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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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glitt unter das Laken.
    »Es tut mir leid.« In seiner Stimme lag Bedauern. »Ich hatte kein Recht dazu, mich so zu verhalten.«
    Elizabeth seufzte erschöpft. »Warum hast du es dann getan, Dash? Simon ist gekommen, um dir zu helfen, und ich bin ihm dankbar dafür. Außerdem ist er harmlos …«
    Dash schnaubte. »Elizabeth, Simon ist alles andere als harmlos. Aber ich weiß, dass er dich ausschließlich mit Respekt behandeln wird. Die Umarmung war harmlos, sie gehört einfach zu dir, und das weiß ich auch. Ich habe keine Erklärung dafür, was ich getan habe.«
    Sie starrte zur Decke und dachte noch einmal daran zurück, was geschehen war. Dash hätte beinahe die Selbstbeherrschung verloren. Irgendetwas hatte eine unglaubliche Wut in ihm ausgelöst, und sie glaubte zu spüren, dass ihn dies sogar selbst verwirrte.
    »Warum magst du nicht zugeben, dass du Freunde hast, Dash?« Sie vermutete, dass dies der Auslöser seines Ärgers gewesen war. »Jeder hat irgendwo Freunde, und jeder akzeptiert das. Warum du nicht? Warum verärgert dich allein der Gedanke daran, welche zu haben?«
    Zuerst dachte sie, er würde ihr nicht antworten. Als er es dann doch tat, zerriss ihr der raue Ton seiner Stimme fast das Herz.
    »Ich war der Schwächste aus meinem Wurf«, erklärte er düster. »Nur halb so groß wie die anderen Breeds und dünn wie eine Bohnenstange. Trotzdem schien mich einer der Wissenschaftler unter seine Fittiche genommen zu haben. Er hieß Devroe. Ein Bastard mit kalten Augen, aber er schien mich gern genug zu haben, um mich zehn Jahre lang am Leben zu lassen. Ich habe Tests durchleiden müssen, bei denen sich mir heute noch der Magen umdreht, wenn ich nur daran denke, weil sie so schmerzhaft waren, aber er hatte mich darum gebeten. Ich habe ihn als meinen Vater angesehen. Bis zu dem Tag, als ich hörte, wie er sagte, dass er mich einschläfern lassen wolle.« Dash stieß ein spöttisches Lachen aus. »Wie ein Tier. › Aus Bastarden wird sowieso nie etwas ‹ , sagte er zu seinem Vorgesetzten. › Nächste Woche schläfern wir ihn ein. ‹ «
    Voller Entsetzen schloss Elizabeth die Augen.
    »Für mich war er ein Freund gewesen. Mein Mentor. Jemand, zu dem Kinder nun einmal aufsehen. Aber an jenem Tag habe ich in ihm das Monster erkannt, das er in Wirklichkeit war. Zwei Tage später bekam ich meine Chance. Ich habe mich in einem der Lieferwagen versteckt und bin darin vom Gelände gefahren. Ich wusste, ich musste mich verstecken. Ich musste klug sein, vorsichtig und äußerst wachsam, wenn ich nicht doch noch dem Tod ins Auge blicken wollte. Freunde machen einen schwach. Man möchte ihnen vertrauen. Man möchte sich auf sie verlassen und wünscht sich, dass sie sich ebenfalls auf einen verlassen. All diese Risiken wurden mir bewusst, als ich im Pflegeheim lebte und älter wurde.«
    Er war noch ein Kind gewesen, dachte sie. Zehn Jahre alt und völlig allein. Sie hörte ihm zu, während er erzählte, wie sein Leben verlaufen war. Die Zeit im Pflegeheim war hart für ihn, doch in der Schule lief es gut, und endlich wuchs er auch und wurde kräftiger. Er sorgte dafür, dass niemand die Chance bekam, ihn zu verraten. Er schloss mit niemandem Freundschaft und blieb für sich allein. Später bei der Army und dann bei den Special Forces hielt er es nicht anders.
    Während er sprach, wurde Elizabeth klar, dass seine Ehre und die Entschlossenheit, mit der er anderen das Leben rettete, in der Army Dashs Erfüllung gewesen war. Männer, die er immer auf Armeslänge von sich ferngehalten hatte, verdankten ihm ihr Leben, so wie er seines einigen von ihnen verdankte. Seine Stimme wurde weicher, klang manchmal gar ein wenig amüsiert, wenn er von jenen Jahren und diesen Männern erzählte. Und sie erkannte, dass er sich selbst damit schützen wollte, dass er sich nie eingestand, welch feste Bande er dabei geschmiedet hatte.
    Schließlich kam er zu dem Jahr, in dem man ihn nach Afghanistan abkommandiert hatte, um eine neue Terrorzelle zu zerschlagen, die sich dort in den Bergen verschanzt hatte. Sein Tonfall änderte sich erneut, wurde kühler, obwohl Elizabeth der Schmerz nicht verborgen blieb, der darin mitschwang.
    »Wir waren zwölf Männer«, fuhr er fort. »Seit über einem Jahr hatten wir zusammen gekämpft. Es war mein längster Einsatz mit derselben Einheit. Man hatte mich vorher ziemlich oft versetzt, immer dorthin, wo ich gerade gebraucht wurde. Ich bin ein guter Fährtenleser.« Seine Stimme klang heiser. »Man kommt

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