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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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gerade genug, um
sie ruhigzustellen, ohne sie völlig zu betäuben. Er reichte ihr das Glas und
half ihr beim Trinken.
    »Wer sind Sie?«, flüsterte sie, nachdem sie begierig mehrere
Schlucke getrunken hatte.
    »Calder Hart«, wiederholte er geduldig und lächelte freundlich.
»Weißt du, wo man dich festgehalten hat? Es ist sehr wichtig, dass wir all
deine Freundinnen befreien.«
    Sie blinzelte, Tränen schossen ihr in die Augen, aber sie nickte.
»In der Jane Street«, sagte sie mit heiserer Stimme. »An der Kreuzung zur
Washington Street.«
    »Wo ist das?«
    »In der Nähe der Fourteenth Street«, sagte sie und starrte ihn an.
»Eine von ihnen ist krank. Sie muss rasch nach Hause, Sir.«
    »Wer ist krank?«, fragte er rasch.
    »Emily«, flüsterte sie.
    Er tätschelte ihren Rücken. »Keine Sorge, das alles ist bald
vorbei.« Hart wurde mit einem Mal bewusst, dass er unmöglich das tun konnte,
was er mit Francesca vereinbart hatte. Ursprünglich hatten sie gehofft, das
Versteck der anderen Mädchen von Rachael zu erfahren und diese dann vorerst
zurückzulassen, damit die Polizei sie später befreien konnte. Aber was, wenn
die Razzia im Bordell in der Jane Street die Leute im Jewel warnen würde
und man Rachael fortschaffte, bevor die Polizei Gelegenheit hatte, sie zu befreien?
Er konnte das Mädchen unmöglich hier zurücklassen, und er sah keine andere
Möglichkeit, als mit ihr durch die Eingangstür hinauszuspazieren. Aber das
wiederum würden dann die Leute in der Jane Street erfahren.
    Er musste Bragg eine Nachricht zukommen lassen. Und inzwischen
sollte Francesca auch auf dem Weg zur Mulberry Street sein, um Farr zum Handeln
zu bewegen – allerdings nur, damit sich die Polizei bereithielt.
    Der Abend hatte eine wahrlich düstere Wendung genommen. Offenbar
musste er sich zwischen Rachaels Befreiung und der Rettung der anderen Mädchen
entscheiden. Beides zugleich schien nicht machbar zu sein.
    Plötzlich ertönte ein nachdrückliches Klopfen an der Tür, die auf
den Flur hinausführte. Hart schlug rasch die Bettdecke zurück. »Schlüpf da
drunter und tu, als ob du schläfst«, befahl er.
    Rachael gehorchte mit langsamen Bewegungen. Als sie sicher unter
der Decke lag, ging er zur Tür. Wer auch immer dort draußen stehen mochte,
klopfte erneut, diesmal noch nachdrücklicher. Er lockerte seinen Binder und
öffnete die Tür einen Spalt weit.
    Die Brünette, die er zusammen mit Francesca gesehen hatte, sagte:
»Lassen Sie mich rein.«
    Erstaunt öffnete er die Tür. Sie schlüpfte ins Zimmer und schloss
die Tür rasch hinter sich. »Francesca steckt in Schwierigkeiten.«
    »Wie bitte?«, fragte er alarmiert.
    »Sie wurde in Solanges Büro gebracht. Nicht freiwillig, wenn ich
das hinzufügen darf«, sagte die Frau. Ihr Blick wanderte zum Bett hinüber.
    Hart trat vor sie. »Was würde es mich kosten, wenn Sie uns
helfen?«
    »Nichts«, antwortete sie.
    Er schob ihr mehrere Hundert-Dollar-Scheine ins Mieder. »Bringen
Sie Rachael von hier fort. Mein Bruder ist der Polizei-Commissioner, er
befindet sich derzeit im Bellevue-Hospital bei seiner kranken Frau. Sagen Sie
ihm, die Kinder sind in der Jane Street, an der Kreuzung zur Washington
Street. Ich werde ihn dort treffen.«
    Sie nickte, war bereits ans Bett getreten, um Rachael zu ermutigen,
aufzustehen. »Ich bin Dawn«, sagte sie lächelnd. »Komm mit mir. Wir verlassen
dieses schreckliche Haus.«
    Als Hart die Tür öffnete, sah er Joseph bewusstlos am Boden liegen.
Aus einer Wunde an seinem Hinterkopf rann Blut, und neben ihm auf dem Boden lag
eine Bücherstütze. Hart schleifte den Mann rasch ins Zimmer und bedeutete Dawn
und Rachael, ihm zu folgen. Der Flur war bis eben leer gewesen, doch in diesem
Augenblick verließen eine Prostituierte und ein junger, betrunkener Mann eins
der Zimmer. Hart lächelte den beiden zu. Die Hure erwiderte das Lächeln und
folgte ihrem Freier nach unten. »Los geht's«, sagte Hart.
    Solange
hatte hinter ihrem eleganten Schreibtisch Platz genommen und lächelte Francesca
an. Francesca, die auf einem Stuhl gegenüber von ihr saß, kam sich vor wie eine
Schülerin im Büro des Rektors – wenn man einmal von den beiden
Schurken absah, die hinter ihr standen. »Also, wie ist dein richtiger Name und
warum bist du hier?«
    Francesca blickte sie mit großen, unschuldigen Augen an. »Madame
Marceaux, mein richtiger Name ist doch nicht von Bedeutung. Ich nenne mich
bereits seit vielen Jahren 'Emerald Baron'. Ich fürchte, hier liegt

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