Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
bist und alles?«
»Verschwiegenheitsklausel.« Das stimmte zumindest teilweise. »Ich glaube immer noch, dass du ihn wegen des Integratenballs fragen solltest.«
»Nein, keine Chance. Mom würde das beschämend finden, wenn ich jemals so etwas fragen würde. Da ist sie irgendwie altmodisch. So wie ich.«
»Hä? Altmodisch, kann sein, aber sehr undämonisch.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Ich zieh jetzt noch mal die anderen Kleider an. Bin gleich zurück.«
Während sie sich wieder in meinem Schrank beschäftigte, streckte ich mich auf meinem Bett aus. Mein Körper war verspannt und schmerzte. Ich konnte einen netten Abend mit Ball wirklich gebrauchen, einfach nur um runterzukommen, zu entspannen und mit meinen Freunden zu lachen. Und mit Jagger. Ich musste das mit Quinn endlich regeln. Ich wusste nicht einmal, wie ich damit anfangen sollte. Sollte ich ihm einfach geradeheraus sagen, dass Jagger und ich synchronisiert waren? Wusste er überhaupt, was das war? Und wenn ja, würde er mir das abkaufen? Oder würde er glauben, dass ich mir das nur als Ausrede hatte einfallen lassen? Es hörte sich total unglaubwürdig an, dass ich mit einem aus dem Feenvolk synchronisiert sein sollte.
»Was ist in dem Kleidersack?« Faustine schwenkte eine Chanel-Tasche vor mir, die sie in meinem begehbaren Kleiderschrank gefunden haben musste.
»Ha! Mein Kleid für den Ball.«
»Darf ich reinsehen?«
»Kommt nicht in Frage! Ich will, dass es eine Überraschung bleibt.«
»Ich verrate Quinn auch nichts, versprochen. Nur einmal kurz gucken?« Ihre Augen glitzerten erwartungsvoll.
Ich schüttelte grinsend den Kopf.
»Verrätst du mir wenigstens, welche Farbe es ist, damit unsere Farben sich nicht beißen?«
»Ha, ha. Netter Versuch. Aber ich glaube, die Farbe kann ich dir sagen. Es ist schieferfarben, so eine Art ganz dunkles Blau-grün. Ich kann Farben nicht gut beschreiben.«
»Ich wette, es ist megafantastisch.« Sie seufzte und drehte sich wieder zum Kleiderschrank.
Das war es. Beim Shoppen für den Ball hatte ich die ganze Zeit über nur an eine Person gedacht: Jagger. Mein neues Abendkleid würde ihn aus den Socken hauen.
Faustine schwebte wieder ins Zimmer, diesmal in einem silberblauen Abendkleid von Dior.
Ich richtete mich auf. »OH-MEIN-GOTT! Vergiss, was ich über das letzte gesagt habe. Das ist es! Du siehst toll aus.«
Sie lächelte. »Ich wusste, dass es das richtige ist, sobald ich es angezogen habe. Bist du sicher, dass ich es mir leihen darf? Das Bustier ist ein bisschen zu groß, aber das kann ich ausstopfen.«
»Ja, behalt es. Es ist eindeutig für dich gemacht.«
Sie tanzte zu mir und umarmte mich. »Danke schön.«
Jemand klopfte laut an die Tür.
Faustine sagte: »Ich zieh schnell dieses Kleid aus, für den Fall, dass es Ärger ist«, und verschwand wieder im Kleiderschrank.
Auf dem Weg zur Tür holte ich tief Luft. Der Geruch war eindeutig: untot. Da es aber kein unbekannter Geruch war, riss ich die Tür auf. Wie erwartet standen zwei Vampire vor der Schwelle. Die schönen blonden Zwillinge hatten ihre Uniformen personalisiert, damit sie so gut wie möglich nach Harajuku aussahen.
»Hey, Cordelia! Ist Faustine hier?«, fragte Viola.
»Ja. Wo wart ihr, Leute?«, fragte ich und musterte die beiden von Kopf bis Fuß.
»In Beni-en. Wir haben gedacht, während der Ferien checken wir mal die japanische Schule. Die war ganz schön cool«, sagte Audrey.
»Ich schätze, ihr könnt zum Bereicherungsjahr dahin wechseln, wenn ihr wollt«, sagte Faustine beim Reinkommen.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dazu kommt!«, sagte Audrey. »Wir sind nicht wie ihr Anderen. Wir haben keine Kräfte, die man erforschen kann. Vampire verbringen praktisch die ganze Initiation in Quarantäne, während ihr auf eure Fähigkeiten getestet werdet. Während der Integration dann dürfen wir uns endlich unter euch mischen und lernen, wie wir in der menschlichen Welt leben können.«
Sie hörte sich frustriert an, als sie fortfuhr. »Bloß, dass wir das schon kennen, also ist es ein bisschen Zeitverschwendung. Ich meine, wir waren Menschen. Das einzige Problem, das wir haben, ist unser Verlangen nach Blut und wir müssen lernen, das zu kontrollieren. Aber das tun wir in unserem Initiationsjahr. Also scheint dieses Jahr verschwendet zu sein. Wir sollten jetzt einfach nach Hause gehen dürfen.« Sie runzelte die Stirn. »Aber das weißt du ja alles, oder?«
Ich nickte. »Ja, aber ich verstehe deinen Standpunkt.
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