »Wir haben es tatsächlich geschafft.«
    »Ich hätte Ihnen die Information früher geben müssen, nicht wahr?«
    Kenrick antwortete nicht.

25
    »Was soll das heißen – ihr habt gehofft, dass der Mann dich angreift?«
    Roz klang deutlich mütterlicher als sonst. »Wie konntest du dich bloß überreden lassen, so etwas zu tun?«
    »Sie haben mir versichert, dass keine Gefahr bestünde.«
    »Und du warst so dumm, ihnen zu glauben?«
    »Mir ist doch kein Härchen gekrümmt worden, oder? Und die Bande ist aufgeflogen und sitzt inzwischen hinter Schloss und Riegel.«
    »Das hätte die Polizei mit Sicherheit auch ohne dein Zutun geschafft.«
    »Offensichtlich nicht. Sie haben gesagt, ich wäre eine unschätzbare Hilfe gewesen.«
    Roz lief unruhig in Kates Wohnzimmer auf und ab und raubte Kate den letzten Nerv.
    »Warum schenkst du dir nicht einen ordentlichen Whisky ein?«, schlug sie vor.
    »Nimmst du auch einen?«
    »Okay.« Kate nickte, weniger, weil sie Lust auf einen Drink hatte, als vielmehr, um ihrer Mutter Gesellschaft zu leisten.
    Roz kehrte mit zwei sehr üppig bemessenen Whiskys aus der Küche zurück.
    »So, und jetzt erzählst du mir, was mit Sam Dolby los ist«, befahl Kate. Zwar hatte sie das Interesse an Sams Nebenjob längst verloren, aber sie hatte keine Lust, ihrer Mutter wegen Tel Carter und Jesters Fälscherbande Rede und Antwort zu stehen. In den vergangenen Tagen war der Gedanke an die Dolbys von anderen Dingen überlagert worden. Noch immer schwirrte Kates Kopf vor Aufregung und überstandener Angst.
    »Es liegt auf der Hand«, sagte Roz und setzte sich auf die äußerste Stuhlkante, als wollte sie jederzeit fluchtbereit sein.
    »Weiter«, lockte Kate.
    »Ob du es glaubst oder nicht – es gibt katholische, puritanische oder ehemals kommunistische Länder, wo Waren wie Verhütungsmittel oder Dinge, die zu mehr Spaß beim Sex verhelfen …«
    »Viagra?«, schlug Kate vor.
    »Wahrscheinlich auch.«
    »Und lila …«
    »Richtig. Also, diese Dinge sind dort verboten. Da es aber unmöglich ist, Profitdenken und den Vormarsch des Kapitalismus auszurotten, existiert in diesen Ländern ein äußerst lukrativer Handel mit heimlich importierter Ware.«
    »Und welche Rolle spielt Sam dabei? Als treibende Kraft hinter solchen Geschäften kann ich ihn mir nicht unbedingt vorstellen.«
    »Ich nehme an, er

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