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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Garderobenschrank.
    »Pssst, Madam, Sie wecken noch die Kinder auf«, warnte Mrs
Flowers, während sie die Treppe herunterkam. »Guten Abend, Sir.« Sie lächelte
Bragg kurz an.
    Leigh Anne begegnete ihr auf halber Treppe. »Ist Rourke hier
gewesen? Was hat er zu Katies Husten gesagt?«
    »Mr Rourke war da, und er sagt, es handelt sich nur um eine kleine
Erkältung und wir sollen uns keine Sorgen machen.«
    Leigh Anne lächelte erleichtert und eilte, ohne einen weiteren
Blick an das Kindermädchen zu verschwenden, an diesem vorbei die Treppe hinauf.
»Ich verspreche, dass ich sie nicht aufwecke!«, rief sie leise.
    Bragg starrte seiner Frau einen Augenblick
lang nach. Er verspürte ein furchtbares Verlangen, doch er mahnte sich, seinem
Schwur treu zu bleiben. Er bedankte sich bei Mrs Flowers, wünschte ihr eine
gute Nacht und wollte sich gerade abwenden, als diese rief: »Ach, Sir,
da ist eben ein Brief für sie gekommen. Er liegt auf dem Tisch«, sagte sie und
kam die letzten Stufen herunter. Mrs Flowers schlief in der Kammer hinter der
Küche. Peter war in das Zimmer über dem Kutschenhaus gezogen.
    Als Bragg sich umwandte, sah er
einen Umschlag auf dem Silbertablett liegen, das auf dem kleinen Tisch am
Eingang stand und für Post und Visitenkarten von Besuchern benutzt wurde. Er
drehte den Brief um und sein Magen krampfte sich zusammen. Der Absender war
Hart.
    Was
zum Teufel konnte er wollen?
    Bragg nahm den Brieföffner aus der schmalen Schublade des
Tischchens und schlitzte den Umschlag auf.
    Rick,
    Francesca wurde vor der Villa ihrer Eltern überfallen. Bis auf
eine leichte Schnittwunde geht es ihr gut. Sie vermutet, dass es sich bei dem
Angreifer um den Mörder von Tom Smith handelt.
    Calder
    Neben dem Tisch stand ein einzelner Stuhl, auf den Bragg sich sinken
ließ. Francesca war überfallen worden! Er rief sich rasch ins
Gedächtnis, dass es ihr gut ging. Wenn es um die Schilderung von Francescas
Wohlergehen ging, konnte man sich immerhin auf Hart verlassen.
    Er stand wieder auf. Ihm schwirrte der Kopf:
Tom Smith war ermordet worden, jemand hatte Francesca überfallen ... warum nur?
Hatte der Angreifer sie womöglich umbringen wollen, oder war es lediglich eine
Warnung gewesen? Und warum war Tom Smith ermordet worden? Die Antwort darauf
lag zumindest auf der Hand: Der Mann hatte etwas gewusst.
Er war irgendwie in die Sache verwickelt gewesen. Und Francesca vermutete, ihr
Angreifer sei mit dem Mörder von Smith identisch. Wieso?
    Bragg trug seine Abendgarderobe und daher keinen Überzieher. Er
zögerte, dachte an die Frau dort oben, und dann überkam ihn ein unbändiges
Triumphgefühl – heute Nacht würde er seinen Schwur halten. Zwei Treppenstufen
auf einmal nehmend, hastete er nach oben.
    Sie saß bei den Kindern im Bett, noch immer in ihrem mintgrünen
Abendkleid. Dot hatte sich an ihre Hüfte gekuschelt, Katie schmiegte sich auf
der anderen Seite an sie. Beide Mädchen schliefen tief und fest. Dot sah aus
wie ein Engelchen, Katie wie ein mageres, heimatloses armes Ding. Als Leigh
Anne ihn bemerkte, blickte sie auf und lächelte. »Rourke hat gesagt, es sei
nichts Ernstes.«
    »Ich muss
noch einmal weg.«
    Sie stutzte, und für einen Moment glaubte er Bestürzung in ihren
Augen zu sehen, aber er war sich nicht sicher. Dann nickte sie. »Eine
Polizeiangelegenheit?«, erkundigte sie sich behutsam in neutralem Tonfall.
    Er genoss seine Antwort: »Francesca ist heute Abend überfallen
worden.«
    Sie schaute
ihn mit großen Augen an.
    Er schritt hinaus, ohne sich
noch einmal umzudrehen, ohne zu sehen, wie ihr Gesicht einen bedrückten
Ausdruck annahm, wie Leigh Anne die Arme um ihren Körper schlang und ihr
Tränen in die Augen traten.
    Er glaubte sie leise rufen zu hören: »Ich hoffe, es geht ihr gut«,
doch er war sich nicht sicher.
    »Welch eine Überraschung«, bemerkte Hart zynisch, als er
höchstpersönlich die Haustür öffnete und seinen Halbbruder vor sich sah.
    Bragg funkelte ihn wütend an
und betrat wortlos das Haus. Hart bemerkte seine Abendgarderobe. Halb über die
Schulter sagte er: »Gehen Sie schlafen, Alfred. Gute Nacht.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie
nichts mehr benötigen, Sir?«, fragte der Diener, der nur wenige Schritte hinter
Hart stand und sich nicht von der Stelle rührte.
    Hart musterte Bragg amüsiert. »Offen gesagt macht mein Bruder den
Eindruck, als könnte er einen ordentlichen Drink vertragen.« In gewisser Weise
genoss er es, seinen Halbbruder so wütend zu sehen, und er

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