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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 03 - Stunde der Versuchung
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dass Mike der Mörder ist?«, keuchte sie.
    »Bitte«, sagte Bragg mit
sanfter Stimme. »Ich frage Sie, was Sie glauben.«
    Sie ließ sich auf das Sofa
sinken. »Ich ... ich weiß es nich. Mary war ein so warmherziger, liebenswerter
Mensch. Sie hat nie ein böses Wort über jemanden verloren. Außer ...«
    »Außer über ihren Bruder?«
    Maggie errötete. »Über den hat
sie nie gesprochen, und das sagt doch schon 'ne Menge.«
    »Inwiefern?«
    Sie fuhr
sich mit der Zunge über die Lippen. »Na ja, dass sie sich nichts aus ihm
machte, Mr Bragg. Und ...« Sie verstummte erneut, und das Rot ihrer Wangen
vertiefte sich.
    »Bitte! Jedes noch so kleine
Detail könnte wichtig sein«, sagte Bragg leise.
    Maggie machte jetzt einen
aufgebrachten Eindruck, und Francesca setzte sich neben sie und ergriff ihre
Hand. »Wir haben allen Grund zu glauben, dass der Mörder wieder zuschlagen
wird«, flüsterte sie.
    Maggie sah
sie an und nickte mit Tränen in den Augen. »Ich mochte Mike nich. Aber ...
eines Abends, als er noch mit Kathleen zusammen war, hatte er mal zu viel
getrunken, und da hat er sich mir auf unschickliche Weise genähert.«
    Francesca sah Bragg an. Der
nickte Maggie aufmunternd zu. »Und?«, fragte er.
    Maggie
blickte auf ihre Knie. »Er war recht hartnäckig, aber ich bin ihm
entwischt, und seither hab ich ihn immer gemieden. Kathleen hat's nie
erfahren«, schluchzte sie. »Ich hab's immer für mich behalten.«
    Francesca
legte den Arm um sie.
    Maggie atmete tief durch. »Ich
muss jetzt zur Arbeit«, sagte sie. »Wenn ich noch mal fehle, werde ich
gefeuert, und ich hab vier Kinder durchzubringen.« Sie machte Anstalten, sich
zu erheben, aber als sie an Bragg vorbei zur Tür schaute, ließ sie sich
sogleich wieder auf das Sofa sinken.
    Francesca folgte ihrem Blick,
denn sie befürchtete, Julia sei zurückgekehrt und stehe nun dort im Türrahmen.
Doch es war Evan, der in seinem braunen Anzug und mit der schief sitzenden
Krawatte den Eindruck machte, als sei er gerade erst aufgestanden, was durchaus
zutreffen konnte. Doch selbst in diesem Zustand wirkte er irgendwie verwegen.
    »Was ist denn hier los? Ich wollte
eigentlich telefonieren«, sagte er, während sein Blick von Bragg über Francesca
zu Maggie wanderte.
    Francesca erhob sich. »Guten
Morgen. Oder sollte ich lieber 'Guten Tag' sagen?« Ihre Stimme war kühl. Sie
hatte ihren Bruder seit Samstagnacht nicht mehr gesehen, als sie eine geschlagene
Stunde bei ihm und Bartolla ausgeharrt hatte. Sie billigte seine Bewunderung
für Sarah Channings Cousine nicht im Geringsten.
    »Du meine
Güte, da ist aber heute jemand schnippisch.« Evan lächelte, doch das Lächeln
galt Maggie. »Guten Tag, Mrs Kennedy. Welch eine angenehme Überraschung.«
Maggie senkte die Augen. »Mr Cahill.«
    Evan warf Bragg einen kühlen
Blick zu. »Sie sind doch gewiss nicht in einer Polizeiangelegenheit hier?«
    »Doch, das bin ich«, gab Bragg
zurück. »Aber wir sind beinahe fertig.«
    Evan sah
ihn an, ohne eine Miene zu verziehen. »Meine Schwester ist doch nicht etwa in
einen weiteren Fall verwickelt?«
    »Ihre Schwester hat ihren
eigenen Kopf«, entgegnete Bragg gelassen.
    Evan warf Francesca einen
fragenden Blick zu. »Wir müssen uns offenbar unterhalten, Fran.«
    »Hat das nicht Zeit?«, gab sie
ungehalten zurück. Sie wusste, was Evan in Wahrheit zu schaffen machte. Es
störte ihn nicht im Geringsten, dass sie an einem weiteren Fall arbeitete, sondern
er versuchte sie und Bragg nun, da er wusste, dass der Commissioner verheiratet
war, voneinander fern zu halten. »Nein, hat es nicht«, sagte Evan ausdruckslos.
    »Ich kann hier jetzt nicht
weg«, erwiderte Francesca. Bragg gab einen gereizten Laut von sich. »Mrs
Kennedy, ich werde persönlich mit Ihrem Aufseher reden, aber für den Moment
dürfen Sie nicht zur Arbeit gehen.«
    Sie blickte ihn mit
flehentlicher Miene an. »Selbst wenn Sie mit ihm reden sollten, wird man mich
ersetzen, denn wir müssen jeden Tag ein bestimmtes Pensum erfüllen!«, sagte sie
verzweifelt.
    Er setzte sich neben sie und
ergriff ihre Hände. »Sie werden nicht mehr imstande sein, Ihre Kinder zu
ernähren, wenn Sie das gleiche Schicksal wie Ihre Freundinnen erleiden«, erwiderte
er ruhig.
    Maggie
stieß einen Schrei aus.
    »Was zum Teufel geht hier
eigentlich vor?«, fragte Evan, doch niemand antwortete ihm. Maggie begann zu
weinen.
    Francesca trat vor. »Ich werde
zu Ihrer Wohnung fahren und die Kinder hierher holen. Wir haben schließlich
genug

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