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Borderlands

Borderlands

Titel: Borderlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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allmählich dämmerte. »Damit hat sich eine unserer
Theorien erledigt.«
    »Welche?«
    »Na ja, wir
wissen, dass McKelvey abgehauen ist, als er merkte, dass Johnny Cashell nach
Angelas Tod nach ihm suchte. Wir haben das als Eingeständnis seiner Schuld an
ihrem Tod genommen. Aber was, wenn das gar nicht stimmt?«
    »Sie meinen,
was, wenn er dachte, Johnny sei hinter ihm her, weil er seine Tochter
geschwängert hatte?«, meinte Holmes.
    »Genau«, sagte
ich.
    Costello
nickte Holmes und Williams zu. »Hören Sie, ich möchte, dass Sie beide erst mal
nicht weiter dabeisitzen«, sagte er. »Wir versuchen zuerst unser Glück bei
ihm«, sagte er zu mir, »unter Ihrer Leitung. Wenn wir nicht weiterkommen,
tauschen wir die Rollen. Okay?«
    Ich sah, dass
die beiden sich ärgerten, weil sie nicht an der Vernehmung teilnehmen durften.
Als sie in den Raum neben unserem gingen, wo sie ungesehen zusehen und zuhören
konnten, fragte ich Costello, warum er Williams ausgeschlossen hatte, die
wunderbar zurechtgekommen war.
    »Ich will
nicht, dass eine Frau so einem Kerl gegenübersitzen muss. Das ist kein Ort für
ein Mädchen wie Caroline«, sagte er in ernstem Ton und mit entschlossener
Miene. Ich überlegte, ob ich ihn darauf hinweisen sollte, dass solche Reden ihn
wegen sexistischen Verhaltens vors Arbeitsgericht bringen könnten. Aber ich
hielt den Mund und folgte ihm in den Verhörraum. Ich nahm mir die Zeit, in Richtung
des Einwegspiegels zu nicken, durch den Williams und Holmes uns zusehen würden.
    Wir setzten
uns, und ich nahm mir eine Zigarette und steckte sie an. Whiteys Blick folgte
dem Rauch, er leckte sich die Lippen und rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    »Also, Sie
haben Angela Cashell gekannt?«, fragte ich, und er bestätigte es. »Was ist mit
ihrem Vater?«
    »Total
durchgeknallt«, erwiderte er.
    »Inwiefern?«
    »Der Psycho
hat verdammt noch mal versucht, meine Bude abzufackeln. Den sollten Sie
einkassieren, nich solche wie mich.«
    »Warum war er
hinter Ihnen her, Liam? Warum, glauben Sie, hat er versucht –«
    »Weil sie’n
Brot im Ofen hatte«, erklärte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Was? Weil Sie
sie geschwängert hatten?«
    »Klar, warum
sonst?«
    »Nicht etwa, weil
er gedacht hat, Sie hätten sie ermordet?«, fragte ich so beiläufig wie möglich.
    »Na klar.« Er
lachte. »Ich, sie ermorden. Warum hätt ich sie umbringen sollen? Hat doch immer
schön die Beine breit gemacht.«
    »Sie sind der
geborene Romantiker, Liam«, sagte ich, was mir einen bösen Blick von Costello
eintrug.
    »Was ist mit
Drogen?«, fragte Costello.
    »Was soll
damit sein?«, gab McKelvey zurück und grinste albern. »Ja, bitte«, sagte er
lachend und sah von Costello zu mir, als fragte er sich, ob wir seinen Sinn für
Humor zu schätzen wussten. Keiner von uns sprach. »Oh, ’tschuldigung, Sir, hab
ich vergessen. So was würde ich niemals tun.« Wieder prustete er heraus, sodass
sich Speichelbläschen auf seinen Lippen bildeten.
    »Keine Drogen
also, Liam. Das ist nichts für Sie?«
    »Mit Drogen
hab ich nix am Hut. Sag ich Ihnen doch; ich brauch das Zeug nicht.«
    »Nicht einmal,
um in Stimmung zu kommen, Sie und Angela vielleicht? Bevor … Sie wissen schon?«
    Er kicherte
seltsam. »Ich, ich brauch nix. Sie in Ihrem Alter vielleicht, aber ich nich.«
    »Was ist mit
Angela? Hat sie Drogen genommen?«
    »Ich weiß
nich. Fragen Sie sie. Wie wär’s mit ner Fluppe, Mister.«
    Costello
schlug mit solcher Wucht auf den Tisch, dass ich zusammenzuckte, gleichgültig,
wie das auf McKelvey wirken mochte. »Wir können sie nicht fragen – sie ist tot.
Also pass auf, was du sagst, Junge.«
    Für einen
Augenblick wirkte McKelvey leicht bestürzt, doch rasch gewann er seine
Jovialität zurück. Er führte sich auf, als wäre das Ganze ein guter Witz – drei
Freunde, die gemeinsam lachten. »Klar, guter Witz. Was? Haben Sie mich wegen
Mord hochgenommen? Na, klar.«
    »Das haben wir
tatsächlich, Liam. Deshalb würde ich an deiner Stelle langsam mal ein paar
Fragen beantworten; zum einen: Wo warst du am Freitagabend?« Costello beugte
sich beim Sprechen über den Tisch; seine Körpergröße wirkte einschüchternd in
einem so kleinen Raum.
    McKelvey
schwieg entgeistert. Dann brüllte er: »Verpisst euch! Ihr hängt mir nix an! Ich
will meinen Anwalt!« Er beugte sich vor und sah auf den Spiegel hinter uns.
»Hey, ihr da drin! Besorgt mir’n Anwalt. Ich will meinen Anwalt!«
    »Hören Sie,
Liam. Es ist ganz einfach,

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