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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Romantikerin ist. Außerdem ist sie in Rick
Bragg verliebt.« Julia hob mit einer wegwerfenden Geste die Hände. »Das ist
nichts weiter als eine alberne Vernarrtheit – im Übrigen ist er verheiratet!
Und vergiss nicht, Andrew, für jeden Schwerenöter kommt einmal der Tag.«
    Sie starrten einander eine Weile lang schweigend an, bis Julia
erneut das Wort ergriff. »Weise ihn nicht ab, Andrew, ich bitte dich.«
    Er erwiderte sanft: »Liegt dir Francescas
Wohl am Herzen, oder denkst du nicht vielleicht daran, wie die übrige Gesellschaft
dich dazu beglückwünschen wird, eine solche Partie für deine Tochter an Land
gezogen zu haben?«
    Sie schnappte nach Luft. »Natürlich liegt mir
allein Francescas Wohl am Herzen!«, rief sie, doch sie war bleich geworden.
Julia musste sich eingestehen, dass sie in der Tat über die Damen nachgedacht
hatte, mit denen sie heute zu Mittag speisen würde. Dass der berüchtigte
Calder Hart ihre Tochter zu heiraten gedachte, würde das Gesprächsthema Nummer
eins sein, dessen war sie sich durchaus bewusst. Julia konnte dieses Essen kaum
erwarten.
    »Andrew«, sagte sie langsam. »Ich glaube
wirklich, dass Calder in Francesca vernarrt ist, aber ... was ist, wenn ich
mich täusche und du recht hast? Ich gebe zu, ich habe es sehr genossen, wenn
die Leute auf mich zukamen und mir zu dieser hervorragenden Partie
gratulierten. Es war immer mein sehnlicher Wunsch, Francesca angemessen zu
verheiraten, und ich hätte mir niemals träumen lassen, dass es einmal ein Mann
wie Calder Hart sein würde.«
    Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um
sie in die Arme zu schließen. »Das weiß ich doch. Und ich wollte gewiss nicht unterstellen, dass du nur an dich denkst – niemand
weiß besser als ich, wie sehr du unsere Kinder liebst. Aber ich glaube nicht, dass
Francesca einem Mann wie Hart gewachsen ist, Julia. Das glaube ich wirklich
nicht. Sie mag intelligent sein, aber sie ist auch schrecklich naiv. Und sie
sieht immer nur das Gute im Menschen. Ich möchte nicht, dass sie unglücklich
wird oder dass jemand sie verletzt.«
    Mit einem Mal verlor Julia das Vertrauen,
das sie in diese Verbindung gesetzt hatte. »Ich möchte auch nicht, dass ihr
wehgetan wird, Andrew. Aber was, wenn Calder Hart sich als wunderbarer Ehemann
erweisen würde? So etwas geschieht durchaus.«
    »Schön und gut, aber spricht nicht allein die Tatsache, dass er
die Verlobung einfach so verkündet hat, ohne vorher unsere Zustimmung
einzuholen, bereits Bände? Ich mag ihn nicht, Julia, und ich traue ihm auch
nicht.«
    »Ich dagegen kann ihn gut leiden und habe großes Vertrauen in
ihn«, flüsterte sie.
    Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
»Das liegt daran, dass du eine Frau bist, meine Liebe. Warten wir doch erst
einmal ab, bis ich mit ihm gesprochen habe, dann sehen wir weiter.«
    Sie nickte und hoffte im Stillen inständig, dass sich Calder als
der Mann erweisen würde, den sie sich für Francesca erhoffte. »Also gut«,
stimmte sie zu.
    Am Tresen in
der Vorhalle bat Bragg Captain Shea um die monatliche Liste der Anzeigen
vermisster Personen. Francesca, die ihm alles erzählt hatte, was sie über
Emilys Verschwinden herausgefunden hatte – einschließlich des eigenartigen
Verhaltens von Will Schmitt –, stand neben ihm.
    Shea
kehrte kurz darauf mit einem kleinen Stapel Formularen zurück und reichte sie
Bragg, der sich bei ihm bedankte.
    Es war eine große Erleichterung für
Francesca, nicht mehr allein mit Bragg in seinem Büro zu sein. Andererseits
fühlte es sich auch gut an, ihn bei einer weiteren Ermittlung an ihrer Seite
zu haben. Es gab niemanden, dem sie bei der Arbeit an einem Fall mehr
vertraute und mit dem sie lieber arbeitete. Ob es ihnen wohl gelingen würde,
weiterhin zusammenzuarbeiten, wo sie doch beide innerlich so hin- und
hergerissen waren? »Warum sehen wir uns diese Anzeigen eigentlich an?«,
erkundigte sie sich mit einem kleinen Lächeln.
    Er lächelte ebenfalls, und mit einem Mal kam
es ihr vor, als habe ihre furchtbare Auseinandersetzung eben in seinem Büro gar
nicht stattgefunden. »Möglicherweise steht im Protokoll etwas, das die O'Hares
Ihnen gegenüber vergessen haben zu erwähnen.«
    Francesca warf einen Blick auf das oberste
Blatt – die vermisste Person war eine Frau in den Dreißigern. Sie begann den
kleinen Stapel durchzublättern und bemerkte dabei: »Ich habe die O'Hares gar
nicht gefragt, ob sie eine Aussage gemacht haben, aber wenn sie zur Polizei
gegangen sind, darf man

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