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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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seinem Gesicht wider. »Das tut
mir Leid«, sagte er eine Spur zu höflich. »Kann ich etwas für dich tun?«
    Sie lächelte ebenso höflich,
und dieses Lächeln kam ihr selbst verkrampft vor. »Es dürfte genügen, wenn ich
mich für eine Weile hinlege, aber danke der Nachfrage.«
    Neil trat
einen Schritt zurück und verbeugte sich.
    Erleichtert
und entsetzt zugleich eilte Connie die breite Eichentreppe mit dem
orientalischen Läufer und dem bronzenen Geländer hinauf. Tränen stiegen ihr in
die Augen. Was tat sie da nur? Warum benahm sie sich auf diese Weise? Auf dem
ersten Treppenabsatz blieb sie stehen und blickte noch einmal hinunter in die
Halle, wo Neil noch am selben Fleck stand und mit grimmigem Gesicht zu ihr
heraufschaute. Ihr Herz begann vor Sorge und Furcht schneller zu klopfen.
Eigentlich wollte sie ihm zulächeln, doch stattdessen wandte sie den Blick ab.
    »Connie?«,
rief er leise.
    Sie verharrte auf der Stufe und
blickte erneut zu ihm hinunter. Er war ein so gut aussehender Mann, und sie
liebte ihn so sehr, dass sie plötzlich einen schmerzhaften Stich im Herzen
verspürte. »Ja?«
    »Mit wem
hast du eigentlich zu Mittag gegessen?«, fragte er.
    Hart hatte seinen Termin für den Abend abgesagt und ließ sich
stattdessen von Raoul zu Daisy bringen. Mit einem Mal hatte er das Interesse an
der Unterstützung einer neuen öffentlichen
Bibliothek in der 40th Street verloren. Außerdem leistete er bereits
großzügige finanzielle Unterstützung bei einigen ausgewählten wohltätigen
Stiftungen, die überwiegend etwas mit Kunst zu tun hatten. Er hatte Alfred
bereits in Kenntnis gesetzt, dass er sämtlichen Dienstboten für den Rest des
Tages freigab. Die Köchin sollte ihm sein Abendessen zubereiten und es in der
Küche warm halten, und Alfred hatte die Anweisung erhalten, eine Flasche 1882er
Château Figeac zu öffnen und zu dekantieren.
    Hart
wusste, dass seine Angestellten ihn für exzentrisch hielten. Er wusste, dass
sie hinter seinem Rücken über seine Gewohnheiten, seine Garderobe, seine
Frauen, seinen Reichtum und seine Kunst tratschten. Die Hausmädchen schlichen
mit großen Augen um ihn herum und schienen offenbar jeden Augenblick damit zu
rechnen, dass er sie zu schänden versuchte. Dabei hatte Hart niemals eine Frau
verführt, die in seinen Diensten stand, und er würde es auch niemals tun.
Einmal war er früher als erwartet nach Hause zurückgekehrt und hatte einige
Dienstboten in seinem Schlafzimmer vorgefunden, wo sie schockiert und
entrüstet den dort hängenden Akt beäugt hatten, der in der Tat sehr provokant
war. Als sie seine Anwesenheit bemerkten, waren sie vor ihm geflüchtet, als
wäre er ein Zyklon, der ihnen nach dem Leben trachtete. Hart wunderte sich,
dass er so plötzlich schlechte Laune bekommen hatte; immerhin hatte er ein
überaus angenehmes Mittagessen mit Lady Montrose verbracht. Für seinen plötzlichen
Stimmungswandel gab es eigentlich nur eine Erklärung: Connies Schwester,
dieser Blaustrumpf mit der scharfen Zunge. Doch Hart weigerte sich, über
Francesca Cahill nachzudenken, da er dann jedes Mal ärgerlich wurde, denn er konnte
nicht an sie denken, ohne dabei auch an seinen ach so ehrenwerten Halbbruder
Rick Bragg zu denken, diesen Inbegriff der Tugendhaftigkeit. Harts Meinung nach
hätten Rick und Francesca einander wirklich verdient, aber leider war sein
Halbbruder ja an diese Hexe Leigh Anne gekettet. Während er darüber nachdachte,
bemerkte Hart, dass seine Kutsche bereits vor jener Fünfzehn-Zimmer-Villa zum
Stehen gekommen war, die er erst kurze Zeit zuvor erworben hatte. Sie war im
georgianischen Stil erbaut und nahm die gesamte Ecke 5th Avenue und 18th
Street ein. Beim Anblick der Fassade besserte sich Harts Laune ein wenig, und
er nickte seinem Kutscher zu, der ihm die Tür geöffnet hatte.
    »Ich werde
einige Stunden bleiben«, sagte er zu Raoul und warf einen Blick auf seine
Taschenuhr. Sie war aus massivem Gold und ringsum mit Diamanten besetzt. »Seien
Sie um zehn wieder hier«, wies er den Mann an. Raoul grunzte nur, doch seine
Augen funkelten. Er wusste, was sein Dienstherr vorhatte.
    Hart
beschleunigte seinen Schritt, und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er
hatte Daisy wirklich gern, und sie war die schönste Frau, die er jemals gesehen
hatte. Zudem war sie überaus fantasievoll im Bett und spielte ihm nichts vor.
Nein, er war sich sicher, dass sie genauso viel Spaß an ihrem Zusammensein
hatte wie er. Hart war sehr froh, zu einer Vereinbarung

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